Standen am heutigen Sonntag wieder negativ im Fokus. Die Schiedsrichter in der Bundesliga.
Standen am heutigen Sonntag wieder negativ im Fokus. Die Schiedsrichter in der Bundesliga.

Es ist kuschelig eng geworden im Keller der Bundesliga. Zwischen dem Tabellendreizehnten, der Eintracht aus Frankfurt, und dem Letzten, dem FC Augsburg, liegen nur vier Zähler. Nach einem guten Start und 7 Punkten aus den ersten vier Begegnungen der neuen Spielzeit, ist der Negativtrend unverkennbar. 12:6 lautete das Torverhältnis noch nach dem Spiel gegen den 1. FC Köln – es kamen nur zwei Punkte und zwei Tore hinzu – vor allem aber 10 Gegentreffer. Es gibt genug zu diskutieren über das Spiel und die Krise der Hessen. Der Blick allerdings soll sich jetzt vor allem aber muss auf den heutigen Sonntagnachmittag richten.

Zu Beginn der Woche noch lobte Schiedsrichterchef Herbert Fandel seine Zunft. Insgesamt seien die Unparteiischen gut in die neue Spielzeit gestartet. Die Einführung eines Videoschiedsrichters mache, so Fandel, keinen Sinn. Mit dem Argument, totale Gewissheit bringe auch dieser nicht, untermauerte er seine These. Am Sonntag aber wurden zwei Spiele durch Fehlentscheidungen entschieden. Leon Andreasen erzielte für Hannover 96 gegen den 1. FC Köln den 1:0 Siegtreffer klar und deutlich mit der Hand – hier hätte auch der Videoschiedsrichter keine 3 oder 4 Zeitlupen gebraucht, um sofort konkret sagen zu können, dass dieses Tor irregulär war.

Knapp zwei Stunden später durfte der VfB Stuttgart ebenfalls jubeln. Daniel Didavi traf gegen den FC Ingolstadt zum 1:0 – und stand dabei knapp im Abseits. Auch hier hätte ein kurzer Blick auf den Bildschirm gelangt, um zu sehen, dass dieses Tor nicht hätte zählen dürfen. Es sind immer wieder bittere Entscheidungen, die das Tabellenbild zum verschieben bringen. 42% der insgesamt 574 Abstimmenden geben Fandel trotzdem recht. Ein Videoschiedsrichter muss nicht eingeführt werden, der Fußball soll in dieser Hinsicht so bleiben, wie er ist. Die Mehrheit aber, 55%, widersprechen dem Chef der Unparteiischen. Fehlentscheidungen sind ein Ärgernis und sollten keine Spiele mehr entscheiden! 3% enthielten sich und gaben an, keine Meinung zu haben.

Die Debatte jedenfalls wird nach diesem Sonntag sicherlich wieder neues Futter erhalten – und die Frage danach, ob sich der Fußball weiterhin allen technischen Möglichkeiten entziehen kann, ebenfalls. Darf eine Sportart, in der es um so viele Milliarden Euro und Arbeitsplätze geht, so wichtige Entscheidung noch immer nur der – begrenzten – menschlichen Wahrnehmung überlassen? Oder sind die Verbände, sollte sich das System in Holland tatsächlich durchsetzen, zum nachahmen gezwungen?

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2 Kommentare

  1. Tatsachenentscheidung hin oder her, das war früher, heute geht es hier um Millionen, Banken und Wirtschaftsunternehmen, aber auch kleine Handwerker müssen inzwischen alles tausendfach belegen, aber im Fußball darf der Zufall noch über Arbeitsplätze und Millionen entscheiden, entweder radikal die Gelder kürzen, dass es wieder einfach nur „ein Sport“ ist oder es muss sich was ändern, von mir aus wie im Hockey. Jede Mannschaft hat zweimal im Spiel die Möglichkeit einen Videobeweis anzufordern, macht man sowieso nur bei Elfmeter, roter Karte oder wenn man denkt, dass ein Tor wegen Abseits, Foul oder Hand nicht gegeben werden dürfte oder bei einer Tätlichkeit vielleicht noch, die der Schiedsrichter nicht gesehen hat. Der Spielfluss wird dadurch auch nicht größer gestört, aber die Chance auf ein bisschen mehr Gerechtigkeit wäre gegeben. Der KSC würde heute z.B. in der 1.Bundesliga spielen und nicht am Ende der Tabelle in der 2.Liga rumdümpeln.

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  2. @Weichbirne
    Genauso ist es. Diese beiden Fehlentscheidungen können jetzt im Kampf um den Nichtabstieg oder um Platzierung bzw. Europa-Quali einen anderen Verein Millionen kosten. Hannover und Stuttgart haben ungerechtfertigt die Siegpunkte eingefahren. Stuttgart wäre jetzt eigentlich 18. und Hannover 17. in der Tabelle. Dafür wären Ingolstadt und Köln punktgleich mit dem Tabellenvierten Wolfsburg. Auch wenn ich Hannover und Stuttgart als Vereinen mit Tradition das Beste wünsche, es ist weder fair noch und auch kaum wirtschaftlich in unaerem Bundesligal-Big-Business zu rechtfertigen. Das hätte leicht mit einem Videoschiri verhindert werden können.

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