Omar Mascarell hat bereits gezeigt, dass er der Eintracht sofort weiterhelfen kann.
Omar Mascarell hat bereits gezeigt, dass er der Eintracht sofort weiterhelfen kann.

Johannes Geis und Dennis Aogo vom FC Schalke 04 fanden vergangenen Samstag nur selten eine Möglichkeit, das Mittelfeld der Eintracht mit schnellen Pässen zu überbrücken. Zumeist versuchten es die beiden Sechser mit langen Bälle, die zum größten Teil im Seiten- oder gar Toraus landeten. Ein Grund dafür war auch die von Omar Mascarell mit viel Engagement betriebene Arbeit gegen den Ball. Der Spanier stopfte zusammen mit Makoto Hasebe unentwegt die Löcher und diente im Vorwärtsgang als Anspieler, der das Leder schnell verarbeitete und sofort weitergab. Der Neuzugang von Real Madrid zeigte bei seinem ersten Einsatz sofort auf, worauf sich der Anhang der Hessen in Zukunft freuen darf. Er ist passsicher (wie auch sein toller langer Ball auf Branimir Hrgota gegen den 1. FC Magdeburg vor dem Führungstreffer zeigte), spielintelligent, technisch begabt, zweikampfstark und vor allem lauffreudig. Mascarell lief 11,6 Kilometer bei fast 40 Grad im Glutofen Waldstadion – kein Akteur sonst auf dem Feld kam auf diesen Wert.

Der 23-Jährige, der bei Real Madrid groß wurde und zwischenzeitlich bereits nach England zu Derby County und innerhalb von Spanien zu Sporting Gijon verliehen wurde, hat seinen ersten Auftritt in der Bundesliga genossen. Der eine Millionen Euro teure Neuzugang erzählt bei „Eintracht TV“, dass er von Beginn an gut aufgenommen wurde und sich in der Stadt eingelebt habe: „Ich bin seit zwei Monaten hier und es ist bislang alles sehr gut gelaufen für mich.“ Auch auf dem Feld hat sich der ehemalige U-Nationalspieler bestens eingefügt und die Partie im Waldstadion genossen: „Es war toll, dass wir die Partie siegreich gestalten konnten. Ich denke, wir haben als Mannschaft gut funktioniert und haben der Hitze getrotzt. Ich hoffe, dass wir den Rhythmus beibehalten können.“

Niko Kovac hat in der Vorbereitung hart mit dem Team gearbeitet und in langen Trainingseinheiten auf jedes Detail geachtet. Wissenschaftliche Methoden, Videoanalysen, taktische Schulung, viele Gespräche auch während der Übungen – der kroatische Trainer schaut immer genau hin und korrigiert, wo er nur kann. Mascarell sieht die Arbeit in der Vorbereitung als wichtige Grundlage für den Überraschungsstart in der Bundesliga an: „Es hat uns geholfen. Dadurch konnten wir die Partie gegen Schalke überstehen. Es war eine harte Vorbereitung für mich, die ich so aus Spanien nicht kannte. Wir haben gegen Schalke durchgehalten, obwohl wir über die ganze Spielzeit ein hohes Tempo gegangen sind und den Rhythmus hoch gehalten haben.“

Der Mittelfeldspieler hat den rundum gelungenen Auftakt gegen Schalke förmlich aufgesaugt und die Stimmung im Stadion bewusst wahrgenommen. Es war eine Atmosphäre, die er so in Spanien noch nicht erlebt hat. Zwar gebe es in seiner Heimat diesbezüglich Fortschritte, mit England und Deutschland sei die Stimmung allerdings nicht zu vergleichen. „Bundesliga und Premier League sind ganz oben anzusiedeln“, so Mascarell – zumindest zuschauertechnisch. Sportlich gesehen ist der so erfolgreiche spanische Fußball, so sein erster Eindruck, etwas verhaltener und von der Taktik geprägt. Fernab der „Top 3“ FC Barcelona, Real und Atletico Madrid geht es in der Primera Division deutlich weniger spektakulär zu. Viele Partien in der Bundesliga verlaufen da schon wesentlich offener und sind für den Zuschauer attraktiver anzusehen. Mascarell ist davon überzeugt, dass in der höchsten deutsche Liga enorm viel Qualität steckt – und er hier den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen kann.

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7 Kommentare

  1. Wenn er nach 10 Spielen immernoch gut drauf ist, gebe ich gerne eine Meinung ab. Aber nicht nach einem Spiel. Fenin zeigt, wie steil man sinken kann.

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  2. Stimmt Alpi. Er scheint gut zu sein. Und wenn er das dauerhaft zeigt, ( was ich glaube ), dann ist das ein richtig guter Fang. Der JUnge muss nicht spektakulär sein, Und es hilft , dass er gut mit Hasebe harmoniert. Bleibt das so, werden wir da noch viel Spaß haben

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  3. Mascarell, Fabian und Hradecky sind die drei Spieler mit Champions League-Format im Kader. Spätestens in 2 Jahren werden alle leider nicht mehr in Frankfurt spielen, Fabian allerdings vermutlich weil er unsinnigerweise weiter zu selten auf dem Platz steht. Sollte ein Sieg in Darmstadt gelingen plus weitere überraschende Punktgewinne, stellt Kovac ja ggf mutiger auf.

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  4. Zu „01 alpi“:
    Ich wiederhole mich – ausnahmsweise – mal gerne und zitiere mich gleichzeitig selbst: „Einen so weisen Kommentar kann man hier nicht unbedingt jeden Tag lesen. Chapeau!“

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  5. @6: Die Veranlagung von Spielern sieht man in Pflichtspielen, mit entsprechend engagierten Mitspielern drumherum. Ballsicherheit, strategisches Denken, Umsicht, entsprechende Laufwege und Passgenauigkeit – so haben u.a. auch Schweinsteiger und Kroos mit Bayern und der Nationalelf für Dominanz und damit Erfolge gesorgt. Fabian und Hasebe haben in Nürnberg angedeutet, wie das aussehen kann, Mascarell gegen Schalke ebenfalls. Wenn ein Trainer dieses dominante Spielsystem nicht umsetzen will und der Rest der Mannschaft nicht auf Augenhöhe mitzieht, dann können halt ein Schweinsteiger oder Fabian es auch nicht alleine herausreissen oder glänzen.

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