Makoto Hasebe war, wie auch Haris Seferovic, im Sommer 2014 ein Volltreffer für Eintracht Frankfurt. Der Japaner startete nur durchschnittlich in die Spielzeit, wurde dann ab dem Herbst einer der Leistungsträger im System von Thomas Schaaf. Als alleiniger Sechser räumte der 31jährige viel ab und kurbelte immer wieder das Spiel nach vorne an. Direkt an einem Treffer war er zwar nur zweimal direkt als Vorlagengeber beteiligt – trotzdem wurde Hasebe hoch gelobt. „Er war letztes Jahr Leistungsträger, hat fast alle Spiele gemacht. Hasebe hat sehr viel Potenzial und Spielintelligenz„, merkte Sportdirektor erst kürzlich im Gespräch mit der FAZ anerkennend an.
Davon aber ist aktuell wenig zu sehen. Der 93fache Nationalspieler befindet sich in einer veritablen Formkrise und ist so etwas wie das ungelöste Rätsel der Eintracht. Nur 40% gewonnene Zweikämpfe, dazu eine Fehlpassquote von 24%, davon einige haarsträubende Fehler, die zu einem Gegentreffer fehlten und die Positionswechsel zu Saisonbeginn, als er rechter Verteidiger spielen musste – es hakt an allen Ecken und Enden beim erfahrenen Mittelfeldmann. Gegen den FC Ingolstadt wurde er von Armin Veh nach 57 Minuten erlöst. Auch bei den Schanzern konnte der intelligente Japaner, ein großer Fan philosophischer Literatur, seine Linie nicht finden. Die Folge: Hasebe fehlt das Selbstvertrauen, er lamentiert häufig und ist mehr mit sich, als mit dem Spiel seiner Mannschaft beschäftigt. Hübner allerdings nimmt ihn in Schutz: „Man darf aber auch nicht vergessen, dass er durch die Asienmeisterschaft im Januar und seine langen Länderspielreise sehr viel unterwegs ist und vielleicht auch mal eine Pause bräuchte.“
Die bekam er auch diesmal nicht. Am Mittwoch strampelte er sich im Training die Müdigkeit aus den Beinen, nachdem er tags zuvor noch mit der Nationalmannschaft im Iran (1:1) antreten musste. Bekommt Hasebe von Veh nun eine schöpferische Pause verordnet, um wieder zu Kräften zu gelangen? Die Alternativen sind gegeben, Johannes Flum etwa scharrt schon länger mit den Hufen: „Klar will ich spielen. Dafür trainieren wir doch die Woche, um am Samstag in der Startelf zu stehen.“ Es deutet einiges darauf hin, dass der Ex-Freiburger – in der vergangenen Spielzeit gänzlich chancenlos – eine Chance von Beginn an bekommt. Bereits vor einigen Tagen gab der Coach zu bedenken, dass Hasebe „tatsächlich überspielt“ sein könnte. Die Zeichen jedenfalls sind unverkennbar – und die Ersatzmänner hochmotiviert. Es riecht also schwer nach Pause für den Japaner – und der scheinbar bitter nötigen Regeneration.
Kaum ein anderer Spieler der Eintracht hat eine solche Belastung wie Hasebe hinter sich. Von „Formkrise“ würde ich daher nicht sprechen, er scheint müde und angestrengt zu sein. Dann klappt es halt irgendwann nicht mehr so wie’s sollte. Da unser Kader im Mittelfeld ausreichend Alternativen hat, würde ich Hasebe etwas Ruhe und eine Spielpause geben und dafür Flum bringen. Flum wirkte zuletzt bei seiner Einwechslung frischer und spielfreudiger.
In der IV sollte Abraham für Zambrano spielen. Auch der sollte sich richtig auskurieren und dann mal etwas „zur Ruhe“ kommen (falls es stimmt, dass er bei seinem Länderspiel auf Partytour war).
Als RV soll Iggy weitermachen, auch falls Chandler schon wieder fit sein sollte. Iggy hat seine neue Rolle ganz gut bisher gemacht und er war für mich zuletzt einer der engagierteren Spieler.
Vorne hoffe ich natürlich auf einen gesunden Seferovic, egal in welchem Spielsystem. Er kann Dampf machen, ist schwer auszurechnen, bringt Bewegung rein, ist so immer anspielbar und bringt auch die anderen Offensivkräfte prima ins Spiel.
Und ich baue ich auf ein oder zwei Tore von Alex Meier und hoffe auf einen bald wiedererstarkten Aigner.
Dann sollte es aber die letzte Chance für Flum sein, falls er wieder mehr will als er kann und haarsträubende Ballverluste vor unserem Strafraum produziert. Wenn er sich zwei so Aktionen leistet würde ich ihn sofort auswechseln und wenn es nach 20 Minuten ist. Es gibt Spieler die können sich dann reinbeißen und im Spiel noch steigern, bei Flum sehe ich das nicht so, da wird es dann immer schlimmer.
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