Ein letztes Mal in diesem Jahr bündelt Niko Kovac alle Kräfte und schärft die Sinne. Experimente gibt es in Heidenheim keine.

Flutlichtspiel in der Schwäbischen Alb. Die Frankfurter Eintracht muss im DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwochabend (20:45 Uhr) nach Heidenheim reisen und gegen den Tabellen-15. der zweiten Fußballbundesliga ran. Die Hessen sind als Erstligist der natürliche Favorit. Überheblich werden lässt das in Frankfurt aber keinen.

Mascarell und Fabian noch keine Option – sonst alle an Bord

Weit über 5000 Karten hätte man im Vorfeld verkaufen können, das Kontingent von 1571 Tickets ist vollends ausgeschöpft. Und das unter der Woche an einem kalten Abend, wo eventuell sogar eine Verlängerung droht und eine entsprechend lange Heimfahrt. Das spricht für die aktuelle Entwicklung der Eintracht. Wenn Sven Jablonski die Partie in der Voith-Arena anpfeift, werden Marco Fabian und Omar Mascarell noch keine Option sein. Der Traum, dass die beiden vor der Winterpause noch einmal ins Spielgeschehen eingreifen, ist ausgeträumt. Dennoch bieten sich Niko Kovac genügend Optionen. „Alle sind wohlauf und in der Verlosung dabei“, ist der Kroate zufrieden ob der großen Auswahl an Spielern. Lediglich David Abraham muss auf Grund seiner Rotsperre in jedem Fall zusehen. Makoto Hasebe hingegen dürfte einen Platz im Kader innehaben. Der Japaner hat „drei, vier Tage am Stück trainieren können. Ein Spiel kriegt man hin.“ Das zweite sei nach einer längeren Pause durchaus schwieriger. Erst waren es langwierige Knieprobleme, dann ein grippaler Infekt, der ihn sogar einige Zeit stimmlos gemacht hat. Langfristig soll der Defensivspieler in jedem Fall wieder eine vollwertige Alternative sein: „Ich bin überzeugt, dass er in der Rückserie wieder zu der Form, auch gesundheitlich aufläuft, die er und wir uns wünschen.“

Keine Experimente, sondern beste Elf in Heidenheim – Physis und Einstellung entscheidend

Dennoch soll im Achtelfinale trotz der Favoritenrolle keine zweite Garde auflaufen: „Wir werden nicht experimentieren.“ Müde Spieler bekämen zwar, wenn nötig, eine Pause, „aber ich weiß, dass meine Spieler nicht müde sind. Von daher gehe ich davon aus, dass ich morgen die volle Kapelle auflaufen lassen kann.“ Während in Schweinfurt noch Slobodan Medojevic und Danny Blum zu Einsatzzeiten kamen, dürfen diese sich aktuell keine Chancen ausrechnen, dabei zu sein. Im Spiel gegen den Zweitligisten werden laut dem Trainer auch alle Kräfte gefordert sein. Allein auf die vermeintlich bessere fußballerische Qualität könne man sich ohnehin nicht verlassen: „Bei so einem Pokalfight, der es morgen wird, musst du erst einmal ganz andere Attribute an den Tag legen. Ich denke schon, dass wir die fußballerisch bessere Mannschaft sind. Aber die Taktik und die Physis muss auch auf das Niveau des Gegners gebracht wird.“ Gelingt das, stünden die Chancen gut: „Wir werden versuchen unserer Favoritenrolle gerecht zu werden.“ Und das zuletzt erreichte Pokalfinale sei Motivation genug: „Den Vorteil haben wir.“

Heidenhem mehr als Schnatterer – mit Kampf und Leidenschaft ins Viertelfinale

Vorm Gegner hat Kovac in jedem Fall Hochachtung und den möchte er auch nicht auf den aus der Mannschaft herausstechenden Marc Schnatterer reduzieren: „Aber einer schafft das genauso wenig wie ein Lionel Messi oder ein Sebastien Haller. Er braucht dazu noch zehn Mitspieler.“ Die Heidenheimer zeichnen sich vor allem über ihre Physis aus, können aber auch durchaus einen gepflegten Ball spielen und sind sicherlich nicht so schlecht wie es der aktuelle Tabellenplatz vermuten lässt. So oder so geht es für die Hessen vor allem um die richtige Einstellung: „Die ist entscheidend und maßgeblich, wie überall im Leben. Das entscheidet sich im Kopf. Meine Jungs wissen genau, was sie morgen erwartet und was sie im Kopf klar stellen müssen, damit wir gewinnen.“

Als gutes Beispiel nannte der 46-Jährige ein „schönes Plakat“, das die Fans am Wochenende präsentiert hatten, auf dem stand: „Kampf und Leidenschaft. Das ist Eintracht Frankfurt“ – „Die Mannschaft gibt immer alles, ob es am Ende reicht, werden wir sehen. Aber die Fans sehen, dass wir uns zerreißen bis zum letzten Atemzug.“ Notfalls auch über 120 Minuten. Dazu sein man in der Lage. Und letztendlich sei es auch relativ egal, wie man am Ende das Viertelfinale erreicht: „Es ist ganz wichtig, dass wir morgen weiterkommen. Da interessiert es mich nicht wie. Ich will weiter kommen“, gibt Kovac die Marschrichtung vor. Danach könne man dann die Feiertage entspannt genießen: „Wenn wir das Spiel morgen gewinnen, ist Weihnachten feiern sehr viel leichter.“

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13 Kommentare

  1. ‚Volle Kapelle auflaufen lassen‘. Klingt gut.

    Wer ist Schnatterer? Muss der Mann gedeckt werden? Ist der robust oder dribbelstark? Hab leider die 2. Liga nicht verfolgt.

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  2. @1 SGECharly
    Wenn wir Schnatterer für unsere Standards hätten, wären
    wir Tabellenzweiter.

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  3. Wäre dennoch nicht verkehrt; Stendera für Boateng, Jovic für Haller, Tawatha für Willems und vielleicht noch jemanden für Wolf aufzustellen. Allen genannten würde eine Pause gut tun.

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  4. Bin zwar echt enttäuscht über Willems, aber damit er nicht beleidigt in die Winterpause geht und weiß er gehört nach wie vor dazu, sollte er vielleicht von Anfang an spielen.

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  5. Willems würde ich ne Pause gönnen. Ich mag seine Offensivqualität sehr, aber die Schwalbe im letzten Spiel (in einer Position die mehr wert gewesen wäre als der Standard) qualifiziert ihn zu einer kleinen Auszeit.

    Allgemein sollte den Jungs bewusst sein, dass auch „gute“ Schwalben in Zeiten des Videobeweis aufgeklärt werden können.

    Ansonsten freue ich mich auf das Spiel und bin gespannt was unsere Verantwortlichen sich für das Spiel ausgedacht haben.

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  6. Damit das Spiel ausgeglichen ist, würde ich mal etwas rotieren und Hrgota in den Sturm stellen 😀 (Spaß Brane! Aber verdient zu spielen haste mal wieder)

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  7. Na ja, wenn der Schnatterer so gut ist, warum bringen wir den nicht gleich mit?? 🙂

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  8. @7
    Als Heidenheim 2014 aufstieg, war Schnatterer der überragende Spieler
    und hat das dann auch im ersten Jahr in der zweiten Liga bestätigt.
    Da hatte er vielleicht das Potential für die erste Liga.
    Jetzt ist er 32 und das Thema ist erledigt.

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  9. Volle Kapelle!!!!!
    So muss es sein!!! Und sofort Druck ausüben. Am besten in ersten 15 Minuten Tor schießen.
    Und danach können die Jungs sich ausruhen, wenn das Spiel zu Ende ist.
    Ich meine wir haben so großen Kader ,das jeder von den Spielern schon Mal passiert hat . Deswegen mache ich mir gar keine Gedanken über die Fitness.
    Außerdem müssen die Jungs das können, sogar noch mehr.
    Wir wollen ja Europa.

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  10. Danke an allen für die Info’s. Pokalspiele haben immer ihren Reiz und bei uns auch immer was für die Nerven. Freue mich auf das Spiel. Hoffentlich auch danach.

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  11. Zwischen Platz 15 (HDH) und Platz 4 (IN) in der zweiten Liga liegen gerade mal 6 Pünktchen. Ich hoffe, das wissen alle heute aktiven „Hessen“.
    „Volle Kapelle“ finde ich auch gut. Darin sitzen in der ersten Reihe:
    Hradecky
    Salcedo – Hasebe – Falette
    Wolf – Prince – Chandler
    Stendera – Gacinovic
    Haller* (Jovic) – Rebic (*bei tatsächlich 100%-igem Fitnesszustand)
    Ab ca. 22:40 Uhr will ich auch (noch mehr) genießen!!

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  12. Hoffe, dass Chandler wieder hinten rechts spielt und Wolf nach vorne rücken kann.
    Auch würde ich wieder mit Willems spielen. Tawatha hat mir noch schlechter gefallen und seinen Denkzettel hat er mit der Auswechslungs vor der Halbzeit ja schon bekommen

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