Ob es für Hector bei der Eintracht im kommenden Sommer weitergeht, ist noch unklar.
Ob es für Hector bei der Eintracht im kommenden Sommer weitergeht, ist noch unklar.

Michael Hector ließ sich vergangenen Sommer mit großen Ambitionen vom FC Chelsea zu Eintracht Frankfurt ausleihen. Seit 2009 pendelt der Innenverteidiger von Verein zu Verein, insgesamt stehen in diesem Zeitraum bereits zwölf Klubs in dessen Vita. Wer Hector aus nächster Nähe erleben durfte, zeigt sich darüber wenig verwundert. Der in London geborene Jamaikaner ist ein Typ der Marke „easy going“, kommunikativ, unterhaltsam, ja – durchaus ein wenig schräg im positiven Sinne.

2015 erst wurde sein Name richtig bekannt, als die „Blues“ ihn für 5,4 Millionen Euro vom FC Reading verpflichteten und erneut dorthin zurückverliehen. Der englische Zweitligist hat eine große Bedeutung im Leben des 24-Jährigen, der bereits eine „verrückte Reise“ durch die britischen Fußballligen miterlebt hat, eingenommen. „Ich wurde als Junge aussortiert, kam zu einem No-Name-Klub, dann zu Reading. Im Rückblick kann ich sagen, dass ich auch bei Footlocker hätte landen und ein komplett anderes Leben führen können“, gibt er gegenüber „Goal“ einen Einblick in den Verlauf seiner nicht linear verlaufenden Karriere.

Hector half seinem Vater beim Training der heimischen Schulmannschaften aus, gab Tennis-Unterricht und überlegte gar, zum Studieren in die USA zu ziehen. Als er jedoch bei Reading unterkam, änderten sich die Pläne. Der in der Jugend beim FC Millwall aussortierte Abwehrmann kann manchmal nicht in Worte fassen, wie es seitdem weiterlief: „Es fühlt sich surreal an, erst mit 16 zu Reading zu kommen und nun in der Bundesliga zu spielen. Aber ich habe immer noch einen weiten Weg vor mir. Mein Werdegang hilft mir, weil er mit Rückschlägen gepflastert war – das ist Fußball.“

Bei den Frankfurtern ging es für den Nationalspieler nicht nur steil nach oben. Seine Zeit bei den Hessen begann mit zwei Platzverweisen in den ersten beiden Pflichtspielen. Megatalent und Konkurrent Jesús Vallejo nutzte die Chance sogleich und verdrängte Hector auf die Bank. Er kam somit auf insgesamt nur 489 Minuten in elf Bundesligaeinsätzen, im DFB-Pokal gegen Hannover 96 durfte er beim 2:1-Sieg die kompletten 96 Minuten mitwirken. Der Innenverteidiger gibt dennoch offen zu: „Ich hätte mir gewünscht, noch etwas mehr zu spielen.“ Ihm fiel der Schritt nach Frankfurt anfangs nicht leicht, schließlich sei er zuvor noch nicht in Deutschland gewesen. „Die Leute waren überrascht, dass ich hier spielen werde“, erzählt er und sieht im entferntesten Sinne seine Bestimmung darin: „Aber ich glaube, ich sollte in meiner Karriere in so vielen Ligen, Kulturen und Ländern wie möglich spielen.“

Am Main ist er trotz mancher Startschwierigkeiten inzwischen angekommen. Er vermisste seine Familie, steckte einmal im Nebel von London fest oder fand sein Auto nicht mehr in der Tiefgarage im Bauch des Stadions. Hector hat Frankfurt inzwischen allerdings lieb gewonnen und schwärmt: „Verglichen mit vielen anderen Städten in Deutschland ist Frankfurt sehr multikulturell, hat das Bankenviertel, eine schöne Skyline und alles, was man braucht.“ Auch sportlich gesehen ist er trotz der geringen Einsatzzeiten mit seiner eigenen Entwicklung zufrieden: „Ich glaube, ich habe mein Passspiel und meine Defensivarbeit verbessert.“ Er stellt unumwunden klar, wohin ihn sein Weg wieder führen soll: „Mein großes Fernziel ist die Premier League.“ Ob Hector, der seine Stärken vor allem im Kopfball und Defensivzweikampf (61 Prozent gewonnene Duelle) hat, die Eintracht im Sommer wieder verlässt, ist damit jedoch noch nicht entschieden. Der Leihvertrag läuft aus, doch sollte Vallejo tatsächlich zu Real Madrid zurückkehren müssen, wäre möglicherweise Bedarf für ein weiteres Jahr da.

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16 Kommentare

  1. Schwierig, schwierig.
    Hector ist nun mal die Type Abwehrspieler alter Schule. Kantig, Stärken im Zweikampf und Kopfballspiel. Nicht der schnellsten einer und nicht der größte Techniker.
    Wenn Jesus zurück zu Real muss, und danach sieht es leider aus, muss ein „spielerischer“ Ersatz her. Hector wird, ob wir ihn noch ein weiteres Jahr binden oder nicht, kein Vallejo-Ersatz. Er wäre eine weitere Alternative.

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  2. Hectorist für mich ein guter Backup. Ich habe auch keine Angst,wenn er spielt. Aber an David und Jesus kommt er nicht ran 😉

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  3. „Seit 2009 pendelt der Innenverteidiger von Verein zu Verein, insgesamt stehen in diesem Zeitraum bereits zwölf Klubs in dessen Vita. “

    Moin. Oha, das ist ne Menge. Kann mich meinem Vorredner/Poster nur anschließen, ein Ersatz für Jesus wäre er nicht, Abraham ist auch stärker als Hec. Da brauchen wir wohl eine gute und dauerhafte Lösung aus den Einnahmen des Dfb-Pokals vielleicht.? Wenn Hector gerne in der Premier League spielen möchte, ist das doch okay. Finde ihn persönlich auch nicht so schlecht, aber nicht für die erste Reihe, da gerade in der heutigen Zeit die Spieleröffnung enorm wichtig bei Innenverteidigern ist.

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  4. Was ist mit Andersson Ordóñez? Er ist Innenverteidiger und wurde erst im Winter geholt. Vielleicht ist er ja ein guter Ersatz für Vallejo? Wer weis es schon? Muss man alles erstmal abwarten. Noch ist auch Vallejo hier.

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  5. Ich denke Andersson Ordóñez wurde in weiser Voraussicht verpflichtet, da mit Jesus und Michael zwei IV’s ausgeliehen wurden. Die uns ja beide theoretisch nach einjähriger Leihe wieder verlassen werden. Aber wir haben ja auch noch Marco, dem ich es persönlich gönnen würde wieder an die erste Elf heranzukommen. Mal abwarten, in jedem Fall sollten uns die Mehreinnahmen des Dfb-Pokals weiterhelfen.

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  6. Meine Aussagen bezogen sich auf das Spiel und die Saison.In die Zukunft gerichtet setze ich auch auf Ordonez. Der Junge kann sich jetzt eingewöhnen. Wie wichtig das ist konnte man bei Fabian sehen. Auch bei tawatha kann man inzwischen erahnen, warum er da ist. Und ich bin mir sicher, die möglichen Nachfolger für Jesus ( der ja vielleicht noch ein weiteres jahr da ist ) sind schon auf der Liste. Wenn Ordonez die Erwartungen erfüllt , Abraham bleibt und Russ wieder fit ist, sollten wir schon mal drei IV fix haben. Jesus dazu und ein talent aus unserer Jugend, und ich bin zufrieden. Dann könnten wir das Geld für einen Stürmer,oder einen 6er oder einen RV ausgeben

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  7. „Ich vertraue den handelnden Personen bei Eintracht Frankfurt“! Das ich das einamal sagen würde, Wahnsinn! Aber auch unsere handelnden Personen werden sich mal verzocken, so ist dass business. Zurzeit würde ich den ganzen Kader, ja auch Seferovic ;), behalten und ergänzen, wenn möglich mit noch stärkeren Spielern. Liegt wahrscheinlich am Stimmungshoch:) .)

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  8. Ich gebe Hector recht, sein Passspiel wurde wirklich enorm besser – gegen Hannover hat er viele gute Pässe durch die erste Reihe von Hannover gespielt.

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  9. Also bei Hector gibt es für mich ehrlichgesagt keine große Diskussion. Eine Leihe kann ja auch ein Vorteil sein. Man hat es ausprobiert aber er ist in meinen Augen keineswegs eine Hilfe oder jemand der uns weiterhilft. Gerade wenn wir noch versuchen wollen immer besser zu werden. Das an Vallejo und Abraham kein Vorbeikommen ist, ist ohnehin klar aber ohne Vallejo seh ich Hector nicht für eine Saison als Alternative auf den Stammplatz (er würde vermutlich eh alle paar Wochen gesperrt fehlen). Ne, also Hector mag ein netter Kerl sein, teilt sein Leben ordentlich auf Instagram und ist sicher kein schlechter Fußballer…..aber halt auch keiner der uns weiterhilft. Wir brauchen definitiv einen neuen IV wenn Vallejo geht und müssen hoffen, dass Russ wieder fit wird und somit ein guter Backup bereit steht. Ordonez ist ja hoffentlich auch bald noch ne Alternative.

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  10. Big Hec ist auf alle Fälle ein guter Innenverteidiger in der BL , nicht absolute Spitze , aber solide. Der Junge hat auch recht, Verbesserungen sind zu erkennen. deshalb würde ich es für ihn , aber auch für die Eintracht gut finden , wenn die Umherreiserei mal unterbrochen wird. Bereits morgen in Leverkusen kann es es uns und sich wieder beweise und darauf vertaue ich.
    Forza SGE !

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  11. @Martj2k: Ich sehe ihn positiver. Als Backup ein guter ( dafür aber zu teuer ). Wir sollten ihn nicht mit Vallejo und Abraham vergleichen. Aber in einigen Vereinen in der Liga könnte er schon eine größere Anzahl an Spielen machen.

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  12. Ein sympathischer Typ, der anscheinend sehr beliebt ist bei seinen Kollegen. Ob es sportlich reichen wird, bleibt abzuwarten. Mir persönlich ist er etwas zu hüftsteif, gerade weil er nicht das beste Stellungsspiel hat.
    Aber als IV Nummer drei, ist er eine gute Alternative.

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  13. So schnell wie es nur geht loswerden. Leihe auslaufen lassen oder Tschüss. Der Junge ist absolut nicht Bundesliga tauglich. Kein Wunder das er so viele Teams in seiner Vita hat. Mehr als ein Backup ist er nicht und dafür ist er zu teuer. Bitte Leihe auslaufen lassen. Bei Rebic und Vallejo sieht das alles schon gaaaanz anders aus.

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  14. hat jmd eine Einschätzung zu Zorba? Profi-Vertrag hat er schon. Er spielt noch U19, oder? Hat er schon Einsatz-Chancen?

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