Der erste "Frankfurter Fan Walk" machte auh in der Alten Nikolaikirche Halt. Foto: Daniel Reitz / Just Great
Der erste „Frankfurter Fan Walk“ machte auch in der Alten Nikolaikirche Halt.
Foto: Daniel Reitz / Just Great

„Es war eine gelungene Aktion, mit einer überwältigenden Resonanz, die wir gerne wiederholen möchten.“ Das ist der Tenor des ersten „Frankfurter Fan Walks“ zugunsten von Obdachlosen, der am Sonntag stattfand. Initiiert und organisiert wurde die Aktion von zahlreichen Eintracht-Fans aus vielen verschiedenen Fanclubs.
Am Sonntagmorgen ging es in aller Frühe los. Bereits um 4 Uhr traf sich der harte Kern der Helfer in der Kultkneipe „G-Block“, um 500 Brötchen und andere Backwaren für die Bedürftigen zu belegen. Dafür gingen stolze zehn Kilo Salami und Käse sowie 5 Kilo Schinken drauf. Die Brötchen und das Laugengebäck wurden dann ab viertel vor sechs in der B-Ebene der Frankfurter Hauptwache an die dort zahlreich übernachtenden Obdachlosen ausgegeben. Insgesamt wurden am Sonntag von rund 70 Helfern über 1000 Backwaren, rund 40 Kilogramm Bananen, Äpfel und Orangen verteilt. Die Johanniter Frankfurt haben für die Aktion sogar einen Rettungswagen zur Verfügung gestellt, wo kranke und verletzte Obdachlose versorgt werden konnten. „Tanja, eine Rettungsassistentin aus meinem Fanclub (Bergen-Enkheim) war auch dabei und hat zusammen mit Heidi (EFC Sinnlos) echt ganz viel geleistet. Ich bin stolz, solche zwei Powerfrauen bei uns im Projekt zu haben“, bedankt sich Organisator Jonas Kugland bei den beiden Frauen, stellvertretend für alle tüchtigen Helfer. Zu den Lebensmitteln und dem Rettungswagen kam eine überwältigende Anzahl an Sach- und Kleiderspenden. „Wir hatten einen riesigen Sprinter voll mit Tüten und Taschen. Darin waren teilweise neue Schuhe und Pullover. Insgesamt konnten wir damit gut und gerne 250 Menschen helfen. Das ist natürlich nur eine Momentaufnahme. Aber am Sonntag musste auf jeden Fall keiner, den wir gefunden haben hungern oder frieren“, freut sich Jonas.
Die Reaktionen der Obdachlosen auf die große Hilfsbereitschaft der Eintracht-Anhänger waren überwältigend. „Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass sie ähnlich reagiert haben, wie wir. Auch uns stand in einigen Situationen das Wasser schon in den Augen, als wir immer mehr gesehen haben, wie schlecht es diesen Menschen geht, und wie haarsträubend die Bedingungen manchmal sind, unter denen sie ihr Leben bestreiten müssen. Viele der Obdachlosen waren überwältigt von unserer Spontanität und der offenen Art, wie wir ohne Berührungsängste auf sie zu sind und uns um sie gekümmert haben. ‚Danke‘ haben wir in allen Formen gehört, die man sich nur vorstellen kann“, schildert Jonas die Erlebnisse.
Von der Hauptwache ging es für die Gruppe um 9 Uhr weiter in die Alte Nikolaikirche, wo die Fans an einem Gottesdienst teilnahmen. Pfarrer Peter Dennebaum zeigte sich von dem Einsatz begeistert und lobte die Arbeit der Helfer als „Gottesdienst in höchstem Maße“. Die Kirchengemeinde schloss sich dem an und spendete der Aktion großen Applaus. „Viele Leute dort haben mich angesprochen, dass sie die Aktion mit der Kirche toll fanden. Das wirft auch nochmal ein ganz anderes Licht auf uns als Fans“, ist Jonas stolz. Auch bei dem anschließenden „Frankfurter Fan Walk“ zu einem im Ostpark gelegenen Obdachlosenheim, wo ebenfalls warme Kleidung und Essen verteilt wurden, ernteten die hilfsbereiten SGE-Anhänger viel Anerkennung. „Wir wurden von Passanten interessiert angesprochen. Auch die sozialen Netzwerke fanden und finden diese Aktion mehr als gelungen“, sagt Jonas. Das in Zusammenspiel mit den zahlreichen so dankbaren Obdachlosen, motiviert die Organisatoren noch mehr, dieses karitative Fanprojekt zu wiederholen. „Wir machen weiter, ganz klar. Es wird wieder ein Sonntag im Januar nächsten Jahres werden. Es sieht alles danach aus, als wäre es der 08.01.2017“, kann Jonas schon den nächsten „Frankfurter Fan Walk“ ankündigen. „Da Gutes tun aber solange nicht warten kann, werden wir uns noch das ein oder andere einfallen lassen, um den Obdachlosen auch in diesem Jahr noch einmal zu helfen“, verspricht er.

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3 Kommentare

  1. Einfach nur klasse. Nächstes Mal bin ich dabei, konnte diesmal leider nicht. Schönes Beispiel, dass Fussball-Fans nicht biertrinkende, pöbelnde Idioten sind.

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