„Frankfurter Fan Walk“ hilft Obdachlosen

Am morgigen Sonntag startet das Fanprojekt „Frankfurter für Frankfurt“ eine neue Aktion. Mit dem „Frankfurt Fan Walk“ (FFW) wollen zahlreiche Eintracht-Fanclubs den Frankfurter Obdachlosen helfen. Die Aktion will darauf aufmerksam machen, was vor unserer aller Haustür passiert und gerade jetzt in der kalten Jahreszeit den Menschen, die auf der Straße leben müssen, etwas Gutes tun. „Das wird keine Eintagsfliege werden. Es ist ja einfach so, dass wir einer Gesellschaftsschicht helfen, die das Vertrauen in die öffentlichen Systeme weitgehend verloren hat, und deren Weg häufig sehr, sehr schwer ist. Wir hoffen, dass bei einigen die Demut wieder einkehrt, und sich mehr darauf besonnen wird, anderen, denen es schlechter geht, zu helfen“, erklärt Jonas Kugland, einer der Organisatoren, die Intention des Projekts.

Los geht´s morgen schon in den frühen Morgenstunden. Ab 4 Uhr wird im G-Block alles vorbereitet. Ab viertel vor sechs werden in der B-Ebene der Hauptwache die Obdachlosen mit warmem Tee und Kaffee sowie mit belegten Brötchen versorgt. Dies muss relativ zügig geschehen, da die B-Ebene bis 6:15 Uhr „obdachlos-frei“ sein muss. Anschließend geht es weiter zur Alten Nikolaikirche, wo gemeinsam der Gottesdienst besucht wird. Für alle, die an der Hauptwache noch nicht dabei sein können, ist der Treffpunkt an der Kirche um 9 Uhr. Danach flaniert der gesamte Trupp durch Frankfurt, mit dem Ziel Ostpark und dem dort am Rande gelegenen Obdachlosenheim. Dort werden die Sachspenden an die Bedürftigen übergeben.

Die Idee zu dem Projekt ist den Eintracht-Fans spontan gekommen. „Jens (vielen Fans wahrscheinlich bekannt als ‚Kuttenpaule-Jens‘, Anm. d. Red.) war der Stein der Spontanität und dann ging´s los. Über die Jahreshauptversammlung der Kutten haben Jens und ich angefangen, das Ganze loszutreten und über das Fanprojekt ‚Frankfurter für Frankfurt‘ die Organisation gemacht“, erzählt Jonas.
Mit dabei sind morgen unter anderem die EFCs Adler Kutten, Bergen-Enkheim, Adler Quad Rodenbach, Sinnlos, Forza SGE und Adler Front Frankfurt. Mitglieder aus anderen Fanclubs sind aber natürlich auch sehr willkommen. „Helfer sind wir eigentlich irgendwie alle. Ob morgens um 4 Uhr, um 9 Uhr zur Kirche oder zum „Walk“ in den Ostpark – jeder der kommt, hilft. Wir schätzen, dass ungefähr fünfzig Freunde da sein werden, es kann aber auch ein gutes Stück mehr werden. Wir werden sehen. Alle sind herzlich eingeladen, hier Menschlichkeit zu zeigen und teilzunehmen“, sagt Jonas. Für jeden, der morgen beim FFW einen EFC vertritt, kann gerne sein Fanclubbanner mitbringen. „Wir möchten ein Foto mit euch allen vor der Kirche machen. Da wäre es schön, wenn eure Banner dabei wären“, freut sich der Organisator.

Im Vorfeld der Aktion haben die Veranstalter Spenden gesammelt. „Finanziert haben wir eigentlich alles über Spenden. Ein wenig Geld floss natürlich auch vom Fanprojekt, zum Anschaffen von Sachen, die uns einfach gefehlt haben“, erklärt Kugland. Wer morgen noch spontan dabei sein will, kann zusätzlich auch mit weiteren Sachspenden helfen. Gebraucht werden ISO-Matten, dicke Socken, Decken, Winterjacken und Pullover. Gerne darf auch an die Weggefährten der Obdachlosen, deren Hunde, gedacht werden. Die Vierbeiner freuen sich über Leckerlies oder Ähnliches.
„Es wird in der Nähe der Alten Nikolaikirche einen großen Sprinter geben, in den die Spenden geladen werden können, sodass man mit freien Händen mitlaufen kann“, berichtet Jonas. Die Organisatoren haben also an wirklich alles gedacht – auch die Helfer, die gerne mitlaufen würden, dies aber aus gesundheitlichen Gründen nicht schaffen. Für diejenigen wurde extra ein Fahrer von Kirche zum Obdachlosenheim organisiert. Es gibt also kaum eine Ausrede, um morgen nicht dabei zu sein. Daher: morgen den Wecker mal etwas früher stellen und raus auf die Straße für die gute Sache!