2,6 - so lautet der bärenstarke SGE4EVER.de-Notenschnitt von Jesús Vallejo in dieser Saison.
2,6 – so lautet der bärenstarke SGE4EVER.de-Notenschnitt von Jesús Vallejo in dieser Saison.

370 Minuten hat es gedauert, bis Jesús Vallejo das erste Mal in seiner noch so kurzen Bundesligakarriere ein Foulspiel begangen hat – eines, für das er kaum etwas konnte, weil der Ball von David Abraham gegen den SC Freiburg zu kurz kam und er nur noch retten wollte, was nicht mehr zu retten war. Der Spanier freut sich in der „Frankfurter Rundschau“ über diesen Wert und darüber, dass er damit die Vorgaben von Niko Kovac umgesetzt: „Wir sollen hart am Mann und nach vorne verteidigen, aber ohne dabei Fouls zu begehen.“ Freistöße für den Gegner können schnell für große Gefahr sorgen, wie das letzte Heimspiel gegen Hertha BSC zeigte. Der Ausgangspunkt vor dem Elfmeter, den Vedad Ibisevic letztlich souverän zum 1:0 verwandelte, war eine einstudierte Variante nach einem ruhenden Ball. Vallejo greift deshalb nur im Notfall zu Foulspielen, ansonsten „versuche ich instinktiv, die Angelegenheiten vorher zu lösen.“

Der erst 19-Jährige Rohdiamant, der in ferner Zukunft bei Real Madrid und in der spanischen Nationalmannschaft in die Fußstapfen von Sergio Ramos treten soll, gehört zu den Topeinkäufen in der Bundesliga. Zweikampfstark, technisch beschlagen, robust und dazu noch herausragend die Situationen antizipierend – Vallejo bringt wohl nicht nur für Eintracht-Verhältnisse ein großartiges Gesamtpaket an Fähigkeiten mit. Nicht umsonst will Sport-Vorstand Fredi Bobic zeitnah Gespräche mit den Königlichen führen und das Leihgeschäft um ein weiteres Jahr ausdehnen. Der Innenverteidiger besitzt in der spanischen Hauptstadt noch einen Vertrag bis 2021, weshalb die Hessen mit ihrem Anliegen durchaus auf offene Ohren bei Trainer Zinédine Zidane und Präsident Florentino Pérez stoßen könnten. Vallejo selbst freut sich über „ein schönes Zeichen“ des Vereins. Er rückt allerdings nicht davon ab und konzentriert sich voll auf die Gegenwart: „Ich möchte mit der Eintracht ein gutes Jahr spielen. Und die vertraglichen Geschichten, die regelt ohnehin mein Berater.“

Der U21-Nationalspieler will sich vor allem weiterentwickeln, sein Potenzial ausschöpfen und sich nicht „auf diesen Vorschusslorbeeren“ ausruhen. Gegen den FC Bayern München wird er am heutigen Samstag auf viel Weltklasse treffen – auch wenn Topstars wie Franck Ribery und Arturo Vidal ausfallen. Vallejo hat großen Respekt vor dem deutschen Rekordmeister, will sich aber nicht verstecken: „Das ist eine Mannschaft, von der man viel lernen kann, auch von den einzelnen Spielern. Wir sollten uns über die Stärken der Bayern im Klaren sein, aber uns auch auf unserer Stärke besinnen. Wer weiß, vielleicht geht dann was.“ Die Mannschaft sei total heiß und motiviert, gegen Spitzenspieler wie Robert Lewandowski, Jerome Boateng, Manuel Neuer oder Xabi Alonso antreten zu dürfen – wobei er einschrnkt: „Wir wären das aber auch gegen jeden anderen Gegner.“

Dem ruhigen und so abgeklärt wirkenden Abwehrmann werden diese Sätze auf Anhieb geglaubt. Vallejo, der nebenbei noch ein Fernstudium in Sport und Sportwissenschaft absolviert, geht viele Sachen scheinbar normal an und bleibt dabei stets höflich. Seine Eltern haben sehr darauf geachtet, dass er Verhaltensregeln einhalten und respektieren soll: „Sie sagten immer: Wenn du Fußballer wirst, ist das schön und gut. Aber du sollst vor allem ein guter Mensch sein, da hast du entsprechend aufzutreten. Das habe ich befolgt.“ Die ausschweifenden Ausflüge ins Nachtleben von Frankfurt oder ausufernde Partys in den eigenen vier Wänden sind von ihm nicht zu erwarten. Vallejo konzentriert sich auf den Fußball, schnappt alle Informationen, die er sammeln kann, auf und geht ohne Angst oder Nervosität seinem Beruf nach. In Frankfurt „fühle ich mich total wohl. Ich bin einfach sehr zufrieden, ich merke, dass ich hier bei der Eintracht sehr glücklich werde.“ Es ist ihm anzumerken, wenn er sagt, „dass man mir ansieht, dass ich auf dem Platz und außerhalb des Platzes ein glücklicher Mensch bin.“ Bei der Eintracht werden sie diese Worte gerne vernehmen und einfließen lassen, wenn die entscheidenden Gespräche mit den Königlichen anstehen.

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