Heiko Butscher erlebte in der 1. Runde des DFB Pokals seinen persönlichen Albtraum. Sein zu kurz geratener Rückpass auf Trapp sorgte für die frühe Entscheidung an diesem kochend heißen Nachmittag im Erzgebirge. Es war das 1:0 und man agierte in der Folgezeit nur noch zu zehnt. Mit 3:0 schied man sodann aus dem Pokal aus. Seitdem sitzt der Familienvater nur noch auf der Tribüne.

Im Interview mit der Frankurter Rundschau äußert sich der Ex-Freiburger sehr entspannt. Er schätzt die Ehrlichkeit von Armin Veh, der ihm sagte, dass es „für mich in dieser Saison schwierig“ sei, Stammspieler zu werden. Diese Situation sei nicht einfach, aber Butscher versucht sein Bestes und agiert nun auf einer anderen Ebene. „Ich sehe mich als Teil der Mannschaft, wir haben 25 Mann im Kader, da ist jeder wichtig, jeder auf seine Art. Ich freue mich mit den Jungs, ich bin voll dabei. Es ist nicht so, dass ich denke: Hoffentlich läuft es schlecht, damit ich mal meine Chance bekomme.“ Der erfahrene Verteidiger betont die Wichtigkeit der Spieler, die hinten dran stehen. Der Umgang mit dieser schwierigen Situation sei eine Charakterfrage. Butscher möchte sich, da er hohes Ansehen in der Mannschaft besitzt, genauso einbringen, als wäre er Stammspieler!

Allerdings denkt der 32jährige auch langsam über die Karriere nach der Karriere nach. Diese Saison möcht Butscher zu Ende spielen. Aber was kommt dann? „Vielleicht studiere ich noch mal, vielleicht spiele ich weiter, vielleicht mache ich Trainerscheine oder mache mal ein Jahr lang nichts.“ Besonders der Trainerjob, gegen den sich der Ersatzmann immer sträubte, reizt ihn nun sehr. Manchmal denkt Butscher auch schon wie ein Trainer. „Mit fortgeschrittenem Alter verändet sich die Perspektive, da sieht man Dinge nicht nur aus Spielersicht, sondern fragt sich: Was würdest du jetzt machen als Trainer? Als Spieler ist man ja eigentlich ziemlich egoistisch und schaut nur, was für einen selbst am besten ist. Als Trainer musst du das große Ganze im Blick haben. Das reizt mich.“

Ob der Verteidiger die Hessen zum Winter hin noch einmal verlässt weiß es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Wenn er merkt, dass er die Rolle nicht mehr zufriedenstellend ausfüllen kann, werde er das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen. Momentan aber geht Butscher von einem Verbleib in Frankfurt aus. Auch die Geburt des Sohnes in Frankfurt war eine bewusste Entscheidung des ehemaligen Bochumers und Freiburgers!

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4 Kommentare

  1. Ja genau, so gehört sich das.
    Stets Dienstbereitschaft zeigen. Schließlich zahlt der Arbeitgeber pünktlich das vereinbarte Gehalt.

    Schlägt weniger Wellen, als Aussagen von Friend, der sich in ähnlicher Situation befindet.

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