Das vorletzte Auswärtsspiel der Saison steht an und die Ausgangslange könnten beim Rhein-Main-Derby zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt nicht unterschiedlicher sein. Auf der einen Seite kämpft die Diva vom Main um den Klassenerhalt und muss sich nach toller Hinrunde vorwerfen lassen, eine katastrophale Rückserie, welche im Abstieg enden könnte, gespielt zu haben. Anders dagegen die Mainzer, die einer tollen Hinrunde eine ordentliche Rückserie folgen ließen und nun um den Einzug in die Europa Liga kämpfen. Es herrschen spannende Voraussetzungen für ein tolles Derby am ausverkauften Bruchweg. Schiedsrichter dieser brisanten Partie ist Wolfgang Stark, der am Mittwoch noch das Champions League Halbfinale zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona mit einer guten Leistung leitete.

I. Aktuelle Formkurve
Nach insgesamt 8 Rückrundenpunkten von einem Anstieg in der Formkurve zu sprechen wäre wohl vermessen bei unseren Adlern. Immerhin hat Christoph Daum das Team wieder stabilisiert und auf den Abstiegskampf einstimmen können. Die Leistungen werden stetig besser und so wurde am letzten Wochenende fast der Rekordmeister Bayern München geschlagen, wobei man sich am Ende nur mit einem 1:1 Unentschieden begnügen musste. Zuvor gab es eine dämliche 1:0 Niederlage in Hoffenheim und zwei Unentschieden gegen Wolfsburg und Bremen (jeweils 1:1). Der bislang einzige Sieg der Rückrunde datiert noch immer vom 27. Spieltag, als man den FC St. Pauli mit 2:1 schlug. Eine gefühlte Ewigkeit liegt dies für die Fans der Adler zurück.

Ganz anders hingegen ist die Stimmung bei den Rivalen aus Mainz. Die 05er spielen eine grandiose Saison und träumen nun auch öffentlich vom Einzug in die Europa Liga. Thomas Tuchel möchte nächstes Jahr international dabei sein und dafür muss daheim auch gegen die Eintracht gewonnen werden. Allerdings verläuft die Rückserie lange nicht mehr so erfolgreich wie die Hinserie. Die FSVler holten aus den letzten 10 Spielen auch nur 11 Punkte und mussten lange auf einen Heimsieg warten, bevor Gladbach vor 2 Wochen mit 1:0 besiegt werden konnte. Das 0:0 am vergangenen Wochenende in Nürnberg sorgte dann immerhin dafür, dass der Vorsprung weiterhin 2 Punkte beträgt. Ein dünnes Polster 3 Spieltage vor Schluss. Das Derby hat also einen ganz wichtigen Charakter. Am Samstag steht für beide Mannschaften viel auf dem Spiel!

II. Statistik
Am Mainzer Bruchweg gab es in den Duellen zwischen dem Gastgeber und den Adlern noch keinen Sieger. Die Spiele endeten immer Unentschieden. Insgesamt gab es in bislang 7 Aufeinandertreffen 5 Unentschieden und 2 Siege der Frankfurter. In der Hinrunde konnte dank eines Traumtores von Russ und einem Elfmeter von Gekas 2:1 gewonnen werden. In der vorigen Saison trennte man sich mit 2:0 im Waldstadion und 3:3 am Bruchweg. Besonders bitter war dieses 3:3 für die Hessen, da sie schon früh durch 2 Treffer von Meier führten und sogar die Chance zum dritten hatten. Am Ende musste man sich mit einem Punkt zufrieden geben und bettete sich sogar noch hinter Mainz in der Tabelle ein. Ein Schicksal, dass man auch in dieser Saison wieder erleiden muss.

III. Die Mainzer Mannschaft
Thomas Tuchel leistet bei den Rheinländern sehr gute Arbeit. Der junge Trainer formte akribisch ein Team, welches seinen Ansprüchen entspricht und seine Art Fußball zu spielen umsetzen kann. Mit Pressing, variationsreichem Offensivspiel und einer großen Portion Unbekümmertheit gelang mit 7 Startsiegen in Folge ein toller Einstieg in die Bundesligasaison 2010/11, wovon man auch heute noch profitiert. Diese 21 Punkte haben dafür gesorgt, dass nun von Europa geträumt werden darf. Darüber hinaus entwickelten die Mainzer zwei neue Nationalspieler. Andre Schürrle gilt als einer der Shootingstars der Saison und wird im Sommer für 11 Mio € nach Leverkusen wechseln. In seiner jetzigen Form spricht Völler sogar davon, dass Bayer hier ein Schnäppchen getätigt habe. Der andere Newcomer ist Lewis Holtby (gewesen!). Er hat aber nach grandiosem Start in die Saison die nötige Reife vermissen lassen und fand sich dann auch öfter hinter Ivanschitz auf der Bank wieder. Alles in allem konnte das Team von Tuchel, trotz einiger Schwächephasen, die ganze Saison hindurch überzeugen und kämpft nun völlig zu Recht um den Einzug in die Europa Liga. Gegen die Rivalen vom Main soll nun der nächste wichtige Schritt vollzogen werden.

Die Mainzer laufen folgermaßen auf: Wetklo – Bungert, Svensson, Noveski, Fathi – Kirchhoff – Polanski, Soto – Ivanschitz – Schürrle, Allagui

IV. Die Frankfurter Mannschaft
Setzt Christoph Daum auf dieselbe Aufstellung wie in der Woche zuvor? Das Team konnte gegen die Bayern eine überzeugende Mannschaftsleistung abrufen und verdient einen Punkt gewinnen. Einzig negativ in Erinnerung bleibt natürlich der fatale Fehlschuss von Gekas, der aber am Samstag höchstwahrscheinlich die nächste Chance bekommen wird.

Fraglich ist, ob Meier wieder in die erste Elf zurückkommt und wenn ja, wer für ihn weichen muss. Erster Streichkandidat wäre, wenn man die Leistungen der letzten Spiele betrachtet, Halil Altintop. Ansonsten aber sollte das Team unverändert bleiben.

Ralf Fährmann hat gegen die Bayern wieder eine gute Leistung abgerufen und mit tollen Reflexen dazu beigetragen, dass man lange vom Dreier träumen durfte. Er scheint sich langsam zu stabilisieren und man kann nur hoffen, dass solche Patzer, wie der gegen Hoffenheim, endgültig abgestellt werden können.

Vor ihm wird ebenfalls nichts verändert. Jung ist über die rechte Seite wieder deutlich stärker, Rode und Russ verteidigten gegen die Bayern teilweise überragend und Köhler glänzte mit starken Standardsituationen und einer ordentlichen 2. Halbzeit.

Im Mittelfeld bilden wieder Clark und Schwegler die Doppelsechs. Über rechts kommt Paddy Ochs und Martin Fenins Leistung gegen die Bayern rechtfertigt eine weitere Chance in der Startelf. Wahrscheinlicher ist aber die Option, dass Halil Altintop auf links und Meier ins Zentrum rückt.

Und im Sturm? Wird Gekas sicherlich die letzte Chance erhalten. Gegen Mainz platzt der Knoten Fanis!

Jetzt gilt es! Ruhe bewahren, die nötigen Punkte sammeln und im Sommer einen Neuaufbau in Liga 1 starten! Auf geht’s ihr Adler! Kämpfen und Siegen!

Wir gehen von folgender Aufstellung aus: Fährmann – Jung, Russ, Rode, Köhler – Schwegler, Clark – Ochs, Meier, Fenin – Gekas

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54 Kommentare

  1. Ein großes Lob an Mainz! Danke dass ihr es heute kurz und schmerzlos gemacht habt. Das Spiel in der 88 minute zu verlieren würde ich nicht aushalten können, deswegen danke!

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  2. The Hammer

    da freust du dich wohl umsonst

    Meier, Köhler werden wir leider weiter ertragen müssen, die will doch sonst keiner

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