valdezDer Löwe ist zurück und er ist bissiger als zuvor. So könnte man die aktuelle Situation von Angreifer Nelson Valdez bei Eintracht Frankfurt beschreiben. Nach seiner sechsmonatigen Auszeit aufgrund eines Kreuzbandrisses ist der 31-Jährige seit einigen Wochen zurück im Training und saß im vergangenen Heimspiel gegen den Hamburger SV erstmals wieder auf der Bank. Zu einem Einsatz reichte es noch nicht wieder, doch der Paraguayaner ist motiviert bis in die Haarspitzen und will endlich wieder auf den Platz zurückkehren. Am Montag im hr-„heimspiel!“ sprach er mit Moderator Markus Philipp über sein Comeback und die Möglichkeiten der Mannschaft in den verbleibenen elf Saisonspielen.

Der Kreuzbandriss, den sich Valdez am zweiten Spieltag in Wolfsburg zugezogen hatte, war seine erste schwere Verletzung als Profifußballer überhaupt. Da er mit 31 Jahren nicht mehr zu den Jungspunden zählt, drängte sein Vater sogar auf ein Karriereende, doch das kam für den ehemaligen Bremer nicht in Frage, hatte er sich doch gerade erst gut in seinem neuen Verein eingelebt. Es folgte eine harte Reha, die der ehrgeizige Ex-Bremer konsequent durchzog, um nun fitter zurückzukehren als vor der Verletzung. „Ich habe in der Reha mehr trainiert, als im normalen Training“, berichtet Valdez, der aber froh ist, nun wieder im normalen Alltag zurück zu sein. „Ich mecker nie wieder, was das Training angeht“, ist er erleichtert, die harten Einheiten im Kraftraum hinter sich zu haben.

Im HSV-Spiel hatte Valdez auf ein Comeback in Form eines Kurzeinsatzes spekuliert, doch Trainer Thomas Schaaf ließ seinen Zögling aus gemeinsamen Bremer Zeiten 90 Minuten auf der Bank schmoren. Ein Tatsache, die er habe einfach schlucken müssen, meinte Valdez. Seine Zeit wird wieder kommen und bis dahin ist er froh, einfach nur wieder dabei zu sein. Vor der Partie am Sonnabend habe er eine regelrechte Aufregung gespürt. „Das war ein ganz neues Gefühl, ich war vor dem Spiel nervös“, so Valdez, der sich wie vor seinem ersten Bundesligaspiel gefühlt hatte.

Nach dem 2:1-Sieg über die Hamburger sieht der paraguayische Nationalspieler die Chancen der Eintracht gut, sich in der Liga weiter nach oben orientieren zu können. „Die Konstanz ist, was uns noch fehlt“, bemängelt Valdez zwar, doch mit seiner Erfahrung und seinem Ehrgeiz wolle er fortan dafür sorgen, dass sich keiner seiner Mitspieler mehr zurücklehnt. Mit Platz neun am Saisonende wäre der Angreifer nämlich nicht zufrieden, verriet er auf Nachfrage.

Um den Einsatzwillen von Stefan Aigner braucht sich Valdez nicht zuletzt nach dem Flaschentritt vom Sonnabend keine Sorgen machen. „Ich kann Stefan da hundert Prozent verstehen. Das sind Emotionen, die man hat“, nimmt der 31-Jährige seinen Teamkollegen in Schutz. Mit Freude beobachtet „El Leon“ auch die Entwicklung von Top-Torjäger Alexander Meier. „Alex ist super drauf. Ich glaube, dass er noch vier oder fünf Tore macht und es dem Robben nicht so leicht machen wird“, schreibt er seinen Sturmkollegen im Kampf um die Torjägerkrone noch nicht ab.

Mit dem Frankfurter Fußballgott zusammen stand Valdez zu Saisonbeginn übrigens noch nicht in der Startformation. Generell stellt sich die Frage, wessen Platz der Lieblingsspieler des Trainers überhaupt einnehmen soll, scheint sich doch in der Offensive das Stammpersonal längst gefunden zu haben. Valdez für Seferovic, Meier oder Aigner? Eigentlich unvorstellbar, doch der Löwe wird sich schon irgendeinen Platz erbeißen. Den Ehrgeiz dazu hat er.

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1 Kommentar

  1. – „Mit Platz neun am Saisonende wäre der Angreifer nämlich nicht zufrieden, verriet er auf Nachfrage.“

    Das sollte er / wir aber, denn verlierst Du gegen Kolon und Paderborn, sieht das Polster auf die „Abschiedsränge“ schon wieder viel negativer aus.
    Spielt einfach mal kommentarlos guten Fußball und freut euch bei Erfolg über das Erreichte und lasst diese Ansagen, die sich schnell als Bumerang entpuppen können.
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    – „Generell stellt sich die Frage, wessen Platz der Lieblingsspieler des Trainers überhaupt einnehmen soll, scheint sich doch in der Offensive das Stammpersonal längst gefunden zu haben. Valdez für Seferovic, Meier oder Aigner? Eigentlich unvorstellbar, doch der Löwe wird sich schon irgendeinen Platz erbeißen. Den Ehrgeiz dazu hat er.“

    Nichts gegen Valdez. Im Gegenteil! Aber ich denke Th. Schaaf wird schon für einen Einbau in den Sturm sorgen. So…oder so.
    Nelson soll erst mal auf 100% Leistungsfähigkeit kommen und durch Halbzeit – oder Kurzeinsätze Spielpraxis sammeln.
    Dabei kann er nebenbei noch zeigen, dass er wirklich fit ist und noch was drauf hat.

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