Gude Nordwestkurve,

in unserer Stellungnahme zum Umgang mit Gästefans in Frankfurt haben wir uns kritisch zur Behandlung der Gästefans geäußert und versprochen, Euch über die weiteren Entwicklungen zu informieren.

Inzwischen hat ein Fanbeirat zu diesem Thema stattgefunden, bei dem neben den Fanvertretern der Vorstand, die Fanbetreuung und der Sicherheitsbeauftragte der Eintracht Frankfurt Fußball AG sowie Vertreter der Polizei anwesend waren. In dieser Runde haben wir unsere Position und unsere Bedenken erneut deutlich gemacht.

Wir wollen und können an dieser Stelle nicht auf alle besprochenen Inhalte eingehen, möchten aber zwei Punkte hervorheben, die auch zentrale Bestandteile der Diskussion waren:
1. Kontrollraum vor dem Eingang zum Gästeblock

Seitens des Sicherheitsbauftragten wird eine zweite Kontrolle direkt vor dem Eingang in den Gästeblock als notwendig erachtet, da es im Waldstadion keinen separaten Gästeeingang gibt und nach passieren des Stadioneingangs die Möglichkeit bestehe, verbotene Gegenstände „aufzugreifen“. 

Bei dieser Kontrolle würden einzelne Fans „stichprobenartig“ in einen separaten Raum abgeführt. Der Raum werde genutzt, da es für eine Kontrolle „im freien“ keinen Platz gäbe. Man hat uns versichert, dass die für die Kontrolle ausgewählten Personen einen Zeugen mit in den Raum nehmen dürfen und dass es bisher noch keinen Fall gegeben habe, indem ein Fan nachweisbar auf unangemessene Art und Weise kontrolliert wurde.

Abgesehen von der Frage der Notwendigkeit einer zweiten Kontrolle sehen wir ein „Abführen“ einzelner Fans (aus der Gruppe heraus) in einen geschlossenen Raum als sehr problematisch an, da sich dies erstens negativ auf die Stimmung innerhalb einer Gruppe auswirken kann und dies zweitens sehr viel Raum für Spekulationen bereitet. Wir haben den Verantwortlichen daher nahe gelegt, eine Möglichkeit zu prüfen, die Kontrolle in einen einsehbaren Bereich zu verlagern, um mehr Transparenz zu schaffen. Es wurde uns versichert, dass dies geprüft wird.

2. Anbringen von Zaunfahnen

Noch einmal haben wir betont, dass für uns das Anbringen von Zaunfahnen ein elementarer Bestandteil der Fankultur darstellt. Dies wird seitens der Eintracht Frankfurt Fußball AG zwar genauso gesehen, jedoch wurde auf bestimmte Situationen verweisen, die ein Verbot in Einzelfällen notwendig machen würden, z.B. im Falle des Nürnberg-Spiel ein mögliches Szenario des Zündens von Pyrotechnik, begleitet vom Vorwurf, nicht alles für die Sicherheit getan zu haben.

Auch in Zeiten des Sicherheitswahns, in denen nahezu jedes Mittel zur Abwehr potentieller Gefahren gerechtfertigt zu sein scheint, darf das Verbot von Zaunfahnen kein Standard-Mittel werden, das eingesetzt wird, wenn mögliche Ordnungswidrigkeiten oder sonstige Verstöße drohen könnten. Es darf ebenfalls nicht als Druckmittel eingesetzt werden (Pyroverzicht gegen die Erlaubnis des Anbringens der Zaunfahnen). Diese Position haben wir deutlich zum Ausdruck gebracht.

Wir werden die Entwicklung weiter beobachten und uns, wenn nötig, wieder kritisch zu Wort melden.

 

Quelle: Nordwestkurve e.V.

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5 Kommentare

  1. Wieso dürfen verbotene Zaunfahnen nicht als Druckmittel gesehen werden? Ist doch ein tolles Druckmittel, wenn das ein so zentraler Punkt der Fankultur ist. Mal davon abgesehen werden Zaunfahnen in 9,5 von 10 Fällen als Sichtschutz genutzt um Pyrotechnik anzuzünden, das habe ich oft genug live im Block mitbekommen.

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  2. Wer hat eigentlich diesen Text erarbeitet / verfasst?

    Es stellt sich die Frage der „Notwendigkeit einer zweiten Kontrolle“? Das ist hoffentlich ein Scherz, oder? Das Stadiongelände ist die ganze Woche über für jeden zugänglich – da ist es doch ein logisches Szenario dass vorher Gegenstände versteckt werden, die dann auf dem Weg von der Eingangskontrolle zum Stadion „aufgegriffen“ werden.

    Und warum darf das Anbringen von Zaunfahnen nicht als Druckmittel im Gegenzug zum Verzicht auf Pyro eingesetzt werden; also einen Punkt den ohnehin jeder Stadionbesucher mit dem Betreten des Stadions (ergo: Zustimmen zur Stadionordnung) akzeptiert.
    Mal im Ernst und bei all meiner Begeisterung für Pyro: das kann doch keine ernsthafte Forderung sein, mit der man in so eine Diskussion mit Vereinsvertretern/Sicherheitsverantwortlichen geht!?!

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