Eintracht-Trainer Oliver Glasner hat nach dem Remis gegen Augsburg eine verbesserte Mannschaft gesehen. (Bild: Heiko Rhode)

Eintracht Frankfurt hat sich beim torlosen Unentschieden gegen den FC Augsburg im Gegensatz zu den beiden bisherigen Saisonauftritten beim Pokal-Aus gegen den SV Waldhof Mannheim und der Bundesliga-Auftaktniederlage gegen Borussia Dortmund verbessert gezeigt. Das Ergebnis enttäuschte jedoch. „Wir hätten gewinnen können. Das haben wir nicht geschafft“, sagte SGE-Trainer Oliver Glasner nach der Partie am Samstag. Mit der Art und Weise, wie seine Mannschaft auftrat, war er aber zufrieden.

Glasner war nach dem 0:0 vor 22.000 Zuschauern im Waldstadion gegen den FCA hin- und hergerissen. Einerseits sah er eine gute Leistung seiner Mannschaft. Anderseits haderte er mit der Punktausbeute. Da war deutlich mehr drin. „Wir sind nicht happy mit dem Punkt. Ein Sieg wäre verdient gewesen“, so der Österreicher. Allerdings sah er bei seiner Mannschaft einen „Schritt in die richtige Richtung“. Das galt sowohl für die Defensivleistung als auch für das Spiel nach vorne. Was fehlte, war natürlich das Erfolgserlebnis. „Wir haben keinen Konter zugelassen und waren selbst gefährlich“, stellte Glasner zufrieden fest. Am Ende standen 21:4 Torschüsse für die Eintracht zu Buche. Dennoch: Etwas Zählbares sollte trotz mehrerer guter Einschussmöglichkeiten nicht herausspringen. „Das Tor hat gefehlt, das müssen wir uns ankreiden“, monierte der 46-Jährige. Trotz des fehlenden Abschlussglücks überwog jedoch das gute Gesamtgefühl beim Trainer. 

„Damit gehe ich positiv in die nächsten Wochen“, war Glasner optimistisch. Dies ist auch der Systemumstellung auf eine Viererkette in der Abwehr zu verdanken, mit der der Coach seine Schützlinge auf den Platz schickte. Gleichzeitig brachte Glasner mit Erik Durm, Ajdin Hrustic, Jens Petter Hauge und Jesper Lindström gleich vier neue Akteure ins Spiel. Mit seinen Plänen wollte der Trainer seinem Team einerseits eine defensive Stabilität verleihen. Andererseits sollte die Umstellung auf ein 4-4-2 für die nötige offensive Präsenz sorgen. „Wir wollten es auch einfach halten. In einem 4-4-2 ist es leichter, die Abläufe zu finden“, erklärte der Coach und betonte: „Dass nicht alles perfekt geklappt hat, ist verständlich. Gegen so einen robusten Gegner muss man sich aber erst mal so viele Torchancen erspielen.“ 

Eine zentrale Rolle bei den Überlegungen Glasners hatte Filip Kostic gespielt, der in der neuen Formation insgesamt weiter vorne agieren durfte. „Wir wollten Kostics Offensivstärke voll ins Spiel einbringen, sodass er sich weniger Gedanken nach hinten machen muss.“ Diese Position soll der Serbe nun in Zukunft häufiger bekleiden. Glasner wünscht sich dabei, dass Kostic dabei öfter in Abschlusspositionen kommt. „Wir werden daran arbeiten, dass er da vielleicht besser antizipiert“, versicherte der Fußballlehrer. 

Unter Kostics neuer Rolle sollte die Defensive nicht leiden. Auch dieser Plan ging über weite Strecken auf. Nur in den ersten fünf Minuten hätten die beiden Auftaktniederlagen in den Köpfen der Spieler nachgewirkt, so Glasner. „Danach haben sich die Jungs gut reingekämpft. Ab der 15. Minute war es bis auf eine kurze Phase in der zweiten Halbzeit ein Spiel, dass fast nur in einer Hälfte stattfand“, beobachtete der Trainer, der für den Offensivauftritt weiter lobende Worte fand: „Wir haben sehr, sehr viele gute Situationen kreiert. Wir hatten drei, vier, fünf gute Torchancen.“ Mit verantwortlich dafür waren auch die beiden Sechser, Djibril Sow und Hrustic, die das Spiel nach vorne ankurbelten. „Sie haben es hervorragend gemacht und waren die Ballverteiler“, attestierte der Trainer den beiden einen zufriedenstellenden Auftritt. 

Und trotzdem hat am Ende das Tor gefehlt. Am derzeitigen Personal, bei dem es an einem groß gewachsenen Wandstürmer mangeln könnte, wollte Glasner das fehlende Erfolgserlebnis nicht festmachen. „Es wäre zu einfach zu sagen, dass wir mit einem großen Spieler ein Tor gemacht hätten. Wir hatten unsere Chancen.“ Um in den kommenden Spielen weitere Torgefahr auszustrahlen, will der Coach mit seinen Jungs in den nächsten Wochen nun vermehrt Standardsituationen trainieren lassen. Dies sei eine Schwachstelle. Insgesamt war Glasner aber guten Mutes, was die künftige Treffsicherheit seiner Mannschaft angeht: „Ich bin zuversichtlich, dass wir genügend Tore schießen werden, wenn wir defensiv so stabil bleiben.“ Für beides hat die Eintracht gegen Augsburg womöglich den Grundstein gelegt, worauf für die kommenden Partien aufgebaut werden kann. 

- Werbung -

11 Kommentare

  1. Sehr gut zusammengefasst vom Trainer. Dem ist nichts hinzuzufügen. Der Erfolg wird kommen da bin ich mir sicher.Die Jungs werden sich finden,und das umsetzen was der Trainer fordert.

    80
    4
  2. Für 442 fehlt mir auf Dauer die Phantasie bei unserm Personal

    Ideal:

    Trapp

    Tuta/Mr. X Hinti NDicka

    Sow
    Hrustic/Rode

    Hauge Lindström/Kamada Kostic

    Borre Mr.X

    Je nach Gegner wird ein Stürmer geopfert und defensiver aufgestellt.

    6
    61
  3. @1. sge gunni:

    Vom Trainer gut reflektiert und von Dir ein guter Kommentar dazu.

    Wir werden uns noch deutlich steigern.
    Ich persönlich bin davon absolut überzeugt und das wäre sogar in der jetzigen Kaderzusammenstellung der Fall.
    Wenn man nun mal weiterdenkt und die Stellschrauben mit einem erfahrenen Stürmer (wovon ich ebenfalls überzeugt bin, dass dieser kommt) und ggf. einem defensiven Spieler noch feinjustiert, werden wir spätestens nach der Länderspielpause noch ganz viel erfreuliches und zählbares von der SGE sehen.
    Über den Abstieg, erst recht in dieser noch blutjungen Saisonphase zu schwadronieren, ist mit Verlaub gesagt, voreilig, ungeduldig und absolut unangemessen unserer grundlegend veränderten Situation gegenüber (Stichwort: neue junge Spieler, neuer Sportvorstand, neuer Trainer und Corona)

    60
    5
  4. Naja. Bezogen auf das kommende Spiel sehe ich keine Änderungen in der Start11. Die Aufgaben dürften ähnlich sein.
    Je öfter die zusammen spielen, desto schneller schleift sich das ein.

    43
    0
  5. Naja ich meine ja nur auf Dauer mit den schwebenden Personalplanungen und Gerüchten.

    9er
    6er
    Ggf. IV

    Ich bin auf Vorschläge gespannt.

    V.a. bis der 9er Da ist wird keine Änderung geben. Es sei den Ache wird das zugetraut was ich bezweifle bei aller Sympathie für den…

    6
    15
  6. @Adlermacht:

    Ich würde zuallererst mal mit echten Außenverteidigern spielen und nicht N’Dicka und Tuta dort spielen lassen.

    Sofern noch ein 9er kommt, wäre meine Aufstellung:

    Trapp (wobei ich hiee mittelfristig, eventuell schon im Laufe der Saison Ramaj sehe)

    Durm – N’Dicka – Hinti – Lenz
    Hrustic – Sow
    Hauge – Lindström/Borré – Kostic
    9er

    Als defensivere Variante Rode oder Hasebe anstelle von Hrustic.
    Borré könnte auch zusammen mit dem 9er im Sturm stehen, wobei die nominelle Aufstellung nebensächlich ist, da sowohl Hauge mal in die Mitte zieht (und Glasner das von Kostic wohl auch will) als auch Lindström und Borré öfter mal auf die Flügel ausweichen.

    3
    3
  7. Also ich weiß nicht warum alle auf trapp draufhauen.
    Er ist ein sehr guter Torwart und Nationalspieler, das ist man nicht einfach so.
    Die löchrige Abwehr ist das Problem.
    Die laufen manchmal rum wie Hühner. Die soll sich erst einspielen.
    Frag mal den Sommer aus Gladbach wie er sich fühlt, trotzdem ist er ein guter. Wir brauchen einen IV, DM und einen Neuner. Dann spielen wir wieder mit und zwar oben.

    3
    3
  8. @Werner:

    Ich haue nicht auf Trapp ein. Ich halte ihn durchaus für einen guten Torwart und bin froh, dass wir ihn haben. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sich bei ihm in den letzten Jahren immer mehr kleine Fehler eingeschlichen haben.
    Und im Gegensatz zu Wiedwald und Rönnow (den ich eigentlich auch für einen guten Torwart halte), hab ich bei Ramaj das Gefühl, dass er der Verteidigung durch seine Ausstrahlung Sicherheit vermittelt. Das war für mich immer das Hauptargument, warum mir Trapp lieber als Rönnow war.
    Ramaj ist jünger und deutlich günstiger als Trapp und die Tatsache, dass er und nicht Grahl auf der Bank sitzt, spricht für mich dafür, dass Ramaj mittelfristig als Nachfolger aufgebaut wird.

    3
    0
  9. ♦️▪️
    ….keiner haut auf Trapp rein.
    Dennoch stagniert sein Leistung seit längerem.
    Ist dennoch weiter ein guter brauchbarer Bundesligatorwart.
    Aber nicht mehr internationale Klasse!
    Als der Vertrag mit ihm geschlossen wurde, war es vielleicht ok? (5 Millionen Gehalt)
    Heute würde er das zu Recht nicht mehr bekommen.
    Aber Vertrag ist Vertrag und somit auch ok. Er hat ihn ja nicht mit einer Kalaschnikow erzwungen.

    Saludos SGE Companeros

    3
    1
  10. ♦️▪️
    @ Zu Adlermacht
    Deine Aussage:
    Für 442 fehlt mir auf Dauer die Phantasie bei unserm Personal
    Das ist eigentliche Problem, weniger deine Personal Aufzählung.
    Die ist doch alles im allen soweit ok.
    Die 3 Kette ist ein System das Kostic geschuldet ist, was seine Qualität im besonderen prägt.
    Wenn aber Kostic aus dem Spiel genommen wird oder eine Mannschaft tief gegen uns steht und auf Konter setzt, sind wir besonders auf der linken Kostic Seite sehr anfällig.
    Deshalb bin ich für eine 4 Kette und bin sicher das Kostic sich nach einigen Spielen der Umstellung, genau so wertvoll sein wird.
    Insgesamt ist die Balance mit einer 4 Kette zwischen den einzelnen Mannschaftssteilen homogener, und wir sind schwerer auszurechnen.

    Saludos SGE Companeros!

    2
    1

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -