Fährt siegesgewiss nach Berlin: Kevin Trapp. (Bild: Heiko Rhode)

Ein sichtlich gut gelaunter Kevin Trapp stellte sich heute Mittag im Zuge des Pokalfinals den Fragen der anwesenden Medienvertretern und berichtete von einer sehr guten Stimmung rund um das Team, wozu der Sieg im letzten Spiel gegen Freiburg natürlich sehr hilfreich war. Obwohl er bereits mit Paris Pokalsieger in Frankreich war, ist das Spiel am Samstag gegen Leipzig sein erster Auftritt in einem DFB-Pokalfinale.

Auf die Frage, was an diesem 3. Juni für die Eintracht sprechen würde, nahm der Eintracht-Torhüter einen Rückblick auf die bisherige Saison vor, bezog sich auf die vielen Spiele, die man in jüngster Vergangenheit umbiegen konnte – Halbfinalsieg in Stuttgart trotz Rückstand, Comeback auf Schalke und jetzt der Sieg gegen Freiburg, jeweils nach Rückstand. Neben der Eigenschaft, dass die Mannschaft immer zurückkommen kann, habe man auch eine große fußballerische Qualität und ist gerade in der entscheidenden Phase der Saison wieder in Form gekommen (sieben Punkte aus den letzten drei Spielen). Da er aber natürlich auch dem kommenden Gegner aus Leipzig eine hohe Qualität zuspricht, geht er von einem offenen Spiel aus, in dem Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen werden, in dem es darum gehe, Fehler zu minimieren.

Zwei Finals innerhalb von rund zwölf Monaten seien für ihn etwas Unglaubliches, ein Privileg, welches für den Charakter und die Qualität der Mannschaft spreche und eine Bestätigung der harten Arbeit aus 48. Pflichtspielen in der laufenden Saison sei.

Gefragt, inwiefern er als Keeper die Moral des Teams beeinflussen könne, musste Trapp kurz überlegen, ehe er auf seine Erfahrung mit nun fast 33 Jahren verwies. Er versuche seinen Vorderleuten ein Gefühl der Sicherheit zu geben, ihnen die Gewissheit zu geben, mutig zu sein.

Ein Finale – egal gegen wen – ist immer was Besonderes

Auf die, besonders in Fan-Kreisen, besondere Brisanz von Spielen gegen den kommenden Gegner angesprochen, sei er sich dieser zwar bewusst, allerdings rücke diese eher in den Hintergrund. Vielmehr freue er sich auf die einmalige Atmosphäre und die Stimmung und Unterstützung der Eintracht-Fans, welche den Push geben soll, den Pokal am 4. Juni am Römer zu präsentieren.

Sich im Liga-Endspurt Platz sieben, und dadurch die Teilnahme am Play-off zur Conference League, sicher zu haben, gebe natürlich ein gutes Gefühl – Eintracht Frankfurt gehöre nach Europa. Die Tatsache, sich über den Pokal dann fix für die Europa League zu qualifizieren, würde allerdings einem anderen Aspekt vor dem kommenden Spiel weichen.

Man spielt das Finale, um den Titel zu gewinnen!

Dass man im letzten Spiel unter Trainer Oliver Glasner die gemeinsamen, ohnehin schon erfolgreichen Jahre mit einem weiteren Pokalerfolg krönen könnte, sei ein zusätzlicher Ansporn. Man habe in der Liga durch den Endspurt das Maximum erreicht und möchte, mit einem weinenden Auge, den Trainer durch die viel zitierte „große Tür“ verabschieden und ihm so etwas für die bisherige Arbeit zurück geben.

Wie bereits erwähnt, spielt Trapp sein erstes Finale in Berlin, ist aber durch diverse Erzählungen von Timothy Chandler vollumfänglich über die besondere Atmosphäre informiert. Es sei ein absolutes Privileg dieses Spiel, nach der Liga-Saison, zu bestreiten. Ein Spiel, auf das ganz Fußball Deutschland schaut. Dafür spiele man Fußball, um solche Matches zu bestreiten, um Erinnerungen zu schaffen, so Trapp. Auch wenn es das zweite Finale in kürzester Zeit ist, so sei ein Finale immer etwas Besonderes und würde sicherlich nie zu Gewohnheit werden. Mit Frankfurt sei es aber quasi noch besonderer. In der Wahrnehmung der letzten Wochen hat die Ausstrahlkraft zugenommen, im Umfeld, in der Stadt, im Stadion – die Stimmung steigere sich von Tag zu Tag.

Und eben dieser Zusammenhalt in der Mannschaft, im Verein, mit den Fans, zeige die Energie, welche rund um so ein Finale freigesetzt würde. Das gilt für das gesamte Team, unabhängig davon, ob man die Eintracht-Familie nach der Saison verlassen wird oder nicht. Jeder Einzelne gebe 100% und sei voll fokussiert und vorbereitet.

Rekord Liga Keeper – mehr als nur eine Statistik

Dass Trapp nun den Ligaspiel-Rekord der Eintracht hält, sei für manchen nur eine Statistik, für ihn sei es vielmehr eine Bestätigung seiner Leistung und der Verbundenheit zur SGE. Bei zum Ende der Laufzeit seines aktuellen Vertrages (bis 2027) sollen – auch wenn dies viel Energie und Nerven koste – noch möglichst viele dazu kommen.

Zum Abschluss hatte Trapp noch anerkennende Worte für seinen Vorgänger im EintrachtTor, Lukas Hradecky, übrig. Dieser hatte vor kurzem mit der Aussage überrascht, er drücke der Eintracht im Finale die Daumen, wissend, dass das für Leverkusen die „Herabstufung“ in die Conference League bedeuten würde. Es spräche voll für den Charakter des Finnen, zumal dieser ja bereits die Erfahrung machen durfte, den Pokal in den Berliner Nachthimmel zu strecken.

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8 Kommentare

  1. Schön wäre es gewesen wenn man sich um einen CL-Platz bemüht hätte so wie Union das geschafft hat. Man kann sich nicht immer nur für den Pokal motivieren und die Buli vernachlässigen. Mir fehlt zwar die Fantasie wie ihr das Spiel gewinnen wollt, aber ich hoffe ihr haut alles raus was ihr in euch habt. Wenn es reicht ist das toll, wenn nicht gebt uns wenigstens das Gefühl alles getan zu haben.

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  2. Wenn man mit dieser Einstellung ins Spiel gehen würde“wie sollen wir bloß gewinnen“dann hat man schon verloren. Ich glaube wenn alle von uns am Limit spielen dann ist es ein 50/50 Spiel. Daher muss man immer positiv bleiben in der heissen Phase. Das Glas ist halbvoll und nicht halbleer.
    Ich hab irgendwie das Gefühl das unser Samurai Kamada uns zum Sieg schießt.
    Schöne sonnige grüße aus Sachsenhausen

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  3. Mir fehlt die Phantasie, wie man nach dem Pokalgewinn von 2018 und dem Auswärtssieg in Barcelona noch immer von einer quasi Unbesiegbarkeit des Gegners schreiben kann. Ey, es wartet Bullenseich, keine Über-Bayern oder ein unschlagbares Barca.

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  4. RB ist schlagbar, wie damals Bayern auch!

    Ihr müsst es wollen! Jeder Einzelne!!!!

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  5. @1. Zum Glück fehlt zig Tausenden net die Fantasie und die Kolonne macht sich bald auf die Reise nach Berlin um der Mannschaft abermals zu zeigen was Frankfurter Support bedeutet. Ich z.B. fahre mit Kumpels wie schon 2018 und auch nach Sevilla ohne Tickets hin. Scheissegal, wird schon noch was gehen mit Kardde und wenn net schauen wir es uns wie in Sevilla in der Stadt an und geben trotzdem alles. Ein fuckin‘ Spiel…das Stadion wird sicherlich in Frankfurter Hand sein… alles kann passieren, gegen Red Bull haben wir ziemlich oft gut ausgesehen. Und wenn’s in die Hos geht isses halt so… man muss ja jetzt net schon flennen.

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  6. Letzte Woche hätte ich noch gesagt da geht gar nix… Aber nach dem super knappen Spiel zum Bundesligafinale würde ich sagen, die Ausgangslage könnte kaum besser sein! Das wird klappen!

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  7. @1
    Natürlich können wir das Spiel verlieren. Aber es so hinzustellen als ob RB die Mannschaft schlechthin ist, sagt eben auch sehr viel er dich, dein Verhalten und deine Art und Weise hier im Forum aus!!!

    Zeigt auch das du null Fan bist! 1. ist das ein Pokalfinale, da ist alles gegen jeden möglich! 2. erinnere dich an 2018, sofern du das überhaupt willst! Und 3. wie oft waren wir nochmal Außenseiter in der EL und zwar um Längen mehr als gegen die Dosen? Genua!
    Meld dich hier lieber ab! Glas ist grundsätzlich halb voll bei dir! Mach am besten den Laden gleich dicht!

    Wird so getan als ob RB die Mannschaft wäre! Natürlich kann man verlieren. Aber so krasser Außenseiter wie 2018 sind wir dieses Mal nicht!

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