Dino Toppmöller will die Energie im Umfeld auf die Mannschaft übertragen. (Bild: Eintracht Frankfurt)

Eine neue Ära beginnt und Dino Toppmöller tritt offiziell sein Amt als Cheftrainer von Eintracht Frankfurt an. Nach Co-Trainer-Stationen in München und Leipzig kehrt der gebürtige Saarländer als Cheftrainer an den Main zurück. Am heutigen Freitag sprach der 42-Jährige zusammen mit Sportvorstand Markus Krösche über die Saisonziele der Hessen, die Zusammenstellung der Mannschaft und erläuterten, welche Rolle die Jugendspieler in der kommenden Saison haben werden.

Für Toppmöller ist die Eintracht keine neue Destination. Schon als Spieler war Frankfurt für eine Saison sein zu Hause. Heute ist der neue Mann an der Seitenlinie glücklich, dahin zurückgekehrt zu sein, wo auch schon sein Vater das Training leiten durfte: „Ich bin froh, dass ich hier bin. Wenn Eintracht Frankfurt als Traditionsverein, mit der Entwicklung der letzten Jahre und meinem Bezug zum Verein und der Stadt und mit Markus Krösche und Timmo Hardung, da muss man nicht lange überlegen und die Zusage kam recht schnell. Hier ist alles auf einem Top-Level, das merkt man. Nicht nur draußen, sondern auch intern haben alle Bock auf die neue Saison. Wir wollen die positive Entwicklung der letzten Jahre fortsetzen und wollen alle sofort loslegen. Ich bin jemand der sehr kommunikativ ist. Ich lege Wert darauf, dass wir als Gruppe funktionieren. Ich will mutigen Fußball spielen lassen und lege Wert auf Struktur im Ballbesitz. Ich habe klare Ideen und Vorstellungen, was die Zukunft betrifft.Auch Sportvorstand Markus Krösche zeigte sich selbstbewusst, was die Verpflichtung des jungen Trainers angeht: „Ich beobachte Dino länger. Er hat in Luxembourg für Furore gesorgt als Trainer. Dann haben wir zusammengearbeitet. Er steht für mutigen und offensiven Fußball. Wir wollen den neuen Anforderungen gerecht werden und Dino ist der Mann dafür. Dino hat einen guten Umgang mit den Jungs und hat ein gutes Gespür für die Spieler. Er passt perfekt zu uns.“

Ich habe klare Prinzipien, was ein Trainer haben muss. Mir hat die Art und Weise gefallen, wie er Fußball spielen hat lassen. Damals gab es die Situation, dass wir einen Co-Trainer gesucht haben und ich riet ihm, nochmal Erfahrung zu sammeln bevor man in der vordersten Reihe steht. Die Erfahrung als Chef- und Co-Trainer waren Gründe, warum wir uns entscheiden haben Dino zu verpflichten“, führte der Sportvorstand aus. Der Trainer beschreibt seine Spielphilosophie ähnlich und möchte mit einer flexiblen Spielweise in die Saison starten. „Es ist mir wichtig erstmal die Spieler kennenzulernen. Wenn die Jungs in der letzten Zeit viel in einer Dreierkette gespielt haben werden wir nicht alles über den Haufen werfen, aber ich habe den Anspruch in allen Systemen handeln zu können. Wir wollen mehr Wert auf den Ballbesitz legen und ein gutes Positionsspiel. Am Ende geht es darum Spiele zu gewinnen und dafür werden wir mit den Jungs täglich arbeiten.

Neuzugänge komplettieren den Kader

Auch für den Abschluss der letzten Neuzugänge Ellyes Skhiri und Robin Koch war der neue Trainer mitverantwortlich. Laut „Sky“ war Toppmöller bei der Verpflichtung der neuen Adlerträger die entscheidende Person. Mit Skhiri und Koch füllt die Eintracht zwei wichtige Positionen in der Mannschaft aus, wie auch Toppmöller anmerkte: „Grundsätzlich mit den Verpflichtungen der letzten Tage glaube ich, dass wir sehr gut aufgestellt sind. Ich habe volles Vertrauen in die sportliche Führung. Der Kader, der uns zurzeit zur Verfügung steht, sieht sehr gut aus. Robin kann auf mehreren Positionen spielen. Deswegen ist dies auch ein Transfer, den wir getätigt haben. Für mich ist es wichtig, dass in den zentralen Positionen Spieler zur Verfügung stehen, die schon einiges erlebt haben.“

Wir sind gut unterwegs und wollten zum Auftakt den Kader weitgehend zusammenhaben. Die meisten gehen mit uns in die Saison und den Rest müssen wir abwarten. Wir haben uns auf einigen Positionen mit Erfahrung und Qualität verstärkt, was wichtig war“, so Krösche über die Neuzugänge, die die SGE in der letzten Zeit vermelden konnte.

Trotz des geplanten Offensiv-Fußballs soll jedoch die defensive Arbeit auf dem Platz nicht vernachlässigt werden. In der letzten Saison bekam die SGE zu viele Gegentore nach Standards. Ein Problem, an dem auch Toppmöller arbeiten möchte, um erfolgreichen Fußball in Frankfurt zu spielen. „Wenn wir eine gute Struktur im Ballbesitz haben, dann können wir besser gegenpressen und bekommen nicht so viele Konter. Bei defensiven Standards sind mir klare Verantwortungen und eine klare Struktur wichtig. Auch da wird uns Robin sehr gut tun. Die Anfälligkeit bei Standards ist etwas, woran wir arbeiten werden. Wir wollen durch eine intensive Spielweise unangenehm für den Gegner sein“, erklärt Toppmöller über die Defensive, die in der letzten Saison nicht immer einen souveränen Eindruck machte.

Tipps rund um das Trainer-Dasein bei der SGE, könnte sich Toppmöller in der eigenen Familie holen. Vater Klaus war ebenfalls Chef-Trainer der Eintracht in der Saison 1993/1994. „Ich habe natürlich mit ihm gesprochen. Er ist froh und hat mir direkt seinen Startrekord unter die Nase gehalten. Ich meinte, dass er den behalten kann, solange ich länger da bin als du“, erzählte Dino lachend.

Emotionalität als Schlüssel zum Erfolg?

Die Stimmung rund um den Verein sei etwas, das den neuen Mann an der Seitenlinie fasziniere und dass die Mannschaft nutzen wolle, um den gewollten Erfolg herbeizuführen. Auch er selbst nahm sich auf der Pressekonferenz in die Pflicht, die Euphorie mitzutragen. „Ich habe den Anspruch an mich, auch mal emotional zu werden, denn das ist auch das, was den Verein ausmacht. Wenn man mit Leidenschaft spielt, ist uns die Unterstützung der Zuschauer sicher. Wir wollen die Euphorie in der Stadt nutzen, müssen dann aber auch einen kühlen Kopf bewahren.“ Für den kühlen Kopf soll die Erfahrung, die Toppmöller in München und Leipzig sammeln konnte, ein Trumpf sein. Gerade unter Julian Nagelsmann hat sich Toppmöller weiterentwickelt und könne nur positiv über die Zusammenarbeit mit ihm berichten.

Passend dazu eröffnen die Hessen die bevorstehende Bundesliga-Saison mit einem hitzigen Derby. Am ersten Spieltag gastiert Darmstadt 98 im Stadtwald. Eine Begegnung auf die auch der Eintracht-Coach vorfreudig blickt: „Wenn so ein Knallstart zu Beginn kommt gegen Darmstadt 98, da ist unser Anspruch das Spiel zu gewinnen und die Euphorie mitzunehmen, auch wenn es ein schweres Spiel wird.“

Auch auf die Jugendarbeit möchte der neue Trainer ein Auge werfen und nennt für ein Heranführen an die erste Mannschaft die Bedingungen: „Die Leistungsbereitschaft muss da sein. Ich will sehen, dass die jungen Spieler unbedingt spielen wollen. Die Qualität ist da, sie müssen mir nur zeigen, dass sie nicht Woche für Woche auf der Bank sitzen möchten. Ich habe richtig Bock, mit den jungen Spielern zu arbeiten.

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17 Kommentare

  1. Nach den letzten Transfers bin ich gespannt.
    Alles auf Null setzen und so ab dem 10.spieltag Genau schauend wie weit wir sind.

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  2. Klingt alles sehr gut was er sagt. Aber das tut es ja immer ;).
    Ich bin auf jeden Fall positiv gestimmt. Jetzt erst Recht mit den 2 Transfers in dieser Woche.
    Forza SGE

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  3. Ich sehe es auch durchweg positiv. Natürlich muss Mannschaft und Trainer als Kollektiv funktionieren. Topmöller hat schon einiges an Erfahrung vorzuweisen, wenn auch überwiegend als Co-Trainer, das muss nichts heißen. Nächste Woche beginnt die Vorbereitung und wir werden die Entwicklung genau verfolgen, freue mich drauf.

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  4. Ich hoffe es kommen noch 2 gute Flügelspieler. Mit 4-4-2 sind wir ganz gut gerüstet, sollte aber ne 5er Kette gespielt werden fehlen noch 2 schnelle außen. Max und Knauff sind mir zu schwach und Buta sehr wackelig.

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  5. Auf mich wirkt der Dino sympathisch, aber auch aufgeregt und etwas unsicher. Mal schauen, wie er sich im Haifischbecken Frankfurt schlägt. Ich drück die Daumen

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  6. Aus der Ferne betrachtet finde ich solche Artikel (und Diskussionen) ganz interessant zu lesen. Aber es fällt halt schwer, davon für die kommende Saison etwas abzuleiten.
    Über den Dino hat man vorher wenig gelesen und noch viel weniger von ihm gesehen.
    Also bleibt einem nicht viel anderes übrig, auf die wirklichen Fakten zu schauen. Ein Fakt ist Dinos Erfolg in Luxemburg, ein weiterer, dass Krösche und Hardung ihn gut kennen. Letztlich steht auch für mich fest, dass alle drei sehr viel Sachverstand mitbringen, und dieser dazu geführt hat, DT aus voller Überzeugung des „Gesamtpakets“ verpflichtet zu haben.

    Das was bisher zur neuen Saison passiert ist, finde ich schon sehr bemerkenswert, und stimmt mich überaus zuversichtlich.
    Ein erstes Urteil ist ohnehin erst im Laufe der Vorrunde möglich. Und ich hoffe, es wird nie so weit kommen, dass wir die Arbeit der sportlichen Führung in einer Krisensituation bewerten müssen.
    Auf geht’s, in Eintracht!!

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  7. Fand es schade, dass keiner der Reporter die naheliegende Frage stellte, was sein Wunschsystem ist.

    Ich bin mir 100% sicher, dass die 5er-Kette ad acta gelegt wird. Wir können mit dem Kader 4-4-2, 4-5-1 und 4-4-3 ohne Probleme bewerkstelligen.

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  8. @8: im 4-4-3 sollten wir auch die notwendigen Punkte holen 🙂

    Ich denke auch dass er 4er Kette spielen lässt

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  9. Was auch für ne 4er Kette spricht :
    Bislang war es immer so, dass man zur bewährten 3er Kette zurückkehrte, weil es das war, was das Team am besten hinbekam.
    Bloss : von dem Team ist eigentlich kaum noch jemand übrig. Von daher ist das wirklich ein Neustart, der natürlich auch mit 4er Kette problemlos funktionieren sollte.

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  10. Die Aussage ist natürlich auch eine abgedroschene Floskel. Wer sagt schon, „wir wollen uns hinten reinstellen, hoffen kein Gegentor zu fangen und lauern auf den einen Konter oder Standard, der uns effektiv 3 Punkte bringt.“?
    Bin aber sehr gespannt und guter Dinge. Ich hoffe, der Mut wird belohnt und eine Ergebnisdelle gefährdet da das Projekt nicht.

    Gruß SCOPE

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  11. Schaut euch mal die Pressekonferenz von adi Hütter an bei Monaco. Puhhh der tritt ja heftig gegen Gladbach nach krass.

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  12. @8. hadabambata: Diese Frage wurde auf der PK gestellt und DT hat sinngemäß gesagt, dass er mittelfristig flexibel sein möchte und zum Saison Start eher mit 3er/5er startet da der Kader diese Formation vermutlich ohne besonderes Training könne.

    Hier der link zur vollen PK, die meiner Meinung nach relativ locker und unterhaltsam war:
    https://www.youtube.com/live/sgyxojY6ZIY?feature=share

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  13. Hätte ich eine Prüfung gehabt mit der Aufgabe die Pressekonferenz vorab zu spiegeln, hätte ich eine 1+ bekommen. Soll heißen, von allen Beteiligten vergeudete Zeit. Aalglatt! Pressekonferenzen jann man sich wohl schenken, aber Dino ist ja noch jung. Lieber gut trainieren lassen, als den Pausen Clown spielen.

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  14. PK war wesentlich besser als das erste Eintracht TV Interview vor paar Wochen als einem Angst und Bange werden konnte. Er scheint sehr akribisch, durchaus schlagfertig und sympathisch. Bleibt zu hoffen, dass er sich auch durchsetzen kann, wenn es mal nicht läuft. Es soll ja Spieler geben, die dann schwierig werden.

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  15. Ein Trainer ist nur so stark, wie ihn sein Sportvorstand macht, d.h. ihn in Krisensituationen stärkt.
    Hoffen wir das Beste !

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