Dino Toppmöller freut sich auf die kommenden Aufgaben. (IMAGO / Ulrich Wagner)

Kann die Eintracht einen Negativstrudel abwenden? Mit der Frage beschäftigen sich derzeitig einige, die es mit den Hessen halten. Die SGE konnte in den vergangenen Partien nicht so überzeugen, wie vor der Länderspielpause. Seitdem das Tagesgeschäft wieder begann, stehen für die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller drei Niederlagen zu Buche. Mit 1:2 verlor man gegen Stuttgart, PAOK und zuletzt auch beim FC Augsburg. Und auch der Trainer sah die schlechten Leistungen, nimmt sich selbst jedoch ebenso in die Pflicht.

Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen. Wir sitzen alle in einem Boot. Da gilt es auch, bei sich selbst anzufangen. Wir hatten davor eine Top-Phase gehabt und jetzt wollen wir zusammen wieder in die Erfolgsspur.“ Um die Bedeutung des DFB-Pokals für die SGE weiß der Übungsleiter, da der Aufwind der Hessen mit dem Pokal-Triumph 2018 über die Bayern begann. Den Gegner unterschätzt Toppmöller in keinem Fall. „Saarbrücken ist in der Lage große Mannschaften zu ärgern.“ Doch was ist momentan der Schlüssel zum Erfolg, um gegen eine hungrige Drittligamannschaft zu gewinnen? „Wir müssen eine hohe Emotionalität auf den Platz bringen. Wir werden uns anpassen müssen, weil das gepflegte Kurzpassspiel nicht angebracht ist. Es geht darum, eine hohe Intensität an den Tag zu legen und trotzdem mit maximaler Disziplin zu spielen. Das erwarte ich auch von unseren Spielern.

Emotionalität und Zielstrebigkeit

Die Frage bleibt: Wie bekommt man diese gewünschte Emotionalität in eine Mannschaft? „Das funktioniert meistens gegen den Ball. Gutes Anlaufen und hohes Pressing sind dazu der Schlüssel. Es geht in der defensiven Struktur um Emotionalität. Am Sonntag war es ein schlechtes Spiel von uns. Jetzt muss man die Schlüsse daraus ziehen und ein anderes Gesicht zu zeigen.“ Das Personal für das Wochenende stünde dabei noch nicht fest. Zunächst wolle man noch die nächste Trainingseinheit abwarten und sich dann einen Matchplan zurecht legen, den es mit Leben zu füllen gilt. Somit richte sich die Startaufstellung mehr nach dem Plan als nach dem Personal, so Toppmöller weiter.

Nachdem seine Mannschaft in Augsburg auch phasenweise in der ersten Hälfte guten Fußball gespielt hatte, kritisierte der Trainer die fehlende Zielstrebigkeit, die auch schon SGE-Torwart Kevin Trapp aufgefallen war. Das sei aber nicht das Ziel, so Toppmöller. „Wenn du von hinten rausspielst, dann willst du auch nach vorne spielen. Am Anfang geht es darum über Zweikämpfe und Emotionalität gut ins Spiel zu kommen.

„Bayern spielt keine Rolle“

Mit dem straffen Terminkalender der Eintracht setzt Toppmöller viel auf Rotation. Das Mario Götze und Farès Chaibi gegen die Fuggestädter auf der Bank saßen, verwunderte einige Anhänger der SGE, doch diese Umstellung war im Vorhinein wohl eingeplant. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden Mario nicht von Beginn an gegen Augsburg spielen zu lassen. Wir wollen ihn in einen Rhythmus bringen. Wir brauchen ihn am Mittwoch in maximaler Frische. So war das auch bei Farès Chaibi. Wir haben bei Ellyes gesehen, wie schnell das gehen kann mit einer Verletzung nach hoher Belastung. Auch bei Willian Pacho ist das nicht anders. Wir haben eine Verantwortung gegenüber den Jungs. Dass wir entscheiden haben diese Spieler draußen zu lassen, hatte auch mit einem Blick auf das Programm zu tun.“ Man müsse noch die optimale Mischung zwischen Erfahrung und jugendlicher Frische finde, damit alle Akteure auf dem Platz profitieren können.

Personelle Veränderungen sind für das Spiel am kommenden Mittwoch zu erwarten. Abwehrchef Robin Koch soll jedoch nach seiner Rückkehr fit sein und ist auch in den nächsten Wochen eingeplant. „Er fühlt sich gut und ist im Rhythmus. Er ist jemand, der in den nächsten Wochen alles spielen soll.“ Bei Kristijan Jakic muss sich noch zeigen, ob es für einen Einsatz gegen Saarbrücken reichen wird. Er habe wohl Probleme an der Wade, wie Toppmöller auf der Pressekonferenz bekannt gab. Generell sieht der Cheftrainer jedoch eine positive Entwicklung bei dem Kroaten. „Ich mag Kristijan sehr. Er ist ein guter Typ, der immer durch Blessuren zurückgeworfen wurde. Gegen Augsburg hat er eine gute Partie gespielt.

Nach dem wichtigen Pokalspiel steht das nächste Highlight auf der Agenda der Hessen: das Heimspiel gegen den FC Bayern München. Für das Trainerteam ist diese Partie jedoch bislang irrelevant. Auf Nachfrage von SGE4EVER.de zeigte sich Toppmöller dennoch voller Vorfreude auf die kommenden Spiele: „Bayern spielt keine Rolle für uns. Wir haben eine schlechte Woche hinter uns. Jetzt haben wir eine neue Woche vor uns mit zwei richtig geilen Spielen. Wir freuen uns auf die Spiele, aber in aller erster Linie, freuen wir uns auf das Spiel morgen.

Toppmöller sucht Dialoge

Angesprochen auf seine tägliche Arbeit ließ Toppmöller durchblicken, wie viel momentan zu tun sei. Auch auf die persönlichen Gespräche mit den Spielern legt er dabei großen Wert. „Momentan bin ich von morgens bis Abend hier. Wir haben viel zu tun. Am Montag habe ich auch Gespräche mit dem ein oder anderen Spieler geführt. Es ist auch sehr wichtig Meinungen einzuholen. Egal ob es gut läuft, oder wir einfach mal nicht gewinnen.“ Ein solches Gespräch führte er auch mit Jessic Ngankam nach dem Spiel in Augsburg. Ngankam hatte in der Nachspielzeit die Riesenmöglichkeit noch einen Punkt für die Adlerträger zu sichern.

Jessic weiß selbst, dass er den Ball besser schießen kann. Als Stürmer brauchst du auch deine Zeit, um zu merken, dass eine Torchance was besonderes ist. Ich habe als junger Spieler auch manchmal aufs Tor geschossen, damit der geschossen war. Das muss man noch lernen, in solchen Situation cool zu bleiben. Das kommt mit der Zeit und ist ein Learning, dass wir mitnehmen müssen. Deshalb gibt Bayern auch 100 Millionen für Kane aus, weil es nicht viele Spieler seiner Qualität gibt“, bewertet er die Aktion.

Ein Stürmer, der wusste wo das Tor stand und auch schon unter dem Vater von Toppmöller spielte, war Anthony Yeboah. An ihn hat der heutige Mann an der Seitenlinie gute Erinnerungen. „Yeboah war ein unfassbar guter Spieler, auf dem Weg zu 40 Toren, die mein Vater auch von ihm verlangt hat (lachend). Er war ein herausragend guter Stürmer, der sich in der Saison dann leider verletzt hat.“ Im Pokalspiel können die heutigen Angreifer zeigen, dass auch sie wissen, wie man den Ball über die Linie drückt und so ein neues Erfolgserlebnis einholen.

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3 Kommentare

  1. An alle: Trainer, Spieler, Forum und Zuschauer vor Ort.
    Trotzdem gilt es jetzt mal eine Reaktion zu zeigen und zwar vor allem im Pokalspiel. Keine Ausreden. Kämpfen und möglichst deutlich gewinnen. Wäre dringend notwendig und täte allen gut!
    Nur die SGE

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  2. Wenn wir in Saarbrücken so auftreten wie in Augsburg, dann sind wir raus aus dem Pokal.
    Aber ich gehe davon aus, dass es eine positive Reaktion geben wird.

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  3. Schade, dass Ragnar Ache nicht mehr bei uns spielt. Was für eine Sprungkraft, was für eine Power. Mit ihm kam die Wende im Spiel gegen Nürnberg. Eine richtige, längerfristige Chance hat er bei uns nie bekommen. Kann sich Ngankam eine Scheibe abschneiden….

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