02.12.2014, Fussball, 1. BL, Laktattest Eintracht FrankfurtSelbstbewusstsein! Es ist das Schlüsselwort der gestrigen Pressekonferenz vor der Partie gegen Hertha BSC Berlin. Die Eintracht hat in den letzten Wochen eine erstaunliche Entwicklung genommen und mit forschem und attraktivem Offensivfußball die Bundesliga überrascht. Auch die unglückliche 2:3 Niederlage am vergangenen Freitag bewertet Thomas Schaaf, ganz entspannt wirkend, nicht als Rückschlag. „Wir haben vieles wieder gut gemacht. Es war kein totaler Leistungsabfall, es ging nur wenig daneben“, sieht der Coach positive Ansätze. Allerdings habe die Mannschaft in 50/50 Situationen zu viele einfache Fehler gemacht: „Ein Beispiel: Den Ball nach vorne mitzunehmen, wäre die bessere, den Ball nach hinten mitzunehmen, die schlechtere Lösung.“ Nichtsdestotrotz habe das Team einen guten Weg genommen. Die Fans sahen dies und honorierten das tolle Spiel ihrer Mannschaft am Freitagabend in Sinsheim mit Applaus. Der Coach sieht deshalb auch keinen Grund zu Veränderungen in der Startelf, auch wenn beachtet werden müsse, wie viel Kraft diese englische Woche kosten werde. „Da ist noch nichts auffälliges, trotzdem müssen wir uns diese Gedanken machen„, so der 53-Jährige. Vielleicht aber müsse man diesmal noch flexibler während der Partie sein und schneller reagieren, wenn bei einem Akteur die Kräfte nachlassen. „Das ist aber auch das Einzige.“

Es spricht also sehr vieles dafür, dass die Eintracht wieder mit derselben Formation beginnen wird. Auch Timo Hildebrand darf aller Wahrscheinlichkeit noch einmal (oder zweimal?) das Tor der Hessen hüten. Es deutet sich immer stärker an, dass der Schlussmann, der heute seine 300. Bundesligapartie bestreiten würde, seine Zelte am Main danach aber abbrechen wird. Auch wenn die Verpflichtung von Emil Balayev damit nichts zu tun habe, wie Schaaf nachdrücklich betont, deutet vieles darauf hin. Vom neuen 20-Jährigen Torhüter aus Aserbaidschan schwärmt der Trainer schon jetzt in höchsten Tönen. Wenn solch ein Spieler auf dem Markt sei, müsse man eben zugreifen. „Wir wussten schon, dass er ein großes Talent ist und konnten dieses Wissen vergrößern, indem wir den Spieler vor Ort hatten und ihn dadurch genauer kennenlernen konnten.“ Das allerdings ist noch Zukunftsmusik.

Aktuell steht die Partie gegen die Hauptstädter auf dem Plan. Nach dem Spektakel vom vergangenen Freitag könnte es am heutigen Abend zähe Kost im Waldstadion geben. „Bei der Hertha hat man gesehen, dass sie sehr kompakt und dicht gestanden haben in den letzten Spielen, gerade auch gegen Borussia Dortmund„, weiß Schaaf den Gegner richtig einzuschätzen. Die Herthaner gehen weniger über Ballbesitz (hier liegen sie mit durchschnittlich 44,45 % auf dem letzten Rang! Eintracht: 46,69% – Rang 13), sondern vielmehr über schnelle Konter in die Spitze. Schon im Mittelfeld versuchen die Berliner die wichtigen Zweikämpfe zu gewinnen, um dann ihren Topstürmer Julian Schieber (die Hessen sind sein Lieblingsgegner: zweimal für den VfB Stuttgart und einmal für den 1. FC Nürnberg traf er gegen die Eintracht!), bereits fünfmal erfolgreich in dieser Spielzeit, in Szene zu setzen. „Deshalb glaube ich, dass wir versuchen müssen, Druck zu erzeugen, aber auf der anderen Seite auch darauf achten, dass der Konter nicht möglich ist und wir dann die Geduld haben, die Chance, die man dann hat, auch zu nutzen.“ Es erscheint wie ein Ritt auf der Rasierklinge.

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14 Kommentare

  1. Naja, wir werden sehen. Werde mich heute auch mal wieder ins Stadion bemühen und hoffe, dass es kein Gegurke wird und wenn, naja, dann wenigstens 3 Punkte. Wenn man da schon wieder den Hübner und andere Spezies hört, dann klingt das immer wie, als wenn wir nur noch über die Höhe des Sieges der Eintracht reden. Eine niederlage kommt da garnicht in Frage.

    Warum müssen wir eigentlich immer gleich so abheben. Mir wäre lieber, wenn die Verantwortlichen einfach mal die Klappe halten und die Mannschaft aufgrund der letzten 4 Spiele nicht ständig in den Himmel loben würden. Warum kann man das nicht einfach mal genießen? Stattdessen schon wieder diese Rechnerei, wenn wir heute gewinnen und vielleicht gegen Leverkusen auch noch und hätten die Schiedsrichter einiger vergangener Spiele richtig gepfiffen….dann hätte hätte Fahrradkette.

    Warum kommt mir das bei uns eigentlich immer so extrem vor. Geht das nur mir so???? Ein paar Spiele gewonnen und da reden wir schon wieder über EL oder gar CL. 🙂 am besten holen wir die Bayern noch ein. Echt lustig. Alles so realitätsnah 😉

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  2. Also mich nervt das zwar manchmal auch, aber ich denke das Ganze ist/wäre bei anderen Vereinen nicht anders. Allerdings kann ich das nicht genau beurteilen, da ich mich eher selten mit anderen Vereinen außer der Eintracht beschäftige 😀 !

    Auf gehts Eintracht!

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  3. Auf der einen Seite sollen wir uns nicht kleiner machen als wir sind und auf der anderen Seite dürfen die Verantwortlichen nicht dacon sprechen einen Gegner der in der tabelle unter uns ist, Zuhause schlagen zu wollen.

    Das erinnert mich an die Personen, die etwas an Heribert und seinen Visonen etwas auszusetzen haben

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  4. Freiburg bekommt in jedem Spiel ein Elfmeter zugesprochen und gewinnen trotzdem nicht.

    Das sieht verdammt nach Abstieg aus.

    Seien wir froh das wir keine Elfmeter zugesprochen bekommen. 🙂

    Ich denke man koennte mit Piazon heute mal in der Startformation anfangen.

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  5. @1
    sehe ich genauso. Als ob es die schlimmen Spiele nie gegeben hätte. Demut ist derzeit ein guter Kumpel. Wenn wir 40 Punkte holen ist alles gut. Damit hätte noch vor vier Wochen jeder leben können. Daran hat sich nichts geändert. Gegen Berlin haben wir die große Chance beruhigt in die Rückrunde zu gehen. Alle Träumereien in eine andere Richtung sind mutig und wenig angebracht. Die Schultern auf die man jetzt kräftig klopft , waren vor kurzem äußerst schmal. Zudem gilt es weiter einen Buli tauglichen Sechser zu holen und dafür ein bis zwei Spieler abzugeben.

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  6. Nach der bitteren Niederlage gegen Hoffenheim MUSS ein Sieg her. Zu Hause gegen Berlin ist das einfach ein MUSS – wenn man nicht zu den Abstiegskandidaten gehören will. Vielleicht reißen sie unsere Abwehrleute inkl. TH mal zusammen und versuchen nicht so viele Tore zu kassieren. Vorne sind wir ja gut aufgestellt. Nur bekommen wir immer zu viele Gegentore. Da muss was passieren! Reißt euch endlich mal zusammen da hinten. Auch ein Herr Bamba kann sich mal für einen neuen Vertrag empfehlen mit einer Leistung über dem „normalen“. Auch er hat hier keine Stammplatzgarantie. Das sollte man denen mal sagen

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  7. @5

    genau so ist. Bei aller Freude über den unerwarteten Erfolg bleibt für mich immer noch der fade Beigeschmack. Auf einmal ist alles vergessen. Bruchhagen feiert sich sogar selber als Held des Erfolges, da er es ja war, der Schaaf holte.

    Wenn ich die Interviews mit dem sehe, muss ich jedes mal lachen. Die Stotterei von dem ist peinlich.

    Ich rücke trotzdem nicht von meiner Meinung ab. Bruchhagen muss weg, aller Kritik zum Trotz, und aller Schläge, die ich hier wieder bekomme. Ich sehe den langfristigen Erfolg für die Eintracht nur ohne diesen Mann. Wir brauchen trotzdem noch Verstärkung, aber nicht wieder von der Resterampe. Wir benötigen junge dynamische und ergeizige Spieler, die nicht gleich wieder bei jedem Geldschein, den sie zusätzlich geboten bekommen von dannen ziehen und wo wir unter Umständen, wenn sie schon gehen wollen, einen Gewinn generieren.

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  8. @7
    Mit Bruchhagen sehe ich auch so. Seine Verdienste sind unbestritten und absolut honorig. Hierzu wurde schon sehr viel richtiges geschrieben und bedarf keiner weiteren Ausführung. Ich befürchte zudem, dass sich im Winter nix auf dem Transfermarkt bewegen wird, da man sich auf einem sicherem Weg empfindet. Ich halte dies für trügerisch, da man die gute Ausgangslage absichern sollte. Fällt Hasebe aus oder bracht ne Pause, wird es wieder eng.

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  9. Gerade am Anfang der Saison waren viele Punktgewinne glücklich. Klar gab es auch die ein oder andre Entscheidung gegen uns, aber die Leistung an sich war doch eher dürftig. In der Vergangenheit kam nach eindeutigen Interviews wie toll doch alles ist und welche Entwicklung die Mannschaft genommen hat die Ernüchterung. Gerade gegen vermutlich schwächere Teams war man oft genung Aufbaugegener. Bin auch eher der Freund von leiseren Tönen.
    Andererseits ist seit dem Bayernspiel eine klare offensivere Ausrichtung zu erkennen die der Mannschaft auch eher entgegen zu kommen scheint.
    Warten wir mal ab, wenn sich der heutige Gegner hinter rein stellt und auf Konter wartet und die SGE das Spiel machen muss.
    Ich hoffe auf ein 2:0

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  10. Ich denke mal schon, dass Hertha defensiv ausgerichtet sein wird. wir haben mit den besten Angriff der Liga, zumindest zur Zeit.
    Was mir viel mehr Sorgen bereitet ist unsere Abwehr. Was wir im Angriff vorne gut machen, vergeigen wir regelmäßig hinten und hier hat sich vor allem die letzte viertel Stunde als äußerst ertragreich für den Gegner erwiesen.
    Das erinnert mich doch sehr stark an ein Interview mit Schaaf ganz am Anfang der Saison, als er sagte, er wolle offensiven Fußball spielen und vorne immer eins mehr schießen, als hinten rein geht. Dass er das so 1:1 übernehmen würde, hätte ich nicht gedacht. 🙂 Das war auch eines der großen Probleme der letzten und vorletzten Saison unter Veh. Ich verstehe einfach nicht, dass wir es nicht hinbekommen mal weniger Gegentore zu kassieren. Die Schießbude der Liga ist Werder mit 34 Toren bei 15 Spielen. Wir haben mit 14 Spielen auch schon 29 rein bekommen und können von Glück sagen, dass die bei uns wenigstens wissen, wo das Tor des Gegners steht.

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  11. @10 und @9
    Und genau bei der Abwehr sehe ich auch das Problem.
    Unsere Abwehr ist zu schwach. Da wird auch das Comeback (schätze März) von Zambrano nichts ändern.
    Denn bis er wieder auf seinen ehemaligen Leistungsniveau sein wird ist die Saison vorbei. Leider. Auch Russ wird es nicht auffangen, obwohl er gegen Hoffe richtig gut war.
    Also die Eintracht braucht meines Erachtens noch jemanden für die IV und einen spielmachenden 6er auf Niveau von Schwegler.

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  12. @derhesse @Thomas

    ich verstehe die Aufregung nicht ganz.

    Schaaf hat am Anfang der Saison die Fehler angesprochen und jetzt spricht er die positiven Sachen an ohne in irgendeiner Form abzuheben.
    Ich kann kaum erkennen, dass er die Hertha als Punktelieferant sieht.
    Er stärkt nur seine Mannschaft indem er sie lobt, vergisst aber auch nicht zu ermahnen, dass es Fehler gibt die zu beheben sind.

    Zu HB:

    jetzt über das Stottern in den Interviews zu reden ist, sorry, etwas erbärmlich. Jeder Mensch redet halt anders.
    An den Inhalten ändert das nichts.
    Als HB von der „zementierten“ Liga gesprochen hat wurden hier einige ( inklusive mir) ganz schön ausfällig weil sie genervt waren. Jetzt redet er etwas optimistischer und es ist auch nicht gut.
    Ich habe auch noch kein Interview gelesen in dem er explizit sich dafür lobt Schaaf geholt zu haben.
    Wer sagt überhaupt, dass Hübner es nach Bruchhagens Willen mitgetragen hat?
    Die erste Option ist leider nach Leverkusen, danach wurde über 10 mögliche Nachfolger geredet.
    Übrigens war Schaaf auch in den Fanumfragen der Wunschtrainer der Anhänger.

    Zu BH:

    Zitat aus der Bild, Hübner: „Noch haben wir ja zwei Spiele, aber wir können auf jeden Fall zufrieden sein. Wir schauen natürlich weiter darauf, nach hinten genug Abstand zu halten. Aber die Bundesliga ist schon kurios. Es sind Nuancen, die zwischen oben und unten entscheiden.“

    Interview Eintracht TV: “ wenn die Mannschaft an sich glaubt und die Leistungen und das Offensivspiel der letzten Spiele aufbietet sind wir in der Lage außer vielleicht Bayern München jeden in der Liga zu schlagen, aber wir müssen immer an die Grenzen gehen. Wir wollen uns mit einem Sieg von den heimischen Zuschauern in die Winterpause verabschieden. Wir haben jetzt 21 Punkte, das ist richtig gut. Aber wir wollen natürlich in den letzten 2 Spielen so viele Punkte holen wie möglich so dass wir ein gutes Pflaster haben für die Rückrunde.“

    Zu den Spielern:

    Die Spieler dürfen träumen und sollen träumen hat mal Armin Veh gesagt und das teile ich auch.
    Schaaf wird sie schon gewissermaßen erden und alles geben sie auf dem Boden zu halten.
    Man spielt doch um zu gewinnen und will immer weiter nach vorne. Lieber diese Mentalität als die Zufreidenheit 34 Spieltage lang auf Platz 12 zu sein.

    Ich sehe momentan eine gute und selbstbewusste Außendarstellung des Vereins und der Mannschaft. Meines Erachtens ist das völlig in Ordnung.

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  13. @manni8383: Stimme dir voll zu.

    @Thomas66: Du scheinst über ganz andere Quellen als ich zu verfügen, wäre nett, wenn du mal aufklären könntest.
    In welchem Interview haben welche Veranwortlichen (Hübner, Bruchhagen?) denn alles in den Himmel gelobt, angefangen zu rechnen?
    Hübner hat nach dieser Seite hier gesagt, man schaue weiterhin nach unten, auch wenn die Liga derzeit bis auf die Bayern recht eng beieinander liegt und Nuancen entscheiden, wer gewinnt. Null abgehoben und völlig richtig, was er da sagt. Und dass die letzten vier Spiele allesamt gut waren, stimmt auch. Wieso darf er nicht auch mal Lob aussprechen?

    Was mich aber noch mehr interessiert: In welchem Interview hat sich Bruchhagen als Held gefeiert, weil er es ja war, der Schaaf geholt hat? Sollte er das tatsächlich gesagt haben, nehme ich alles zurück, solltest du dir das aber ausgedacht haben: Es reicht langsam. Nur weil deine widersprüchlichen Argumente hier auf Gegenwind stießen, musst du dir keine falschen Aussagen ausdenken.
    Du musst übrigens bei Bruchhagens Interviews lachen, ich bei vielen deiner Posts. Zumindest eine Sache habt ihr da gemeinsam.

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