HellmannDie Medien berichten von Disharmonien zwischen Schaaf und Hellmann, wobei Disharmonie da nicht das richtige Wort ist. Es gibt schon ganz schön Stress bei uns.“ Selbst das von Scout und Eintracht-Legende Bernd Hölzenbein im hr-sport verwendete Wörtchen „Stress“ drückt das Brodeln in Frankfurt nicht einmal annähernd aus. Der Rücktritt von Thomas Schaaf liegt inzwischen 48 Stunden zurück – geblieben sind die Probleme im Umfeld. Seit geraumer Zeit, glaubt man einem äußerst brisanten Bericht auf hr-online, schon wurde mit heißer Nadel an diesem Sturz gestrickt. Es waren nicht nur die Medien, die mit „unglaublichen und nicht nachvollziehbaren Anschuldigungen und Unterstellungen“ (O-Ton Schaaf) einen Teil zu diesem Rückzug beitrugen, sondern auch (und vor allem) Personen aus den eigenen Reihen. Dem HR-Bericht zufolge brachten sowohl Axel Hellmann als auch Teile des Aufsichtsrats Schaaf letztlich zu Fall. Und beinahe wäre wohl auch noch Heribert Bruchhagen gestürzt. Die Spieler, die hinter dem Coach standen und nach dem gelungenen Saisonabschluss eigentlich bester Stimmung waren, spürten schon länger, dass sich da etwas anzubahnen drohte. Das Fass zum Überlaufen brachte laut HR schließlich die Personalie Sascha Lewandowski. Vertreter der Eintracht sollen sich mit dem Nachwuchschef von Bayer 04 Leverkusen getroffen haben – ohne Wissen von Bruchhagen. Der gebürtige Dortmunder signalisierte offenbar sein Interesse, ein für Anfang Mai geplantes Treffen mit Hellmann fand jedoch nicht statt.

Der Grund: Die BILD-Zeitung veröffentlichte am 7. Mai einen Artikel, der die Kritiker aufschrecken ließ und dafür sorgte, dass ihnen die Stimmung im Club zu heiß zu werden drohte. Schaaf soll jedoch von diesen internen Vorgängen erfahren und somit endgültig das Vertrauen in die Führungsetage der Eintracht verloren haben. Der 54-Jährige fühlte sich hintergangen, die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit war unter diesen Umständen und mit diesem Ärger im Hintergrund nicht mehr gegeben. Dies traf – dem HR zufolge – auch auf den Vorstandsvorsitzenden der Hessen zu, der ebenfalls seinen Rücktritt angeboten haben soll. Das Chaos am vergangenen Dienstag wäre somit wohl perfekt gewesen. Der amtierende Aufsichtsrat jedoch, mit dem Vorsitzenden Wilhelm Bender, habe Bruchhagen noch einmal überreden können. Der verwies in der Pressekonferenz am Montag dann auf seine Liebe zum Fußball und schob den Leuten, die ihn schon weggeredet hatten, einen Riegel vor: „Jeder, der mich kennt, weiß, dass das ausgeschlossen ist.“ Für Schaaf hingegen war dieser Schritt nicht mehr ausgeschlossen – er zog siene Konsequenzen.

Hellmann, der mit Macht auf den Posten Bruchhagens streben soll, war – laut HR – die treibende Kraft in diesem – bezeichnen wir es doch mal einfach als – Schmierentheater. So versorgte der Finanzboss nach Informationen des HR die Journalisten aus der Aufsichtsratssitzung am 11. Mai permanent mit neuen Informationen per SMS. Bei der Beurteilung der Arbeit von Schaaf sei es zu Dissonanzen gekommen, die später veröffentlichte Pressemitteilung sei deshalb auch nicht richtig. Es war im nachhinein betrachtet schon merkwürdig, dass sich die Medien weiter auf den Coach stürzten, obwohl ihm gewissermaßen der Rücken gestärkt wurde.

BruchhagenDer eigentlich Plan aber – das macht der HR deutlich – war, die Mannschaft in diese Grabenkämpfe mit einzubeziehen. So wurden Gerüchte gestreut, dass das Team vom Übungsleiter abgerückt sei und seine Entlassung gefordert habe. Es gab auch die Version, dass Spieler beim Coach vorstellig wurden, dieser aber nicht mit sich habe reden lassen. Dann seien Teile der Mannschaft zum Aufsichtsrat und Vorstand gegangen und hätten sich beschwert. Diese Initiative jedoch ging – so hr-online weiter – vom Aufsichtsrat aus. Dieser versuchte permanent, einen Keil zwischen Team und Trainer zu treiben. Mit gezielten Meldungen in den Medien wurde so noch mehr Unruhe gestreut, die Situation immer unübersichtlicher. Die Spieler selbst seien zwar, so sagen sie, von der lockeren Art von Vorgänger Armin Veh verwöhnt gewesen. Aber vor allem im Trainingslager in Abu Dhabi habe Schaaf mit jedem Akteur Einzelgespräche geführt, von fehlender oder mangelhafter Kommunikation könne demnach nicht die Rede sein.

Aber ging es bei diesen bösen Gerüchten, die die Runde machten, überhaupt noch um den Trainer? Oder war es nicht vielmehr ein Kampf um den Posten von Heribert Bruchhagen? Das Gefühl, dass die Schüsse den Vorstandsvorsitzenden treffen sollten, wird man dabei nicht los. Das nächste entscheidende Datum, an welchem über das weitere Vorgehen bei den Hessen entschieden wird, ist der 8. Juni 2015. Am Montag in 12 Tagen formiert sich der neue Aufsichtsrat. Danach wird sich wohl endgültig zeigen, wer das gefährliche Machtspiel rund um den Verein Eintracht – oder dann doch wieder Zwietracht (?) – Frankfurt gewinnen wird – und ob Bruchhagen die Lust am Fußball oder zumindest an der Arbeit bei Eintracht Frankfurt nicht doch noch verliert.

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53 Kommentare

  1. Wiliiiiii

    Marionetten wie Hellmann koennen sich auch selbststaendig machen.

    Ob der Fischer vom operativen Geschaeft ueberhaupt Ahnung hat bezweifle ich schwer.
    Der einzige Satz von Herrn Fischern wo mathematik vorkommt heisst : “ Zahlen Herr Ober ne warte mal auf Rechnung“
    Und ob Steubing weiss was ne falsche neun ist oder ein abkippende 6 ebenfalls.

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  2. Der Hr bleibt bei seiner Version !

    Kann aber viele Behauptungen nicht beweisen nicht mal ansatzweise und da liegt der Verdacht schon ziemlich nahe das hier
    massiv gegen die Person Hellmann Politik gemacht wird.

    Der hr hat keinerlei stichhaltige Beweise das sich bestimmte Spieler nicht beim Vorstand und Aufsichtsrat ueber Thomas
    beschwert haben.
    Der hr bezieht sich auf Aussagen von ungenannten Spieler. Das ist Lachhaft. Welcher Spieler wuerde den offiziel zugeben das er hinter den Ruecken
    des Trainer sich beim Vorstand beschwert.

    Schon im Januar hat sich Trapp mit Schaaf verworfen wegen der vielen Gegentore.
    Im Maerz kam der unruehmliche Ausraster von Aigner gegen Schaaf dazu. Da war von fr noch garkeine Kampagne gestartet.

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  3. Zu dem Statement der Eintracht (aktuell) passt doch Goethe wie der Faust auf´s Auge:
    “ Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube …“

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