Sir Alex Ferguson ist Mitglied der Eintracht auf Lebenszeit. (Foto: IMAGO / Pro Sports Images)

Sir Alex Ferguson ist einer der ganz großen Namen der Fußball-Geschichte. Als Trainer wurde er weltbekannt bei Manchester United. Von 1986 bis 2013, also knapp 30 Jahre lang, trainierte er die „Red Devils“, wurde insgesamt 13 Mal englischer Meister, gewann einmal den Fifa-Klubweltmeister-Titel und zweimal die Champions League. 1998 und 2007 wurde auch der gebürtige Schott selbst als Weltklub-Trainer des Jahres ausgezeichnet. Gerade in England, aber auch überall in der Fußballwelt ist sein Name ein Begriff, der nach Fußballgeschichte klingt

Jetzt bekam die mittlerweile 82-jährige Fußballlegende die lebenslange Mitgliedschaft bei Eintracht Frankfurt überreicht. Wie kam es zu dieser Überraschung? Wie die Eintracht auf der vereinseigenen Homepage darlegt, reiste einige Wochen nach dem Spiel der SGE gegen den FC Aberdeen eine Delegation zu Ferguson, um ihm die Mitgliedschaft anzubieten. Der ehemalige Welttrainer freute sich darüber und unterhielt sich mit seinen Besuchern über seine Berührungspunkte mit der Eintracht.

Ferguson über Europa-Cup-Finale 1960 gegen Real Madrid: „Ich hoffte, dass Frankfurt gewinnen würde“

So war Ferguson 1960, als die Eintracht die Glasgow Rangers im im Europa-Pokal besiegte, als SGE-Sympathisant im Stadion. Im Hinspiel hatte die Eintracht mit 6:1 gewonnen, im Rückspiel gewann die Eintracht mit 6:3 und genau bei diesem Rückspiel war Ferguson damals als Zuschauer dabei: „Das war unfassbar. Im Hinspiel schlug Frankfurt die Rangers mit 6:1. Ich war beim Rückspiel, als die Eintracht ins Ibrox kam, mit 70.000 Zuschauern. Natürlich schöpften wir Hoffnung und sagten uns, dass die Rangers zurückkommen könnten. Am Ende haben sie wieder mit sechs Toren verloren. Ich war Rangers-Fan und wohnte nur etwa 200 Meter vom Ibrox entfernt. Auch beim Finale war ich dabei und hoffte, dass Frankfurt gewinnen würde, da sie die Rangers geschlagen hatten.“  Ferguson habe damals gedacht, was für eine tolle deutsche Mannschaft das gewesen sei. Dass man im Endspiel gegen Real Madrid dann mit 3:7 unterlag, sei aber keine Blamage gewesen so der altgediente Fußballlehrer weiter: „Ich glaube nicht, dass es jemals eine andere Mannschaft geben wird, die so charismatisch ist wie die damalige Mannschaft von Real Madrid. Puskás schoss vier Tore und Di Stefano drei. Sie waren fantastische Spieler und das 7:3 war ein unglaubliches Spiel. Es war keine Schande, diese Partie zu verlieren. Frankfurt hatte sich im Halbfinale gegen die Rangers bewährt.“

Auch an einige Namen der damaligen Eintracht-Mannschaft kann sich Ferguson heute noch erinnern: „Richard Kreß und Uli Stein natürlich. Sie waren die beiden Stars und Kreß war ein wirklich guter Spieler. Hans-Walter Eigenbrodt ist auch ein Name, an den ich mich aus dieser Mannschaft erinnere.“

Dann, sieben Jahre später, war Ferguson mittlerweile selbst Spieler bei den Glasgow Rangers geworden und im Europapokal hieß der Gegner Eintracht Frankfurt: „Es war mein erstes Spiel für die Rangers. Wir haben 5:3 gewonnen, aber ich würde es nicht als Revanche für 1960 bezeichnen. Ich erzielte einen Hattrick gegen Hans Tilkowski im Frankfurter Tor. Auch Grabowski hat gespielt. Er war damals erst 23 Jahre alt und hat bis 1980 gespielt, unglaublich. Er hat auch bei der WM 1974 gespielt und ich erinnere mich noch an seine Flanke zum Müller-Tor gegen Italien im Jahr 1970.“

„Ich hoffe, dass nicht wieder Bayern Meister wird“

Auch im Laufe der Zeit und auch heute hat Ferguson durchaus noch einen Blick auf die Bundesliga und die Eintracht: „Eintrachts erfolgreichste Zeit war während meiner Karriere bei Aberdeen in den 70er und 80er Jahren, als sie 1980 den UEFA-Pokal gewannen. Vor kurzem haben sie Barcelona geschlagen, richtig? Das habe ich gesehen. Ich hoffe immer, dass der Außenseiter gewinnt. Die Bayern-Fans sehen das vielleicht anders, aber wie alle neutralen Fans in Deutschland hoffe ich wirklich, dass wieder jemand anderes die Liga gewinnt.“ So habe er auch das Finale der Eintracht gegen die Glasgow Rangers 2022 verfolgt: „Ich habe das Spiel gesehen. Es war ziemlich ausgeglichen. Es war schön zu sehen, dass beide Mannschaften so viele Fans nach Sevilla gebracht haben, dass sie ein weiteres Stadion in der Stadt öffnen mussten, um zusätzliche Fans reinzubekommen. Es war fantastisch, ein solches Finale zu sehen.“

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2 Kommentare

  1. Wow, wie viele große Eintracht Momente er mitverfolgt hat, sogar das Jahrhundertspiel gesehen. Und wie viele Spieler er aufzählen kann, ihn verbindet ja echt was mit der Eintracht 🙂

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