Makoto Hasebe zeigt es an: Er ist mit 230 Einsätzen ausländischer Rekordprofi der SGE. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Der Adler auf der Brust ist bei Makoto Hasebe kaum noch wegzudenken. Der Japaner, der als zentraler defensiver Mittelfeldspieler, rechter Verteidiger und Libero einsetzbar ist, zeichnet sich seit knapp zehn Jahren in der Frankfurter Defensive aus. Nach seinem Einsatz beim fulminanten 5:1-Sieg gegen den FC Bayern München kommt Hasebe auf 230 Bundesligaeinsätze im Dress der Hessen und ist damit der ausländische Spieler mit den meisten SGE-Einsätzen im deutschen Oberhaus. Keinen geringeren als Torwart-Legende Oka Nikolov (229 Einsätze) passierte Hasebe als letztes auf seinem Weg an die Spitze. Der Japaner ist mit 39 Jahren der älteste Spieler der Bundesliga und steht bei der SGE noch bis Sommer 2024 unter Vertrag. Im Januar wird der Profi 40 Jahre alt, trotzdem könnten noch einige Einsätze dazukommen.

In seinen Bundesliga-Einsätzen für die Eintracht konnte der erfahrene Abwehrspieler zwei Tore und fünf Vorlagen verzeichnen. Nach Hoffenheims Verteidiger Kevin Vogt (245 Spielen) wartet Hasebe in der Liga seit 147 Einsätzen am längsten auf einen eigenen Treffer.

Die Karriere eines Vollblutprofis

Am 18.01.1984 in Fujieda, Shizuoka geboren, beginnt Hasebes fußballerische Karriere in der Fujieda Higashi High School, die er im Januar 2002 in Richtung der Urawa Red Diamonds verließ, wo er seine ersten Profi-Fußball-Erfahrungen in der japanischen „J1 League“ sammelte. Sechs Jahre später kam der große Sprung nach Deutschland. Ablösefrei wechselte der damals 24-Jährige zum VfL Wolfsburg und gewann dort ein Jahr später die Deutsche Meisterschaft. Nach 159 Einsätzen für die Wölfe, in denen er sechs Tore und 19 Vorlagen verzeichnen konnte, wechselte er im Sommer 2013 zum 1. FC Nürnberg, bei dem der Japaner nicht glücklich wurde. Nur 14 Einsätze spielte Hasebe für die Franken, ehe er den Verein wieder verließ.

Sein neuer Arbeitgeber? Eintracht Frankfurt. Auch zu den Adlerträgern wechselte der damals 29-Jährige ablösefrei und spielte bei den Hessen direkt eine wichtige Rolle. Auch zehn Jahre später ist er noch Teil der Eintracht-Familie und verhinderte mit den Hessen in der Relegation 2016 den Abstieg, spielte 2017 und 2018 im DFB-Pokalfinale und gewann den Wettbewerb 2018. 2022 dann der Höhepunkt: Der Gewinn der UEFA Europa League und die damit verbundene Teilnahme an der Champions League, in der er für die SGE vier Einsätze verbuchte.

In seiner gesamten Karriere wurde Hasebe zwei Mal Japanischer Pokalsieger (2005, 2006), Japanischer Superpokal-Sieger (2006), Japansicher Meister (2006), Asienmeister (2011), Deutscher Meister (2008/09), DFB-Pokalsieger (2018) und Europa League-Sieger (2022).

Karriereende und dann?

Über ein Karriereende wurde in den Fankreisen schon oft gemunkelt, doch der Japaner überraschte immer wieder. Trotz seiner bald 40 Jahren spielt Hasebe mit einer exzellenten Übersicht und gilt in allen Kreisen als ein „Vollblutprofi“, der sich mit Disziplin und einer gesunden Ernährung fit hält. Zuletzt verlängerte er sein Arbeitspapier in den letzten Jahren immer wieder. Zuletzt bis 2024, doch dann wird voraussichtlich Schluss sein. „Makoto ist der einzige Profi, der selbst entscheiden kann, ob er seinen Vertrag verlängert“, sagte Sportvorstand Markus Krösche über den Routinier und führte aus: „Mit seiner Einstellung, seiner Disziplin und seiner fußballerischen Qualität ist er in unserer Mannschaft nicht nur ein absolutes Vorbild, sondern nach wie vor auch eine Bereicherung für unser Spiel. Mit bald 40 Jahren ist er eine Bundesligagröße und auch über die Landesgrenzen hinaus ein Botschafter für Eintracht Frankfurt und den deutschen Fußball.

Der Eintracht bleibt Hasebe so oder so erhalten: Auch nach seiner Spielerkarriere wird er im Verein tätig sein und besitzt einen Anschlussvertrag bis 2027. „Frankfurt ist meine Heimat geworden, die Eintracht ist mein Klub. Deshalb freue ich mich auch jetzt schon darauf, nach der Karriere Teil dieses Vereins zu sein“, sagte der Profi bei der Verkündung und könnte mit 40 Jahren zum ältesten Bundesliga-Profi in der Geschichte von Eintracht Frankfurt werden.

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10 Kommentare

  1. Ich wünschte, Makoto hätte in Deutschland und Europa nur annähernd den Status, den er in Japan schon seit Jahren
    Ich hätte ihm so einen erneuten Einzug ins DFB-Finale gegönnt. Er jedenfalls war gg. SB nicht der Fail-Faktor.

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  2. Da geht mein altes Fußballromantikerherz auf. Hase, Timmy, Rode sind zwar alte Säcke, aber ich hoffe auch in ein paar Jahren, vielleicht Koch und Marmoush oder Skhiri, wieder alte Säcke zu haben, die den Adler im Herzen tragen und den Laden zusammen halten. Aber was weiß ich schon…

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  3. Gude Herr Hasebe!
    Makoto Hasebe hat meinen vollen Respekt, nicht nur, weil ich lese, was für ein sportliches Vorbild er im Verein ist, sondern weil ich von ihm als Menschen nie etwas negatives gehört habe. Als er damals zur Eintracht kam, hätte ich nie gedacht, dass er so lange bleiben würde. Jetzt ist es mehr als einer Dekade und er ist eine Ikone des Vereins geworden.
    Ich persönlich wünsche ihm noch viele glückliche Jahre und Momente hier in Frankfurt. (Und, dass er nochmal Meister wird)
    Forza SGE, Forza Makoto

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  4. Ich habe den allergrößten Respekt vor ihm. So eine Leistung auf dem Niveau, mit der Disziplin und in dem Alter kann nur ein Japaner.
    Besonders beeindruckend finde ich, dass er erst mit 29 Jahren zu uns gekommen ist und trotzdem noch den Rekord vom ewigen Oka Nikolov geknackt hat.

    Chapeau und ich kann nur meinen Hut ziehen. Andere Fußballer beenden mit 29 Jahren ihre Karriere.

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  5. Wie habe ich beim FPS-Fantalk vor BARCA getitelt:

    Der Hase B. ist wie eine gute Flasche Rotwein, der wird nicht älter sondern nur besser…

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