Manfred Binz arbeitet in der Fußballschule der SGE. (Bild: imago images / Jan Huebner)

Binz will Jugend mehr Zeit geben: „Ich würde es begrüßen, wenn die Eintracht wieder eine zweite Mannschaft aufbaut“, meinte Eintracht-Legende Manfred Binz im Podcast „Adlerauge“ der „VRM“. Binz arbeitet derzeit als Trainer in der Fußballschule von Charly Körbel. „Wir sind in einer Zeit, die einfach zu schnelllebig ist. Du musst mit 18 Jahren in der 1. Mannschaft sein und mit 20 schon mit 30 Millionen verkauft werden. Ich glaube, das ist der verkehrte Weg.“ Der DFB-Pokalsieger von 1988 wünscht sich, „die Jungs wieder in einer zweiten Mannschaft aufzubauen und einem Spieler in der U23 zwei Jahre Zeit zu geben.“ Damit könne sich der Nachwuchs mehr auf seine Entwicklung konzentrieren. „Wenn die SGE mit einer U23 bald in der Hessenliga starten würde, müsste das Ziel sein, innerhalb von drei Jahren in die Regionalliga aufzusteigen“, so der 54-Jährige. Binz absolvierte zwischen 1984 und 1996 über 300 Pflichtspiele für Eintracht Frankfurt.

Spielabbruch bei Rassismus? SGE-Sportvorstand Fredi Bobic äußerte sich am Montag über die rassistischen Vorfälle der letzten Wochen in Fußball-Stadien. „Notfalls, wenn so etwas passiert, muss man ein Spiel einfach mal stoppen oder beenden. Dann ist es das richtige Zeichen“, meinte Bobic bei der Vergabe des Laureus Awards in Berlin. Unter anderem beim Pokalspiel zwischen Hertha BSC und Schalke 04 sowie während dem 3. Liga-Spiel Preußen Münster gegen Würzburger Kickers beleidigten vereinzelte Zuschauer farbige Spieler. In Münster sorgten Fans dafür, dass ein Täter von der Polizei festgenommen werden konnte. Der 48-Jährige gab außerdem zu Protokoll, dass er sich die K.O.-Runde schon lange herbeigesehnt hat: „Für mich geht der Europapokal jetzt erst richtig los. Diese Gruppenphase ist schön und nett, du hast deine garantierten Spiele. Aber die K.o.-Phase ist das Spannende.“

Hübner freut sich auf „Eintracht-Tag“: Endlich wieder Europa League im Waldstadion. Wenn der FC Salzburg am Donnerstag zu Gast ist, wird im Stadtwald sicher wieder eine einzigartige Stimmung herrschen. „Wir spielen zu Hause und die Europa League ist für uns etwas ganz besonderes. Die Leute sagen: ‚Donnerstag ist Eintracht-Tag'“, freut sich SGE-Sportdirektor Bruno Hübner. Vor ausverkaufter Kulisse empfangen die Adlerträger den amtierenden österreichischen Meister und Pokalsieger zum Hinspiel in der Zwischenrunde. Anpfiff ist um 18:55 Uhr. „DAZN“ überträgt die Partie live.

Mailand siegt dank Rebic: Am Montagabend sorgte Ante Rebic mit seinem sechsten Tor im Milan-Trikot für den nächsten Sieg der Mailänder. Den 1:0-Endstand gegen den FC Turin erzielte der 26-jährige Kroate bereits in der 25. Spielminute. Kurz vor Abpfiff wurde der Matchwinner unter Applaus im San Siro ausgewechselt. Nach dem zehnten Saisonsieg kletterte der AC Mailand auf den achten Tabellenplatz und ist jetzt punktgleich mit Hellas Verona auf einem Europa League-Platz. Der Anreiz, im nächsten Jahr vielleicht wieder europäisch zu spielen, müsste Rebic extra motivieren. Mediengerüchten zufolge sollen sich die Italiener mit der Eintracht in Verhandlungen befinden.

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15 Kommentare

  1. Mit einer U 23 bekommt die Jugend auch nicht mehr Zeit. Die Super Talente werden doch schon in sehr jungen Jahren von finanzkräftigeren Vereinen abgeworben. Selbst wenn ein junger Spieler in der U 23 herausragende Leistungen zeigt, kann die Eintracht finanziell nicht mithalten. Es müßte deutlich die Ausbildungdentschädigung erhöht werden.

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  2. naja hier und da gibt es Spätentwickler (z.B. ein Chandler bei der Eintracht selbst, aber auch einige andere in anderen vereinen), die es einfach erst „ein par jahre später“ schaffen. verkehrt finde ich es jedenfalls nicht und die Million (sollen es meinetwegen 2 oder 3 sein) mehr tut bei diesen astronomischen summen, die sonst so im umlauf sind, sowieso nicht weiter weh.

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  3. Wenn wir uns auch in Zukunft den Luxus gönnen möchten, Stammspieler aus unserer Gegend/Jugend im Team zu haben, sollten wir wieder eine U23 haben. Seit 2015 kam nur Barkok mit Stammspielerpotenzial direkt aus der U19 hoch. Der Rest bekam nur einen Trainingsvertrag.

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  4. Aus meiner Sicht wurde leider ohne Not die U23 aufgegeben. Bis wir mit hohen Investitionen eine U23 auf ein gutes sportliches Niveau bringen dauert sehr lange. Ob das dann perspektivisch den gewünschten Erfolg bringt sei auch mal dahin gestellt. Bei der Jugendarbeit sind uns leider andere Vereine sehr weit voraus. Dann würde ich eher auf die U19 setzen und mit der Leihe von Spielern arbeiten.

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  5. Immer wieder die gleichen Diskussionen, aber nichts neues, langweilig.
    Ich freue mich lieber auf Donnerstag.
    Forza SGE !

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  6. Meistens geht es doch Tribünenhocker/Ersatzspieler Spielmöglichkeiten zu bieten, auch nach Transferschluss. Diese Spieler in ein U19 Truppe zu schicken bringt nichts. Und der umgekehrte Weg, da bin ich eher skeptisch.

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  7. Meine Rede, U23 muss wieder her. Ich denke aber damals war die Entscheidung leider notwendig. Es gibt so Situationen, da geht es halt nicht anders. Nachher ist man immer schlauer. Ich glaube allerdings nicht wie @4. frankfurter jungs dass es hoher Investitionen bedarf. Ich denke das wird vergleichweise günstig hoch zu kommen. Was braucht man? Man muss Jahr für Jahr eine Reihe von Spielern bezahlen, die alle komplett eine Liga besser spielen als die, in der sie gerade antreten, um sicher zu gehen, dass ein Aufstieg gelingt. Was kostet das in den unteren Ligen schon im Vergleich zu einer Mannschaft, die dann irgendwann fest in der Regionalliga spielt? Wenn man oben angekommen ist, ja dann kostet es was, 1-2 Millionen sicher, was ja immer diskutuiert wird. Bis dahin fließt aber noch ein wenig Wasser den Main runter . Und hier ist das Risiko beim Invest: ja, es wird lange dauern. Daher mein Credo seit ein paar Jahren: Fangt doch schon mal an!

    @5. dieter: Ich finde genau dieses Thema gerade nicht langweilig und es ist wichtig, hier viele Stimmen zu hören und Meinungen auszutauschen, weil offensichtlich die Entscheidungsfindung sehr schwer ist. Ein Stimmungsbild abzurufen finde ich sehr wertvoll, denn das Thema hat richtig Nachhaltigkeitspotential! Im Gegensatz zum Beitrag von gestern, wo du mich ja kritisiert hast, weil ich nicht schon wieder hören wollte „Ja wir müssen uns wirklich anstrengen aber unser 12. Mann wird bestimmt auch was helfen“.

    Sowas wie Spiellabbruch bei Rassismus habe ich mir schon oft als Option gedacht. Wenn sowas vorfällt und während eines Spiels vor allem auch wiederholt auftritt, könnte die Mannschaft des betroffenen Spielers in der Tat überlegen einfach in die Kabine zu gehen. Auch wenn ich mir das als wirklich schwer vorstelle. Ab wann geht man, bis wann bleibt man noch? Wenn man führt, verschenkt man dann seine Punkte? Entscheidet es über EL-Quali im Folgejahr oder sogar zwischen Relegation und direktem Abstieg? Sauschwer, auch wenn ich es mir ad-hoc wünschen würde, dass mal so ein Zeichen gesetzt würde. Aber es trifft ja dann die eh schon betroffene Mannschaft. Ein echtes Schmankerl für die Rassisten, die nun nicht nur den Spieler beleidigt haben, sondern einen „Zusatzerfolg“ mit Spielabbruch erreichen konnten. Besser fände ich da, die beleidigenden Personen zu ermitteln, sehr gern unter Mithilfe der Fans im Block, und ihnen eine individuelle Strafe durch die Justiz (je nach Schwere vermutlich Bußgeld) zukommen zu lassen und seitens des Vereins Hausverbot. Spielabbrüche und deren Folgen sollten zwischen den Vereinen und unter dem Mantel der DFL zuerst ganz genau diskutiert werden.

    Und auf „Eintracht-Tag“ morgen freu ich mich auch 🙂

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  8. Der rassistische Fan aus Münster hat bei seiner Festnahme zu Protokoll gegeben, dass er sich schon lange auf die K.O. Runde freut?!

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  9. @8: Das ist das Zitat von Bobic. Sollte wohl ursprünglich einen eigenen Absatz bekommen

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  10. @8. besa: So habe ich das auch gelesen 😀 . Mindestens drei mal und ungläubig, bis ich kapiert habe, dass Bobic das wohl gesagt haben muss und es nur etwas unglücklich im Text in Bezug zum dem Fan in Münster steht.

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  11. Da wir nichts über das Alter des sogn. Fans aus Münster wissen, wohl aber das Alter von FB ( 48 ) hat sich die Sache mir so erschlossen wie von euch vermutet, obwohl die Abfolge der Sätze etwas unglücklich gewählt ist.

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  12. @7 Rob: Die Notwendigkeit der damaligen Entscheidung die U23 fallen zu lassen, aber vielleicht habe ich hier auch wesentliche Argumente nicht mitbekommen. Kannst Du mir hier auf die Sprünge helfen?

    Wenn die U23 wieder ins Leben gerufen werden soll und sich dabei die Kosten in Grenzen halten, dann würde ich dies auch befürworten. In diesem Fall sollte aber klar sein, dass dies eine perspektivische Entscheidung ist, die uns erst nach mehreren Jahren weiterhelfen kann. Bis dahin sollten Spieler, die derzeit keine Chance für Einsatzzeiten bekommen, an andere Vereine verliehen werden.

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  13. @12. frankfurter jungs: Es ging einfach ums Geld. Ich hab kurz gebuddelt und in https://www.sge4ever.de/ohne-u23-verliert-die-eintracht-zu-viele-talente/ liest man hier, dass man damit rund 700,000 – 900,000 Euro gespart hat; was man damals wohl musste, weil das Anfang 2014 mehr Geld war als jetzt. Die Entscheidung war zwar damals schon umstritten, aber scheinbar sahen es 75% der SGE4EVER zu dem Zeitpunkt ein: https://www.sge4ever.de/juergen-sparwasser-uebt-harte-kritik-an-eintracht-frankfurt/comment-page-1/. Das ist nun über 5 Jahre her und ich hoffe wir korrigieren das wohl nötige Übel von damals mit dem neuen Schwung von heute. Ich stimme dir auch zu, das dauert locker 5 Jahre bis man daraus auch nur irgendeinen Nutzen ziehen kann. Ich bin bereit in dem Zeitraum zu denken.

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