schaaf„Fröhliche Hessen überall“, sangen die Fans am Sonntag im Frankfurter Waldstadion, nachdem Haris Seferovic den Treffer zum 2:0 gegen Borussia Dortmund erzielt hatte. Es war die vorläufige Befreiung im Abstiegskampf. Am Montag war von Fans im Stadion nichts mehr zu sehen, doch gesungen wurde trotzdem noch. Eintracht-Ikone Charly Körbel hatte zu seinem 60. Geburtstag geladen und wird von seinen zahlreichen illustren Gästen das eine oder andere Ständchen bekommen haben. Ganz nebenbei hatte er, genauso wie Eintracht-Trainer Thomas Schaaf, auch noch Zeit, sich ins „heimspiel!“ des „hr“ schalten zu lassen. Für Schaaf begann dabei der einwöchige Interview-Marathon rund um das besondere Spiel gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen am kommenden Sonntag (17.30 Uhr).

Auch wenn es für Thomas Schaaf nun gegen den Verein geht, mit dem er die größten Erfolge feiern konnte, lässt der 53-Jährige möglichen Sentimentalitäten keinen Platz. „Jetzt am Sonntag gehe ich für die Eintracht ins Spiel. Ich bin total fokussiert auf die Eintracht“, ließ er im Gespräch mit Moderator Markus Philipp keine Zweifel offen, wie er zur kommenden Aufgabe steht. Gegen Bremen freue sich der Trainer dennoch auf viele alte Bekannte. Im Blick hat er aber den Ausbau der kleinen Frankfurter Erfolgsserie. Seine Mannschaft müsse gegen Werder für den dritten Sieg in Folge ihr neues „Selbstbewusstsein weiter zum Tragen bringen“ und „hungrig bleiben“. Besonders lobende Worte fand Schaaf noch für den besten Torjäger der Bundesliga, Alex Meier. „Er ist ein ganz ganz wichtiger Spieler für die Eintracht“, merkte er an und stellte außerdem klar, dass er nie ein Problem mit dem Angreifer gehabt habe. „Meier war bei weitem nicht so fit, wie er es jetzt ist. Wir mussten ihn langsam aufbauen“, erklärte Schaaf, warum der „Fußballgott“  zu Saisonbeginn noch nicht zur Stammelf zählte.

Meier, der seit beachtlichen zehn Jahren für die Eintracht stürmt, gilt mittlerweile als Inbegriff für Vereinstreue. Die 19 Jahre im Eintracht-Trikot, die Charly Körbel vorweisen kann, wird aber auch er nicht mehr erreichen. Um seinen 60. Geburtstag angemessen zu begehen, lud Körbel am Montag zahlreiche alte Weggefährten zu seinen Feierlichkeiten ein. Besondere Freude weckten bei ihm aber die Überraschungsgäste. So erschien DFB-Präsident Wolfgang Niersbach mit UEFA-Boss Michel Platini. Und auch die ehemaligen Eintracht-Kapitäne Sebastian Jung und Pirmin Schwegler waren zugegen. Den Sieg der SGE gegen Dortmund sah Körbel nicht als besonderes Geschenk an. „Das war vorher abgemacht“, scherzte der Jubilar, der sich über die Entwicklung seiner Eintracht erfreut zeigte. „Der Sieg in Gladbach hat Kräfte freigesetzt. Wir müssen versuchen, gegen Bremen zu gewinnen. Dann bist du auf einmal Sechster und dann sind die Europacup-Lichter wieder an“, wagte der 60-Jährige einen optimistischen Ausblick. Gegen eine Neuauflage von „Fröhliche Hessen überall“ am kommenden Sonntag hätte Körbel also nichts einzuwenden.

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2 Kommentare

  1. Charly, alles Gute zum 60. Ehrentag. Wir können sehr stolz und glücklich sein, Dich in unseren Reihen zu wissen, einen Rekordmann, der diesen fabelhaften Weg immer nur mit dem Adler auf der Brust gegangen ist. Das wird eine ewige Nummer bleiben.
    Dass Platini zu Deinem Geburtstag erschienen ist, ist eine Nummer, aber wenn Du es nicht verdienst hast, wer dann?
    Bleib` so wie Du bist, unser treuer Charly, unsere Legende!
    Ansonsten: gegen Werder nachlegen wäre überragend – und ich bin im Moment immer noch so geflasht vom Sonntag, dass ich nicht die Divenmäßigkeit der SGE beschreien werde 😉

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