Frederik Rönnow sieht sich selbst als ganz normalen Menschen. Mit Star-Allüren kann er nichts anfangen. (Foto: Imago Images / Jan Huebener)

Frederik Rönnow ist  wohl der derzeit am konstantesten spielende Adlerträger der vergangenen Wochen. Spiel für Spiel gibt der 27-Jährige alles und überzeugt durch teilweise unglaubliche Paraden. Ihm ist es sicherlich am wenigsten zuzuschreiben, dass es in den vergangenen Wochen nicht sonderlich rund lief bei den Hessen. Er beweist derzeit, warum die Eintracht ihn vor eineinhalb Jahren für 2,8 Millionen Euro vom dänischen Erstligisten Bröndby IF als neue Nummer Eins an den Main lotste. Der Frankfurter Rundschau stellte sich der sympathische Leistungsträger nun im Interview.

Die derzeitige sportliche Situation

Die derzeitige Situation der Eintracht schätzt Rönnow realistisch ein. Natürlich sei man enttäuscht nach den ganzen Niederlagen, aber man müsse eben auch sehen, dass man nie völlig unterlegen gewesen sei und die eine oder andere unglückliche rote Karte auch ihren Tribute gefordert hätte. Aber daher sei es dann eben auch gut, dass so viele Spiele direkt hintereinander kämen, denn so hätte man gar keine Zeit, sich so viel zu ärgern.
Ich bin ein optimistischer Mensch und bin in der festen Überzeugung, dass wir zurück in die Spur finden werden“. Auch sei fehlendes Glück durchaus ein Thema. So hätte die Eintracht, laut Rönnow, durchaus Punkte in Mainz, Freiburg oder auch Lüttich holen können, wenn es Fortuna ein bisschen großzügiger mit der Eintracht gemeint gehabt hätte. „Wenn wir unser Toplevel erreichen, dann können wir jeden schlagen. Das haben wir schon häufig bewiesen.“

Auf die Frage hin, wie er denn sein überragendes Spiel gegen Leverkusen beurteile, antwortete der Däne durchaus emotional. So hänge eine gute Leistung meistens auch von Selbstvertrauen ab. Nach den ersten guten Paraden habe er das Gefühl bekommen, er sei an dem Tag unbezwingbar und könne alles halten. Dabei sei er sich im Vorfeld nicht einmal sicher gewesen, ob er das Spiel überhaupt hätte bestreiten können, weil ja am Vortag erst sein Sohn zur Welt gekommen war. Aber eben aus dieser Geburt habe er Kraft geschöpft. „Das war ein sehr emotionaler Tag für mich.“

Holpriger Start und Ablehnung von Star-Image

Im Übrigen habe Rönnow ein sehr gutes Verhältnis zur eigentlichen Nummer eins, Kevin Trapp. Dieser sei sehr respektvoll mit ihm umgegangen, damals, als er an den Main zurückgeholt wurde, weil er wusste, wie schwierig diese Situation für Rönnow war. „Wir haben großen Respekt voreinander.“ Und das ist nicht unbedingt selbstverständlich, denn war es doch Kevin Trapp, der den Dänen über Monate auf die Ersatzbank verbannte und das auch wahrscheinlich jetzt täte, wenn er sich nicht schwer an der Schulter verletzt hätte.

Zu seiner Anfangszeit in Frankfurt fand Rönnow deutliche Worte: „Sehen Sie, ich habe mich vor eineinhalb Jahren für Frankfurt und gegen andere Klubs entschieden, weil ich ein gutes Gefühl hatte. Dann verletzte ich mich – und nach vier Wochen war ich vergessen.“ Und genau das führte unter anderem wohl auch dazu, dass sich Rönnow nicht als Star, sondern als ganz normalen Mensch sieht. So würden ihn die Leute auf der Straße jetzt zwar häufiger erkennen und sich freuen, ihn zu sehen, als in der Zeit, wo er verletzt war, aber dies füttere sein Ego nicht und sei kein großes Ding für ihn. „Ich möchte in keine Schublade gesteckt werden. Ich bin, wer ich bin. In erster Linie bin ich ein ganz normaler Mensch und kein professioneller Fußballspieler. Dabei ist es mir auch egal, ob  ich in irgendwelche Schablonen passe oder nicht. Ich mache das, was ich möchte.“

Mit der Deutschen Sprache scheint Rönnow übrigens auf einem guten Weg zu sein. „Ich lerne, ich verstehe fast alles. […] Aber wenn man unsicher in einer Sprache ist, dann verliert man irgendwie auch an Persönlichkeit und Autorität, deshalb bleibe ich noch beim Englischen.“ Beim Karten Spielen mit den Teamkollegen über sich aber durchaus fleißig im Sprechen der Deutschen Sprache und freue sich darüber hinaus schon auf seine nächste Deutschstunde am Samstag. „Hoffentlich mit einem Sieg in der Tasche!“

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3 Kommentare

  1. Freddy – halt einfach heute grandios und „die Null“ – dann ist alles gut
    Forza SGE !

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  2. Richtig gut der Junge und sehr bescheiden, hoffentlich bleibt er uns erhalten.
    Heute Abend bin ich gespannt wie ein Flitzebogen ob es endlich wieder einen Heimsieg gibt, hoffentlich ohne Pyroschau, davon haben wir doch erstmal genug.

    Vorwärts SGE

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