Am Ende war es Bundesliga-Debütant Diant Ramaj, der den Punkt für Eintracht Frankfurt beim FC Augsburg festhielt. Der 20-jährige Vertreter von Kevin Trapp rettete bei seinem ersten Profi-Einsatz mit einer sehenswerten Parade das 1:1 (1:1)-Unentschieden. Nach dem Spiel am Sonntag war Trainer Oliver Glasner ob des Ergebnisses hin- und hergerissen und trat mit gemischten Gefühlen die Heimreise an: „Ich weiß noch nicht genau, was ich mit dem Unentschieden anfangen soll. Auf der einen Seite kann ich damit ganz gut leben. Auf der anderen Seite trauere ich zwei Situationen nach, mit denen wir das Spiel zu unseren Gunsten hätten entscheiden können.“ Auch wenn nicht alles perfekt gewesen sei, unzufrieden war Glasner nicht, nimmt er doch auch Positives aus der Fuggerstadt mit an den Main.
„Das Debüt von Diant Ramaj steht ganz vorne. Er hat eine großartige Leistung gezeigt“, freute sich Glasner für den Torwart, der sich kurz vor dem Abpfiff entscheidend auszeichnen konnte. Im Duell gegen Florian Niederlechner, der plötzlich frei vor ihm aufgetaucht war, verkürzte Ramaj gekonnt den Winkel, machte sich breit und behielt schließlich die Oberhand (92. +2). „Er hat bestätigt, was er im Training zeigt. Er war mutig und bei vielen Standardsituationen präsent und hatte den Big Save in der Nachspielzeit“, zählte Glasner auf. Der Trapp-Vertreter durfte am Ende also noch mal zeigen, was er kann.
Zuvor hatte Ramaj beim Gegentreffer zum 1:1-Ausgleich aus spitzem Winkel durch Michael Gregoritsch (38.) noch eine unglückliche Figur abgegeben, indem es das kurze Torwart-Eck öffnete. Hier wollte ihn der Trainer aber von jeglicher Schuld freisprechen: „Manchmal hält er, wie in der Nachspielzeit, und den eben nicht.“ Der Torhüter sei nun mal das letzte Glied in der Kette, schon im Vorfeld habe die Mannschaft in der Situation nicht gut verteidigt. Der Ausgleichstreffer wäre somit vermeidbar gewesen, was den Trainer ärgerte: „Ich denke, man könnte auch mal zu null spielen. Dann hätten wir heute gewonnen.“
Lindström scheitert doppelt
Trotz des Gegentreffers hätte es zumindest gar nicht erst bis zum 1:1-Ausgleich kommen müssen. Schon vorher hatte die Eintracht nach dem technisch auf hohem Niveau ausgeführten Führungstreffer durch Daichi Kamada (22.) „die Riesenchance aufs 2:0“, so Glasner. So scheiterte Jesper Lindström nach feinstem Zuspiel von Djibril Sow freistehend vor dem Augsburger Kasten am Außenpfosten (29.). Danach habe seine Mannschaft den Faden verloren. Der FCA hingegen hätte in der Phase vor der Halbzeitpause mehr Kontrolle über das Spiel bekommen. „Da haben sie gedrängt. Dann heißt es, den Kasten sauber zu halten“, monierte Glasner.
In Hälfte zwei hatte die Eintracht wieder mehr von der Partie. „Ich habe eine sehr gute Mannschaft von uns gesehen“, hob Glasner hervor. Seine Jungs hätten die Hausherren immer wieder in die eigene Hälfte gedrängt. Die gefährlichen Ansätze im Strafraum seien jedoch nicht in Zählbares umgemünzt worden. Schließlich wurde der eigene “Matchball” in der 87. Minute vergeben. Erneut scheiterte Lindström alleinstehend vor dem Tor, diesmal an Augsburgs Keeper Rafal Gikiewicz. Glasner fasste zusammen: „Deswegen nehmen wir den Punkt so mit. Mit der Leistung bin ich einverstanden. Das Unentschieden geht in Ordnung.“ Schließlich hätte auch der Gegner in der Nachspielzeit noch die Riesenchance zum Sieg gehabt. Doch Debütant Ramaj war mit seiner ersten Glanztat in der Bundesliga auf dem Posten.
5 Kommentare
Ganz klar zwei leichtfertig verschenkte Punkte gegen keinen übermächtigen, abstiegsbedrohten Gegner. Auch ohne Kostic stehen 11 Mann auf dem Platz. Es geht halt nur mit 100% Einsatz.
Ich spreche der Mannschaft nicht den Einsatz ab, nur weil die Chancen nicht gemacht wurden. Mir ist das zu pauschal. Grad gegen die tiefstehenden Gegner tun wir uns gerne schwer und Augsburg hat richtig Gras gefressen. Wichtig für mich, dass wir uns auch gegen solche Gegner Chancen erspielen. Da sieht man auf jeden Fall nen Unterschied zur Hinrunde, auch wenn wir im Hinspiel sogar gefühlt noch mehr Chancen hatten.
Der Fehler von Diant Ramaj kann passieren und könnte anderen "gestanden" Bundesliga-Schlussleuten, so oder so ähnlich auch unterlaufen.
In der Summe hat Diant Ramaj es gestern m.M.n. (ich spielte selber jahrelang auf dieser Position) sehr gut gemacht.
Das Gegentor muss man besser verteidigen und dies bestenfalls außerhalb der gefährlichen Zone, womit Diant Ramaj nicht die alleinige Schuld an dem Treffer zukommt.
Ich hätte mich sehr für ihn gefreut, wenn er als Debütant mit einem Sieg vom Platz gegangen und heimgefahren wäre.
Er wird zu gegebener Zeit weitere Möglichkeiten erhalten, sich zu zeigen und an seiner Sicherheit zu feilen.
Jedenfalls finde ich, dass wir da keinen schlechten Ersatztorhüter auf der Bank haben, was ja auch der Mannschaft Selbstvertrauen verschafft.
Ich nehme an, dass Kevin am Freitag wieder zwischen den Pfosten stehen wird und sollte ich falsch liegen, beängstigt mich das gegen Bielefeld in keinster Weise.
Ich fand Ramaj auch klasse. Hatte prima Aktionen, bis auf die blöde ein Aktionen super gehalten. Gerade am Ende das 1:1 muss man auch erstmal gewinnen.
Wie G-Block schon sagte, das passiert auch den besten mal. Und auch, dass es erst hätte gar nicht so gefährlich kommen müssen.
Gibt wesentlich schlimmere Fehler!
Für's erste Spiel echt top.
Zudem Abschläge. Da können sich "andere" ne Scheibe von abschneiden ;-)
Maßgeblich an dem verlorenen Punkten waren für mich eher die nicht vorhandenen Flügel.
Chandler hätte rechts bleiben sollen, gibt ja eigentlich leider keine Alternative und hrustic auf links. Weiß nicht, weshalb das nicht versucht wurde. Spätestens nach der Halbzeit.
Glasner top Trainer in meinen Augen, jedoch hätte da nach der Halbzeit was passieren müssen.
Für mich ist die rechte Seite die größte Baustelle und das nicht erst seit dieser Saison.
Aber verständlich, dass da erst einiges von der Gehaltsliste weg muss um jemand neuen zu holen.
Echt ärgerlich...
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