Da ist das Ding: Trainer Oliver Glasner und Kapitän Sebastian Rode präsentieren den Silberpott. (Foto: Heiko Rhode)

„Ich feier jetzt bis Samstag durch“, kündigte Coach Oliver Glasner nach dem Europapokalsieg an. Er und sein Team hielten Wort. So feierten die Euro-Helden und die Eintracht-Fans ihren Triumph.

Mittwoch, 23.54 Uhr: JAAAAAA! Es ist vollbracht, Rafael Borré verwandelt den entscheidenden Elfmeter eiskalt in den linken Winkel. Grenzenloser Jubel bei der weißen Wand, bei den mehr als 30.000 Fans am Plaza De Prado Sebastian, den 60.000 im Waldstadion und allen, die es mit der SGE an diesem Abend halten.

Donnerstag, 0.10 Uhr: Da ist das Ding! Sebastian Rode stemmt den Silberpott in den Nachthimmel von Sevilla. Anschließend schnappt Timi Chandler sich den Pokal und rennt in die Kurve, hier dürfen die Fans das „Miststück“ (OTON Präsident Peter Fischer) anfassen. Fürs Siegerbild klettern Gonçalo Paciencia und einige Kollegen auf die Torlatte. Sofort kommen spanische Sicherheitskräfte angerannt, Ordner schirmen selbst beim anschließenden Bild die Torlinie ab. Bei „Im Herzen von Europa“ schwingen die Fans ihre Schals, huldigen Filip Kostic, den besten Spieler der EL-Saison, mit Sprechchören.

Europas beste Mannschaft! (Foto: imago/Focus images)

Donnerstag, 1.18 Uhr: Während Glasner und Keeper Kevin Trapp Rede und Antwort stehen, crasht die Mannschaft die Pressekonferenz. Bierdusche für den Coach. „Campeones, campeones“, singen die Spieler überschwänglich.

Dann geht es zunächst zum Bankett, anschließend wird im „Antique Theatro“ bis spät in die Nacht gefeiert. Um 5.30 Uhr ertönt die Champions League-Hymne – der krönende Abschluss. Viele Fans schauen dagegen in die Röhre, da in der Stadt die meisten Bars und Clubs ab 1 Uhr dicht ist. Viele Rangers-Anhänger gratulieren fair.

Donnerstag, 17.47 Uhr: Die Europa-League-Sieger landen in Frankfurt, Kapitän Sebastian Rode und Coach Oliver Glasner verlassen mit Pokal als Erste das Flugzeug. Anschließend geht es trotz zwischenzeitlichem Regengüssen in Cabrios durch die Stadt. Mehr als drei Stunden brauchen die Eintracht-Stars, bis sie am Römer ankommen. Mehr als 200.000 Fans stehen Spalier, machen Selfies und jubeln ihren Helden zu.

Fans machen Selfies mit Kevin Trapp. (Foto: Heiko Rhode)

Im Römer wird es erstmal peinlich: OB Peter Feldmann spricht die Namen einiger Spieler falsch aus, aus Makoto Hasebe wird Makoto Hasabi. Aus Oliver Frankenbach wird plötzlich der Sportvorstand. Auf dem Weg zum Balkon schnappt sich Feldmann auch noch den Pokal aus den Händen von Glasner und Rode, die sich nur verdutzt anschauen.

Um kurz nach 21 Uhr steigt dann endlich die Party mit Feuerwerk und viel Pyro, sogar Chandler, Paciencia und Barkok zündeln kurzerhand auf dem Balkon mit. Peter Fischer brüllt ins Mikro: „Ich bin der monsterstolzeste Präsident.“ Danny da Costa, der nach der Saison nach Mainz wechselt, sagt: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich in meiner Karriere überhaupt einen Titel gewinne. Und jetzt habe ich mit euch Bekloppten zwei geholt“. Auch Aymen Barkok verabschiedet sich: „Man sieht sich immer zweimal.“

Martin Hinteregger stimmt mit Fans zu Ehren von Matchwinner Kevin Trapp „Neuer auf die Bank an“. Trapp ist bei seinen Dankesworten den Tränen nahe. Und Glasner bringt es auf den Punkt: „Man kann Titel gewinnen, indem man viel Geld ausgibt. Oder man kann Titel gewinnen, indem man eine Einheit formt.“

Zehntausende feiern die Europapokalsieger auf dem Römerbalkon. (Foto: privat)

Ein paar Minuten nach 22 Uhr spricht Hinti noch ein paar Abschiedsworte ans Feier-Volk, ein Mix von Sven Väth beendet die Feier. Am Rande liefern sich einige Jugendliche Chaoten am Paulsplatz Auseinandersetzungen mit der Polizei, bewerfen Beamte mit Flaschen und versprühen Reizgas.

Während die meisten Spieler danach sich in den Urlaub verabschieden oder privat weiterfeiern, zieht Hinteregger mit Kumpels weiter durch Sachsenhausen und durchs Bahnhofsviertel. Aufnahmen zeigen ihn im „Oberbayern“ beim Check seiner Goldmedaille auf Bierverträglichkeit, andere mit einem Tablett Shots oder beim Exen eines Biers – umrundet von begeisterten Eintracht-Anhängern.

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3 Kommentare

  1. Es ist einfach alles Mega und immer noch so unfassbar! Ich bin so stolz auf die Spieler, Trainer, Staff und alle Verantwortlichen. Auf die ganz Eintracht Familie. DANKE für diesen wunderbaren Pokal!!! 🙂

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  2. Beim Elfer von Borre (heißt auf deutsch löschen, streichen ausradieren) war es dermaßen laut im Waldstadion, jeder hat seine Freude rausgeschrien, so etwas habe ich noch nie erlebt, Ekstase pur, einfach nur geil.
    Leider hat der Veranstalter es nicht geschafft die Menschenmassen nach dem Spiel in die Stadt zu bringen, da man keine zusätzlichen Züge arrangiert hatte, so kamen wir erst um 3:00 ans Bahnhofsviertel, rund ums Stadion war alles weggetrunken, gegessen und konnten erst sehr spät unter die noch verbliebenen in der Stadt.
    Trotzdem ein super geiles Erlebnis, wie schon 1980, nur noch intensiver.
    Jetzt wollen wir Duftmarken in der CL setzen

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