Nicht jeder im Anhang der Eintracht wusste, was er von Neuzugang Nelson Haedo Valdez halten sollte. Nachdem sich der Angreifer im Sommer 2013 in den Vereinigten Arabischen Emiraten bei Al-Jazira niederließ, schien es, als würde er seine Karriere ganz ruhig ausklingen lassen. Doch schon die Leihe zu Olympiakos Piräus im darauffolgenden Winter zeigte, dass da jemand doch noch nicht in den Vorruhestand eintreten wollte. Als dann auch noch sein ehemaliger Förderer, Thomas Schaaf, neuer Trainer bei den Frankfurtern wurde, war der Weg zurück in die Bundesliga geebnet. Die Hessen sind somit für den Paraguayer der siebte Verein in den letzten vier Jahren. Und Valdez akklimatisierte sich sehr schnell, nahm sofort eine Führungsrolle in der neu zusammengewürfelten Mannschaft ein und brachte die Skeptiker somit zum Schweigen. Sofort war der Offensivallrounder, wenn auch auf seiner eher ungeliebten Position im rechten Mittelfeld, Stammspieler. Bereits in der ersten Bundesligapartie gegen den SC Freiburg erkannten die Fans im Stadion dann auch, weshalb der neue Coach auf den erfahrenen Teamplayer setzte. Neben einigen gefährlichen Aktionen in der Offensive, arbeitete der Stürmer auch viel nach hinten mit und unterstützte Aleksandar Ignjovski, wo er nur konnte.

Eine Woche später aber führte dann ein harmloser Zweikampf in der Partie gegen den VfL Wolfsburg zu der schweren Verletzung am rechten Kreuzband. Der 30.08.2014 zählt somit – zumindest sporttechnisch betrachtet – wohl zu den schwärzesten in der Karriere des Ex-Bremer und Dortmunders. Und auch für die Hessen war der Ausfall des Südamerikaners schwerer zu verkraften, als es zunächst den Anschein machte. Doch gerade in diesen schwierigen, herbstlich trüben Wochen würde die Erfahrung des Routiniers, immerhin auch 36mal auf internationalem Parkett unterwegs, gut tun. Nach über zwei Monaten Verletzungspause liegt eine Rückkehr aber noch in weiter Ferne. Zwar könne er wieder Kniebeugen machen, wie der 67-fache Nationalspieler am Mittwoch bei einer Gesprächsrunde im Rahmen eines Sportmediziner-Forums in der Frankfurter Unfallklinik erzählte.  Trotzdem „habe ich noch vier Monate vor mir.“ An ein Comeback vor März ist also noch nicht zu denken – trotzdem möchte der Offensivspieler „in der Rückrunde“ noch einige Spiele bestreiten. Derzeit quält sich der Angreifer allerdings noch – zusammen mit Kevin Trapp, der noch im Dezember auf den Trainingsplatz zurückkehren möchte – in der Reha – und sieht dies mit der ihm typischen Brise Humor: „Ich habe jeden Tag neuen Muskelkater. Und das bei Muskeln, die ich vorher nicht einmal kannte.“

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6 Kommentare

  1. „nicht vor März“! Und das bei seinem Heilfleisch und Ehrgeiz! Wir dürfen uns nicht auf die Rückkehr der Verletzten verlassen. Die „Freunde“ der Eintracht müssen jetzt helfen und viel Kohle locker machen.

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  2. Will ja nicht klugscheißen, aber das war doch jedem klar! Wenn Nelson nach kreuzbandriss so schnell wieder hätte einsteigen können, würde baErn unsere medizinische Abteilung abwerben. Egal wie gut die Reha ist, so eine kreuzbandplastik muss erst mal richtig einwachsen, sonst haste nicht lange Spaß dran.

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  3. @3
    Natürlich wird er vermisst. Würdest du die Spieler unserer Eintracht aufmerksam verfolgen hättest du gemerkt, dass er der einzige offensive Spieler bei uns war, der gut nach hinten gearbeitet hat.

    Tja, unglaubliche Ãœberraschung, dass ein Kreuzbandriss 6 Monate oder längert braucht um auskuriert zu werden….

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