Markus Krösche holte Dino Toppmöller an den Main und zeigt sich mit dem jungen Trainer sehr zufrieden. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Die zweite Länderspielpause der Saison ist gekommen und die SGE steht besser da als erwartet. Nach elf Spieltagen befindet sich die Mannschaft von Cheftrainer Dino Toppmöller mit 18 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz und hängt sich an die Fersen der europäischen Plätze. Der Blick bei den Adlern kann demnach nach oben gehen, da sich die Geduld, um die auch der Sportvorstand Markus Krösche in der Vergangenheit oft bat, mittlerweile ausgezahlt hat. Jetzt zog Krösche in einem Interview mit der „hessenschau“ ein erstes Fazit zu der bisherigen Saison.

Klar haben wir am Anfang der Saison etwas gebraucht, aber das ist normal. Schon damals war zu sehen, dass es in die richtige Richtung geht. Jetzt haben wir sehr gute Ergebnisse erzielt und auch mit der Art und Weise können wir zufrieden sein, mit den vielen Toren“, ordnet er die Leistungen ein. Die Eintracht hat zu Beginn große Probleme gehabt, den Abgang von Topstürmer Randal Kolo Muani zu kompensieren, da im Sturm der Eintracht keiner Tore schießen wollte. So sehr sich die Angreifer auch bemühten, zu wenig Treffer vielen zu Gunsten der Hessen, die durch ihre stabilisierte Defensive die Torflaute abfangen konnten. Nervös wurde jedoch nur das Umfeld der SGE. Im Verein blieb man stets ruhig, da man einen Prozess erkennen konnte, der sich nur noch nicht in Ergebnissen widerspiegelte, so Krösche.

Ruhe, die Erfolg brachte

Krösche wurde vor allem von den Leistungen im Training überzeugt. Was er dort zu sehen bekam, stimmte ihn positiv mit Blick auf die Zukunft. „Wie sich Spieler schon damals auf dem Platz verhalten haben oder wie die Struktur auf dem Platz war: der Spielaufbau, die Umschaltmomente. Wenn ich sehe, dass alles in die richtige Richtung geht, es sich nur noch nicht in den Ergebnissen widerspiegelt, dann bin ich halt auch nicht nervös.“ Recht hat er behalten: Die Eintracht konnte in das Achtelfinale des DFB-Pokals einziehen, sich in der Conference League das Weiterkommen in die K.O-Phase sichern und in der Liga einen Lauf hinlegen, der sich sehen lässt.

Ebenfalls ein Grund für die positive Entwicklung nach dem 2:0-Heimsieg gegen Heidenheim ist die verbesserte Leistung der Neuzugänge. Robin Koch und Willian Pacho haben sich zu echten Defensivspezialisten gemausert, Omar Marmoush weiß wo das Tor steht und Ellyes Skhiri und Hugo Larsson sind überall auf dem Platz zu finden. Auch ein Philipp Max, der zu Beginn der Saison so schlecht performte, dass er nicht für die Conference League nominiert wurde, spielt in den letzten Spielen gut auf und hat die Nase im Duell mit Niels Nkounkou vorne.

Der Macher Dino Toppmöller

Besonders die Vorgehensweise des neuen Manns an der Seitenlinie gefällt dem Sportvorstand. Toppmöller habe eine Idee und verfolge diese mit aller Kraft. Dabei bezieht er die ganze Mannschaft ein, was bei Rotationen zu guten Leistungen führt und eine gute Grundstimmung innerhalb des Teams mit sich bringt. „Dino ist Überzeugungstäter. Wenn er von Dingen überzeugt ist, dann setzt er das um. Es geht ihm immer ums Ganze. Er reagiert auf das, was er sieht“, so Krösche.

Jeder Spieler, wie man am Beispiel Ansgar Knauff und Max sehen kann, hat die Chance sich in die Mannschaft zurückzukämpfen. Bei Jessic Ngankam soll nun die Länderspielpause genutzt werden, um die Fitness des jungen Angreifers zu verbessern. Abgeschrieben ist er bei Toppmöller jedenfalls noch nicht.

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6 Kommentare

  1. Ich liebe unsere SGE und alles was gerade passiert. Ja, ich habe oft die rosarote Brille auf aber ehrlich, die letzten 7 Jahre müssen doch jeden überzeugt haben, den Verantwortlichen zu vertrauen.

    Nicht jeder Transfer kann klappen (Hauge) aber es bringt ja nichts drauf zu hauen; wenn aber 8 von 10 Neuzugängen funktionieren (Lindström, Muani, Ndicka usw. usf.) und wir sportliche Erfolge haben, weiss ich nicht warum man immer meckern muss. Ich meine damit explizit User die nur dann zu sehen sind, wenn es gerade mal nicht läuft. Positive und nachvollziehbare Kritik ist absolut wichtig !

    DT ist, m.M.n., ein Top Trainer der Zeit brauch, was aber alle immer wieder betont haben.

    Lange Rede, kurzer Sinn…. Danke SGE!

    P.S.: Selbst wenn wir nur 10er werden sollten, unsere Entwicklung hätte so mancher Verein sehr gerne 😉 Man muss immer wissen woher man kommt.

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  2. @ 1
    Volle Zustimmung. Die Entwicklung seit der Relegation fühlt sich surreal an. Vor allem wenn man die Jahre davor miterlebt hat. Da fallen mal schlechtere Spiele nicht so sehr ins Gewicht.

    Wichtig ist mir da immer, dass alle auf dem Platz ihr Herz auf dem Platz lassen, bis zur letzten Minute. Und das hat Krösche mE geschafft, ein Team zusammenzustellen, mit dem man bis zur letzten Sekunde rechnen muss.

    Und einen Trainer zu holen der das auch so sieht.

    Dieser Sommer ist wahrscheinlich das erste echte Krösche-Transferfenster. Im ersten Sommer wahrscheinlich noch die Planung von Bobic/Manga. Wahrscheinlich auch beim Trainer (Hölzer). Danach schrittweise die eigenen Ideen umgesetzt, geschaut, ob die bestehenden Mitarbeiter den Weg mitgehen wollen. Sich von einigen getrennt (Manga), neue geholt (Richter NLZ).

    Natürlich hat er auch von Bobic und Manga profitiert – die Einnahmen der Buffelherde u.a. haben geholfen, dass Krösche nicht mit 2 Mio. anfangen müsste. Aber was er mit dem Geld anstellt folgt der gleichen Philosophie wie vorher auch: junge Talente holen, sie weiterentwickeln und irgendwann zu veräußern. Und nicht auszuflippen, nur weil man CL spielt.

    Klar, Krösche ist auch ein Zocker, aber ich nehme ihm ab, dass es im Sinne des Vereins ist. Und dass es durchaus geplant ist, die neuen Jungs jetzt 2-3 Jahre zusammen spielen zu lassen. Durch 95 Mio. auf der hohen Kante hat er jetzt auch mehr Beinfreiheit, d.h. keinen so hohen Verkaufsdruck.

    Der Boden ist also bereitet für weitere schöne Jahre mit der SGE. Freuen wir uns drauf.

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  3. Man kann von wahretabelle.de halten, was man will, aber nach dem letzten Update wurde auch das Bremen-Spiel für uns gewertet. Wir wurden damit bereits um 6 Punkte beschissen, das ist sau viel. Vergleicht das mit den anderen Vereinen…. Wir stünden auf Platz 4!

    Also ich bleibe bei meinem Fazit und meiner Prognose. Diese Saison werden wir zum Schluss 6. Platz 🙂

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  4. @rob
    Inwiefern wurde gg. Werder „beschissen“?

    @Krösche
    In diesem Interview, wenn ich mich nicht irre, stellt MK Kontinuität in Aussicht.
    Dafür müssten wir dann wohl vorerst auf erhebliche Transfereinnahmen verzichten (Allein Willian, Farès, Omar und Hugo könnten zusammen u.U. 100-150 Mio einbringen, vorausgesetzt sie performen weiterhin auf dem aktuellen Niveau) und zugleich wäre wesentlich, dass wir im internationalen Wettbewerb bleiben, also gute Argumente sowie die finanziellen Mittel in der Hand zu haben, um die o.g., aber auch tragende bzw. Schlüsselspieler wie Robin, Ellyes, Mario, Tuta und, ja, auch Kevin, ohne weiteres zu halten – denn auch bei Letztgenannten ist es doch am Ende nur eine Frage der Attraktivität des konkreten Angebots.

    Meine Hoffnung ist ja, dass der Wunsch nach einer gewissen Kontinuität in erster Linie auf Dinos Einstellung gründet: vielleicht hat der ja wirklich keinen Bock auf die Systemlogik „Nach-dem-Umbruch-ist-vor-dem Umbruch“ und MK könnte damit rechnen, dass Dino ggf. rascher auch wieder weg ist, als uns allen lieb ist – im Moment jedenfalls dürfte es einige spannende Clubs geben, die genau hinschauen, was unser Cheftrainer hier besser macht als viele andere anderswo.

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  5. @4 beim Elfmeter denke ich. Wenn man die ganze Zeit so kleinlich pfeift, kann man ihn vielleicht geben. Der Schiri kann aber nicht vorher eine großzügige Linie fahren, jeden härteren Zweikampf laufen lassen und dann so ein Hinfallen des Bremers als Foul pfeifen. Das passt nicht zur vorherigen Linie und macht es schwierig für die Spieler. Beide Spieler halten und Knauf zieht sein Bein weg, da lässt der Bremer sich fallen wie ein nasser Sack.

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  6. Ja, es war zwar knapp, aber es wurde beschlossen, dass der Elfmeter für Werder zu hart war. Der hätte nicht gegeben werden sollen. Wie auch immer man zum wahretabelle.de Gremium steht. Mein Punkt ist, dass wir da über 11 Spieltage schon 6 Punkte mehr hätten haben können und dann auf dem 4. Platz wären. Nicht dass ich das jetzt verlange, aber es zeigt, was noch alles möglich ist, wenn sich solche Entscheidungen über die Saison noch ausgleichen.

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