Nach einer intensiven Trainingseinheit am heutigen Vormittag hatten die Schützlinge um Eintracht-Trainer Niko Kovac daraufhin noch keinen Feierabend, denn sie mussten noch ein wenig zum Ausradeln in die Pedale treten. „Der Platz wird immer tiefer, da ist es ganz gut, wenn man die Beine ein bisschen bewegt“, erklärte der Kroate seine Maßnahme, nachdem das Pensum auf dem Übungsplatz vor dem Stadion abgespult wurde. Zu Ende sei es in der Regel sowieso nicht, wenn seine Mannschaft das Feld verlässt, denn nach dem Training „gibt es noch genug zu tun.“ Das zeigt wieder einmal mit welcher Akribie das Trainerteam bei der Sache ist. Schließlich habe man am heutigen Morgen bereits die Partie in Mönchengladbach analysiert und damit gleichzeitig mit dem starken Auswärtsauftritt am vergangenen Freitag abgeschlossen. Ab jetzt gilt es also, die Konzentration ganz allein auf den 1. FC Köln zu richten und sich auf das kommende, schwere Heimspiel am Samstag vorzubereiten, um am Ende erneut mit einem Erfolgserlebnis vom Platz gehen zu können.
Ein Trumpf gegen die Rheinländer könnte abermals die Flexibilität sein, die die Eintracht auch bei der „Fohlen-Elf“ unter Beweis gestellt hat. Kovac jedenfalls freut sich, dass er viele taktische Alternativen zu Verfügung hat, um auch gegen die Kölner bestehen zu können: „Wir sind variabel. Darüber bin ich im Moment sehr glücklich.“ Eine zentrale Rolle in seinen Plänen spielt dabei derzeit Makoto Hasebe, der während den letzten Partien im Positionsspiel zwischen einer Art Libero und dem defensiven Mittelfeld hin und her pendelte. Mit dem Japaner habe man „mehrere Möglichkeiten zu variieren“, sagt Kovac, denn den 32-Jährigen könne er während des Spiels aus der Abwehr „nach vorne schieben.“ Grundsätzlich sei das zwar auch mit Michael Hector möglich, „aber er ist dann mehr der Zerstörer.“ Hasebe dagegen agiere eher wie ein „Playmaker vor der Abwehr“. Er kann also das Spiel aufbauen, was eine zusätzliche Komponente ins Spiel der SGE einbringt. Hasebes Leistungen in den letzten Spielen sprechen für sich und zeigen, dass sich der Kapitän der japanischen Nationalmannschaft mit seiner neuen Rolle angefreundet hat. Wie die SGE letztendlich agiert, hängt natürlich auch vom Gegner ab, doch dass man in der Lage ist, während einer Partie mehrere Systeme zu spielen, ist unter Kovac eine positive Eigenschaft geworden, die man nicht von der Hand weisen kann.
Doch ganz egal mit welcher taktischen Ausrichtung die Mannschaft in das Spiel gegen die Domstädter gehen wird – die SGE und ihre Fans hoffen natürlich auf eine Rückkehr von Alexander Meier, der aufgrund von Beschwerden in der Gesäßmuskulatur in der vergangenen englischen Woche kürzer treten musste. Die Aussichten sind nicht so schlecht, denn der Frankfurter „Fußballgott“ war heute beim Mannschaftstraining dabei, wenn auch nur mit angezogener Handbremse. Dennoch geht Kovac davon aus, dass der Kapitän am Samstag mitwirken kann, da er heute keine weiteren Beschwerden hatte. Bei Ante Rebic und Danny Blum sieht es ein wenig schlechter aus als bei Meier. Ein Risiko eingehen werde die Eintracht bei diesen beiden Spielern jedenfalls nicht. Sollten es beide nicht schaffen, bis zum Spiel fit zu werden, „werden wir die kommenden zwei Wochen noch überbrücken und nutzen, sodass zum Bremen-Spiel beide gesund sind.“ Etwas länger wird dies noch bei Joel Gerezgiher (Oberschenkel-Probleme) und Johannes Flum (Knie-OP) dauern, die derzeit beide im Reha-Zentrum arbeiten, um wieder wie gewünscht auf die Beine zu kommen.
Wer im Traditionsduell gegen die „Geißböcke“ letztendlich mit dabei sein wird, steht natürlich noch nicht endgültig fest. Überlegungen, wie die Kovac-Truppe das Spiel angehen könnte, gebe es laut dem Trainer natürlich schon. Dennoch müsse man noch die eine oder andere Trainingseinheit abwarten, auch weil die Spieler in jeder Einheit die Chance haben, sich neu zu empfehlen. „Bei mir ist es nicht so, dass ich immer dieselben spielen lasse“, sagt Kovac. Er versuche „Impulse zu setzen, dass diejenigen, die nicht gespielt haben, auch zum Einsatz kommen.“ Dabei betont der 45-Jährige deutlich, dass es sich bei diesen Spielern nicht um eine „Zweite Reihe“ handelt. Jeder im Team habe „seine Daseinsberechtigung“, denn „jeder arbeitet im Training fleißig.“ Wichtig ist in den Augen des Trainers, „dass jeder das Gefühl hat, dass er dazugehört und dass das, was im Moment erreicht worden ist, alle betrifft. Nicht nur elf, sondern alle 25, die dabei sind.“
3 Kommentare
Der Mann (Kovac) ist einfach gut!! Labert nicht nur davon was er tut,sondern setzt es auch in die Tat um. Weitermachen!
Forza SGE
Die erste Saison seit Jahren ohne Meier Abhängigkeit.Allein dafür gebührt höchster Respekt.
Yep, Bernemer :-)
Die erste Saison seit Jahren ohne Angst, dass das Gesamtgefüge für die Saison instabil werden könnte. Dafür höchster Respekt für BoKoHü, Team und Mannschaft.
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.