11.04.2014, Fussball, 1. BL, FC Schalke 04 - Eintracht FrankfurtDie Statistik hat gezeigt, dass wir 3 bis 5 Situationen pro Jahr haben, wo es strittige Szenen gibt und zu Fehlentscheidungen kommt. Aber wir haben dann noch 30 Situationen, in denen Tore wegen Abseits nicht anerkannt werden.“ Heribert Bruchhagen lässt sich auch nach der krassen Fehlentscheidung im DFB-Pokal-Finale, als dem Dortmunder Verteidiger Mats Hummels der reguläre Führungstreffer verwehrt blieb und der FC Bayern München dann später triumphierte, nicht von seiner Meinung abbringen. Auch bei einer neuerlichen Abstimmung wird der Vorstandsvorsitzende der Hessen nicht für die Einführung der Torkamera plädieren.

Natürlich können die „Traditionalisten“ antworten, dass Fehlentscheidungen zum Fußball dazu gehören. Darüberhinaus sei die 100%ige Sicherheit auch hier nicht garantiert und die Kosten für viele Vereine deutlich zu hoch. Gerade der zweite Aspekt sorgte wohl dafür, dass nur drei von 18 Zweitligisten für eine Einführung der Technik stimmten.

Borussia Dortmund hätte die knapp 200.000 € sicherlich gerne bezahlt, denn die Fehlentscheidung kostete nicht nur Prämien, sondern eben auch den Genuß, dem Erzrivalen aus der bayrischen Hauptstadt zu besiegen. Auch der VfL Wolfsburg wird noch einmal im Saisonrückblick sehen, wie Stefan Kießlings Kopfball gegen die TSG Hoffenheim das kaputte Tornetz passierte und Bayer Leverkusen somit zwei Punkte geschenkt wurden – genau die Punktzahl, die die Werkself für den Einzug in die Königsklasse brauchte.

Was würde die Einführung in die Torlinientechnologie praktisch bringen? Sie würde vor allem die Schiedsrichter entlasten. Bei Standardsituationen könnten sich vier Augen nur auf das Geschehen im Strafraum konzentrieren, ohne darauf achten zu müssen, ob der Ball anschließend über die Linie rollt oder nicht. Somit wäre das Gespann entlastet und müsste sich nur noch auf Foulspiel und Abseits konzentrieren. Spieler und Fans wissen jederzeit, ob der Ball wirklich drin war oder nicht, weshalb unnötige Diskussionen auf dem Feld und auf den Rängen vermieden werden könnten.

Und letztendlich – in Zeiten, wo der Fußball ein Millionengeschäft ist, an dem viele Arbeitsplätze in den Regionen hängen und ein Abstieg viel Geld kosten kann, fallen die Argumente der „Traditionalisten“ immer seltener auf fruchtbaren Boden. Deshalb – die Torlinientechnologie muss endlich eingeführt werden.

Neben der Eintracht stimmten auch noch der SC Freiburg, Hertha BSC Berlin, Hamburger SV, 1. FC Nürnberg, FC Schalke 04, VfL Wolfsburg und der FC Augsburg gegen die Technologie. 10 Vereine gaben zwar an, dass sie für Ja stimmten – doch offiziell gab es ein 9:9 – dies bedeutet, dass sich ein Verein für sein „Nein“ bei der Abstimmung schämte.

Autor Christopher

- Werbung -

12 Kommentare

  1. hier verhält sich bruchhagen sehr rückständig, ich schätze bruchhagen schon immer als sehr klaren denker und nüchternen geschäftsmann aber besonders bei der torlinientechnik verhält sich bruchhagen rückständig , er blockiert eine sinnvolle entwicklung die unbedingt eingeführt werden muss!!!!

    0
    0
  2. Absolut dagegen!
    U. a. weil sie nicht 100% sicher ist. Da diskutiere ich lieber über menschliche Fehler als über Fehler von Maschinen die womöglich noch von Menschen beeinflusst werden! Die meisten denken nämlich, es würden dann keine Fehler mehr passieren, weil die Technik einwandfrei ist, dem ist aber nicht so.

    0
    0
  3. Wie kann man als kleiner Verein, der regelmäßig in strittigen Situationen benachteiligt wird, nur so strunzdumm sein, gegen diese Technik zu votieren!

    0
    0
  4. Ich muss sagen, ich bin hier ganz bei Heribert Bruchhagen. Wegen 3-5 strittigen Entscheidungen, ob nun der Ball hinter der Torlinie war oder nicht, 200.000 Euro pro Jahr und Verein (macht für 1.+2. Liga 7,2 Mio Euro) auszugeben, ist vollkommen unverhältnismäßig.

    Worüber diskutieren wie denn ständig? Richtig. Fehlentscheidungen bei (vermeintlichen) Abseitsstellungen. Diese werden mindestens 10 mal so oft in der Saison geführt als wegen Ball hinter der Linie oder nicht.

    Ehrlich: Die 7,2 Mio Euro wären in einer besseren Ausbildung der Schied- und vor allem Linienrichter besser aufgehoben, als in einer überteuerten Technik. Vorteil: Dann sehen die Schieds- und Linienrichter neben dem Ball hinter der Linie oder nicht auch öfter mal ob es wirklich Abseits war oder nicht.

    0
    0
  5. Nur weil man damit nicht Abseits kontrollieren kann, ist es doch nicht sinnlos… ein Übel hätte man nämlich weniger. Und sorry, es ist zu 99.9% sicher. Das bedeutet, dass statistisch 1 von 1000 Entscheidungen falsch ist. HB = hier liegen Sie völlig daneben.

    0
    0
  6. Geht diese sinnlose Diskussion schon wieder los?

    Der Antrag wurde abgelehnt. Es wird frühestens in ein paar Jahren wieder darüber gesprochen werden.

    0
    0
  7. Ich weis nicht wie schnell so eine Videoauswertung sein wird.
    Beim Hockey ist es so, dass bei strittigen Situationen eine Person sich die Kamera Szenen noch mal anschaut.
    Das dauert gefühlt 5 Minuten bis die Person sich dann mal zu einem „war vielleicht drin“ hinreißen lässt.
    In der Zeit ist das Spiel dann unterbrochen. So etwas würde Fußball definitiv langweiliger machen.

    Am End sitzt Herr Gagelmann als Videoauswerter da und die SGE ist immer noch am Arsch…

    Betrifft zwar nicht uns, aber:
    200.000 Euro sind für nen kleinen Zweitligaverein schon ein Haufen Geld.

    0
    0
  8. die technik ist sicher und sie ist nötig – wie kann man nur so doof sein. dbddhkp! ein weiterer beleg, dass dieser mann endlich gehen muss.

    0
    0
  9. Also bei einer live Übertragung hat man sich oft, aber natürlich nicht immer, binnen Sekunden ein sicheres Urteil gebildet. Letztes Beispiel: das Bielefelder Handspiel.

    @8
    Was machst du denn hier? Bist du einsam?

    0
    0
  10. @3. Danke für das strunzdumm! Aus Deinem Munde ist das wie eine Beförderung in den Adelsstand. Bei allem Verständnis für die Sichtweise durch die Vereinsbrille, wenn Du also der Meinung bist es geht immer gegen die kleinen Vereine, sage ich Dir folgendes. Wenn der Schiri das Tor gegen die Bayern damals (Meier?) hätte geben müssen, weil der Kamerabeweis dies entlarvt, dann würde der Schiri bei der nächsten Gelegenheit, und so clever wären die Bayern beim Schwalbenproduzieren, Elfmeter für Bayern pfeifen, da er ja gegen die kleinen Vereine ist. Viel schlimmer finde ich übrigens die Auslegungen der Vorteilsregel. Da läuft man mit 3 Mann im Konter auf Neuer zu und wird zurückgepfiffen, weil irgendwo im Mittelfeld ein Spieler gefoult wurde, und das sachverständige Publikum freut sich auch noch über den Freistoß. Klar bei vermeintlichen Kopfverletzungen muss der Schiri unterbinden, aber sonst?

    0
    0
  11. Es gibt viel mehr strittige Abseitsentscheidungen etc. Aber viel entscheidender: Die Technik ist nicht sicher und überteuert. Wenn ich richtig aufgepasst habe, gibt es auch lediglich zwei Verbände in der Welt, die die Technik eingeführt haben. Mich regen diese ganzen Schwalben und damit zusammenhängenden Fehlentscheidungen viel mehr auf…Besser den Videobeweis einführen, dass Spiel auf Antrag einer Mannschaft ein oder zwei Mal unterbrechen – dauert sicher oft nur zwei Minuten – der Schiri klotzt auf den Bildschirm von Sky und entscheidet dann noch einmal.

    0
    0
  12. @Libero: Die Einführung der Technik in den Fußball wäre ein stetiger Prozess. Irgendwann muss man sich nun auch mal trauen, damit anzufangen. Und der Beginn wäre eben die Torlinientechnologie – nur wenn man ihr wenigstens mal eine Chance ließe (über 3 Jahre wären die Kosten pro Verein bei zwischen 250.000 und 500.000 € – also wahrscheinlich deutlich unter den kolporierten 200.000 € pro Jahr), könnte man auch endlich mal empirisch bewerten, ob auch die Zahl an anderen Fehlentscheidungen durch die Entlastung, dass man sich als Linienrichter nicht mehr auf das Tor konzentrieren muss, zurück geht.

    Wenn ich nun höre, dass im deutschen Fußball, wo viel Geld verbrannt wird, nicht mal mehr knapp 150.000 € in eine Technik, die allen weiterhilft, investiert werden kann, falle ich echt langsam vom Glauben ab. Und zur Not muss es von unserem reichsten Verband der Welt auch mal eine Unterstützung geben. Dann müssen die kleinen Vereine einmalig subventioniert werden, wenn man wirklich feststellt, dass es den Verein in finanzielle Nöte stürzen würde, wenn sie die Technologie einführen. Wobei mir hier wirklich die Fantasie für fehlt, dass dies irgendeinen Verein der ersten beiden Ligen betrifft. Viele Spieler in der Bundesliga verdienen so viel Geld monatlich, in der 2. Bundesliga reden wir hier von 3 oder 4 Monatsgehältern – also bitte – das Argument „zu teuer“ zerschellt in meinen Augen.

    @HNKN: Eben nicht – es scheint so, als würden gerade die großen Vereine Bayern und Dortmund noch einmal auf eine erneute Wahl drängen – gerade deshalb ist das Thema ja wieder so aktuell. Und Niersbach würde sich diesem Vorschlag gegenüber nicht verschließen. Vielleicht können eben durch clevere Finanzierungsmöglichkeiten auch die Zweitligisten mit ins Boot geholt werden. Es geht in diesem Geschäft um so viel und wir reizen die Möglichkeiten einfach nicht aus – und ich gehe so weit – es müsste gar keine Schirifehlentscheidungen mehr geben! Wir hätten – van Gaal hat das vor ein paar Jahren mal aufgezeigt – die Möglichkeit, fast alles technisch aufklären zu lassen – und trotzdem werden die Stammtische und der Doppelpass und Sky90 und wie die ganzen Runden heißen, weiterhin genug Material besitzen, um ordentlich diskutieren zu können!

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -