Randal Kolo Muani bei seinem WM-Debüt. (Foto: imago/Agencia MexSport)

Seinen WM-Start hatte sich Randal Kolo Muani wohl anders vorgestellt. Mit 0:1 unterlag die „L’Equipe Tricolore“ im letzten Gruppenspiel gegen Tunesien. Schon vorher waren die Franzosen weiter, spielen im Achtelfinale am Sonntag gegen Polen. Für den französischen Stürmer in Diensten der Frankfurter Eintracht erfüllte sich dennoch ein „Kindheitstraum“, wie er am Tag danach bei einer Pressekonferenz erklärte. „Ich habe nicht so viele Chancen bekommen, wie ich es mir gewünscht hätte. Und wir hätten es insgesamt besser machen können“, sagte er: „Aber ich habe es sehr genossen spielen zu dürfen.“

Kolo Muani: „Ich spreche viel mit Mbappé“

Am Sonntag wird der 23 Jahre alte Frankfurter wohl wieder auf der Bank Platz nehmen. Und Platz machen für Kylian Mbappé. Der Stürmerstar von Paris St. Germain ist im selben Krankenhaus in Bondy wie Kolo Muani geboren – nur 15 Tage später. Ob die beiden daher eine so gute Verbindung haben? „Ich spreche viel mit Mbappé. Er gibt mir viele Ratschläge, wie man vor dem Tor ruhig und cool bleibt, wie man mit dem Rücken zum Tor den Ball hält und vieles mehr. Und ich versuche, es nachzumachen“, verriet Kolo Muani. „Ich bin noch sehr jung. Ich lerne noch. Das ist erst meine dritte Saison“, sagte Kolo Muani.

Jugendtrainer erinnert sich: „Wir haben hart gearbeitet“

Auch in Villepinte, dem Pariser Banlieue, in dem Kolo Muani aufgewachsen ist, fiebert man wohl dieser Tage mit. Sein ehemaliger Trainer Jeremy Klein erinnert sich im Gespräch mit dieser Redaktion: „Ich bin sehr stolz auf Randal. Er ist ein großartiger Mensch und Fußballer. Wenn du einen jungen Spieler siehst, der von 9 bis 17 Jahren begleitet hast, ist das schon toll.“ Für ihn sei es „unglaublich“, weil Muani vor drei Jahren noch kein Profi war. „Und jetzt spielt er gegen Real Madrid und Bayern München – und im Nationalteam.“ Der Angreifer sei ein schüchterner Junge gewesen, „keiner, der singt oder große Reden hält“, so Klein, der ihn acht Jahre als Trainer begleitete. „Aber auf dem Platz konnte man den anderen Randal sehen“. Da werde Kolo Muani schon mal böse, erinnert er sich. „Er hatte immer mal Probleme mit Roten Karten.“ 

Dabei stand Kolo Muanis Karriere kurzzeitig auf der Kippe. Mit 16 Jahren sei er sehr schnell gewachsen und hatte in der Folge Probleme mit dem Knie. Der heutige französische Nationalstürmer musste eineinhalb Jahre mit dem Fußball pausieren. „Dann kam er nach Torcy (Anm. d. Red.: Stadtteil in Paris), ich habe mit Randal dann hart gearbeitet. Er hatte große Probleme mit der Koordination, musste wieder lernen, wie er sich etwa mit den Armen die Gegner von sich halten konnte. Wir haben hart an der Koordination gearbeitet.“ Mit Erfolg. Über den FC Nantes landete der Angreifer mit kongolesischen Wurzeln in Frankfurt. Der richtige Schritt, findet Klein. „Die Bundesliga ist eine großartige Liga. Dort herrscht die deutsche Disziplin. Ich arbeite für Adidas, ich kenne sie. Und auch die Stadien sind immer voll, mit guter Atmosphäre.“

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3 Kommentare

  1. Ich finde solche themen recht witzig.
    Versuche mir die tatsächliche Logik dahinter vorzustellen bzw bildlich auszumalen wie ich auf sowas reagieren würde.

    Wenn mir n Superstar erklärt,“Ej weist du wenn du auf den Torwart zuläufst, Schieß einfach rechtsoben in den Winkel“. Klappt das dann auf Grund des Ratschlages? Bzw kann ich dadurch wirklich besser spielen oder habe ich was gelernt?

    Sonst sollten wir einfach alle schlechteren spieler bei besseren spielern tips holen lassen. Und schwupps sind wir unbesiegbar. 😛

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  2. Ist doch ne schöne Geschichte, kommen aus dem gleichen Vorort, der eine früh durchgestartet und der andere lange ausgefallen und mit 20 noch nicht mal Profi gewesen. Ist doch schön, dass sie sich gut verstehen.

    Und klar bringt das was, der wird schon noch andere Kniffe draufhaben als ins eck schießen, der Kylian. In die Abschlussposition kommen und nervlich stark zu sein, mit dem Druck umzugehen, sind ja mindestens genauso wichtig. Ins Eck schießen kann auch ein deutlich weniger begabter Fußballer in der Kreisklasse, aber bei einer WM oder in der CL ist das noch was ganz anderes, den ball ins Tor zu befördern.

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