04.02.2008, Fussball, Training Nationalmannschaft in FrankfurtManch ein Torhüter in der Bundesliga würde sich derzeit wohl wünschen, Spanier, Italiener oder Engländer zu sein. Die ausländischen Schlussmänner in den jeweiligen Nationalteams hören bald auf oder stellen nicht allerhöchste internationale Klasse dar. In Deutschland sieht dies – wie gewohnt – ganz anders aus. Manuel Neuer hat das Torwartspiel bei der WM 2014 in Brasilien auf ein ganz neues Niveau gehoben. Der Schlussmann des FC Bayern München sei wie „ein elfter Feldspieler mit seiner Eröffnung: Er spielt nicht den leichten Ball, sondern ins Mittelfeld oder auf die Außen, oft direkt und rechts wie links‘„, lobte der Torwarttrainer und ehemalige Eintracht-Keeper Andreas Köpke im Interview mit dem Kicker. Es werde somit schwer, in den kommenden Jahren erster Ballfänger im Gehäuse von Jogi Löw zu werden, weil Neuer eben erst 28 Jahre alt ist. Dahinter aber gibt und gab es in den letzten Monaten einiges an Bewegung. Roman Weidenfeller wäre bei der EM 2016 schon 36 Jahre alt und würde dort wohl dann auch seine Karriere beenden. Und Rene Adler, im Jahr 2009 sogar noch die Nummer 1 bei der Nationalelf, spielt derzeit überhaupt keine Rolle mehr.

Somit müssen die Plätze zwei und drei hinter Neuer wieder besetzt werden. Dabei gibt es eine Reihe von Torhütern, die im Fokus von Köpke stehen. „Leno, Fährmann, Trapp gehören zu unserem erweiterten Kreis, dazu Horn und Baumann, sie alle sind fußballerisch sehr gut ausgebildet. Sie können rechts wie links beeindruckend mit der Kugel 23.09.2014, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - FSV Mainz 05umgehen; auch Zieler„, bewertet der 52-Jährige die Aussichten der vielen jungen Keeper. Der ehemalige Ballfänger kommt ins Schwärmen, wenn er über die heutige Generation der Torhüter spricht. Ob Kevin Trapp wirklich eine Chance hat? Derzeit ist der Kapitän der Eintracht verletzt und kann wahrscheinlich erst in der Rückrunde wieder eingreifen. Jedoch konnte vor allem Konkurrent Marc-André ter Stegen bei seinen wenigen Einsätzen im Trikot mit dem Bundesadler auf der Brust nicht nachhaltig punkten und kämpft nun um einen Stammplatz beim FC Barcelona. Einzig Bernd Leno, Schlussmann bei Bayer Leverkusen, überzeugt schon über einen längeren Zeitraum mit konstant guten Leistungen auf nationalen und internationalem Terrain. Sein Fehltritt am letzten Wochenende, als der 22-Jähirge gegen den SC Paderborn über den Ball sabelte, stellt eine absolute Ausnahme dar.

Für Trapp warten somit, wenn er wieder auf den Platz zurückkehrt, wichtige anderhalb Jahre, die auch über seine Zukunft bei den Hessen entscheiden werden. Hat er in Frankfurt tatsächlich die Chance, sein Ziel, Nationaltorhüter zu werden, zu erreichen? Kann er mit den Adlern wieder die internationale Bühne betreten und auch über die deutschen Grenzen hinaus auf sich Aufmerksam machen? Oder nutzt der gebürtige Saarländer im Sommer seine Ausstiegsklausel und versuchte bei einem Topverein den nächsten Schritt Richtung Löw zu gehen? Die Aufgabe für Bruno Hübner wird somit nicht leichter.

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4 Kommentare

  1. Naja, das ist nichts neues. Ich glaube Trapp wirf kaum eine Chance haben, wenn er nicht außergewöhnlich gut hält. Andere Torhüter haben ihm einfach die internationale Erfahrung voraus und spielen jede Saison CL. Ich glaube das wird vielleicht mal was mit einem Länderspieleinsatz aber mehr wahrscheinlich nicht. Leno, Ter Stegen und Fährmann sehe ich klar im Vorteil. Horn macht seine Sache zurzeit auch überragend und wird bald zu einem Topclub wechseln.

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  2. Also…., Trapp muss ja erst wieder mal vollends genesen, dann kann man weiter sehen. Leno?- das war nicht sein erster Patzer, fast so ähnlich, wie damals dieser von Ter Stegen im Länderspiel gegen die USA, den Ter Stegen noch arrogant zu entschuldigen versucht hat. Naja, kann mal jedem passieren, aber es muss ja auch nicht jeder Nationalspieler werden. Horn, da muss man nicht zu euphorisch werden, muss erst beweisen, dass er mehr als eine großte Sternschnuppe ist und Ter Stegen ist doch bei seinem Club aktuell nur die unangefochtene Nr. 2. Fährmann ging nach vorne, wenn er konstant bleibt, wird er ein Kandidat sein, ähnlich wie Trapp, der sich ständig verbessert hat, nach Verletzungen zurückkam und Riesenpotential hat. Ich sehe Trapp jedenfalls nicht so chancenlos, aber ich denke ja auch positiv.

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  3. Trapp hat diese Saison auch schon gepatzt und einige Bälle prallen lassen. Das passiert allen Torhütern. Fährmann ist der einzige der in der letzten Zeit gar keinen Patzer hatte. Man kann nicht unbedingt sagen dass Ter Stegen die 2 ist… in Spanien haben die Clubs häufig einen Torhüter für die Pokalewettbewerbe und einen für die Liga. Horn ist mit Sicherheit keine Sternschnuppe… Der hält seit 2 Jahren konstant gut bei Köln und in den U-Nationalmannschaften macht er auch seinen Weg.

    Ich habe übrigens nichts von chancenlos gesagt. Ich denke bloß realistisch. Er hat dadurch dass er nicht international spielt eben einen sehr großen Nachteil gegenüber den anderen Keeper. Das ist nun mal einfach so.

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