Geht der teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte jetzt den nächsten Schritt?

Wunschspieler von Adi Hütter – ein Satz, den Djibril Sow wohl mittlerweile nicht mehr hören kann. Die Kritik an ihm und seiner Spielweise wuchs und blieb nicht aus, nachdem er mit rund 12 Millionen Euro der wohl teuerste Adler-Neuzugang der Geschichte ist. War der 23-Jährige in der vergangenen Saison noch so etwas wie der Immer-Spieler von Eintracht Frankfurt, so musste er in der aktuellen Saison acht Pflichtspiele auf sein Startelf-Debüt warten. Zurzeit stehen sechs Einsätze auf seinem Konto – SGE4EVER.de Noteschnitt von 3,25.

„Ich bin kein Wunderspieler, kann keine Zauberdinge“

In seinen letzten beiden Einsätzen hatte man das Gefühl, dass der Schweizer Nationalspieler nicht mehr so ganz verkopft in seine Spiele geht. Diesen Eindruck bestätigt er nun im Interview mit der „Bild“: „Ich habe mich im Sommer selbst am meisten kritisiert, weil ich von meiner Art Fußball zu spielen weggekommen bin. Mein Ziel war es deshalb, in dieser Saison wieder locker aufzuspielen.“ Dass er im Umfeld so kritisch gesehen wird, liegt sicherlich auch an der hohen Ablösesumme, die bei einigen zu unerwartet hohen Annahmen führt. „Ich bin kein Wunder-Spieler, kann keine Zauber-Dinge, aber ich bin ein junger Fußballer mit viel Potential“, rechtfertigt er sich. So werden von ihm Dinge verlangt, die nicht im Verhältnis stehen führt er weiter aus: „Ein Spieler kann nichts für die Summen. Anfangs habe ich gar nicht groß über die Ablöse nachgedacht, der Druck ist erst danach gekommen. Dass ich dachte, ich muss noch mehr machen, viele Tore schieße, und, und, und. Dabei muss ich einfach nur spielen. Darauf liegt jetzt mein Fokus.“

Sows Wunsch? Der Denker und Lenker zu werden

Dass er bisher dennoch unter seinen Möglichkeiten geblieben ist, weiß er selbst am besten. Doch er möchte wieder in die Position kommen, die ihn bei YB Bern so stark und wichtig gemacht haben. „Als Mittelfeldspieler möchtest du der zentrale Punkt in der Mannschaft sein, so wie am Ende in Bern, da war ich war der Denker und Lenker. Es hat dort zwar auch seine Zeit gebraucht, aber es ging leichter, weil wir erfolgreich waren. Bei der Eintracht arbeite ich täglich daran, in diese Rolle reinzuschlüpfen. Um das mir vom Verein gegebene Vertrauen zurückzuzahlen“, verspricht er. Er hat in Frankfurt also noch einen Weg zu gehen. Das weiß er. Das weiß sein Trainer. Und alle in Frankfurt wünschen sich, dass er den nächsten Schritt gehen kann. Am Wochenende wartet bereits Borussia Dortmund auf ihn und seine Teamkollegen. Gut möglich, dass Sow weiter in der Startelf bleibt und damit einem Publikumsliebling wie Sebastian Rode einen Platz wegnimmt. Angst, dass „Seppl“ außen vorbleibt, müssen die Fans aber nicht haben, erklärt Sow mit einem Lächeln: „Seppl ist in Frankfurt eine feste Größe. Wir haben im Mittelfeld viele Spieler, jeder kann sich anbieten, ohne dass es im Spiel einen Leistungs- oder Qualitätsverlust gibt. Jeder gönnt dem anderen, wenn er spielt.“

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7 Kommentare

  1. Der Junge musste sich jetzt so oft erklären und verteidigen.
    Für sein Selbstbewusstsein ist das garantiert nicht besonders
    gut.
    Wer selbst gespielt hat, weiß, dass er jetzt bei jedem Ball denkt
    und es besonders gut machen will. Dann verrutschen die Dinge
    sehr leicht und es wird schlimmer.
    Dabei wäre er für unsere Restverteidigung so wertvoll.
    Seine defensiven Aufgaben löst er sehr gut, er schließt die Mitte,
    erläuft viele Bälle und sichert Kamada oder Rode ab.
    Das wird aber nicht anerkannt, sondern ständig kritisiert, dass er
    zu wenig für die Offensive tut.
    Das wäre aber fast Harakiri für unser Spiel.
    Hütter ist gut beraten, wenn er Transparenz für die Rollen im
    Mittelfeld herstellt und das auch kommuniziert.
    Ich bin gespannt, wie er mit der Situation umgeht. Hoffentlich
    wird Sow nicht verheizt.

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  2. Stehe auf Techniker, und verteidige diese gerne aber in diesem Fall habe ich die Hoffnung aufgegeben. Ablaufen ist ja gut und schön, aber von den wenigen Technikern muss man dann mehr erwarten. Denke in der Schweiz wäre er wieder super aufgehoben und er hätte Spass dort.

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  3. Da bin ich ganz bei Block17. Ich finde umgekehrt, jeder soll sich jetzt jedes Mal erklären, wenn er an Sow rumnörgelt. Grantler, warum tust du das? Deine Kommentare sind interessant, aber mein Wunschkommentator bist du nicht. Und schon gar kein Wunderkommentator. Du versuchst an dir zu arbeiten, das ist okay, aber du kommst nicht voran. Granteln schön und gut, das kann jeder. Vielleicht hättest du bei der Frankfurter Rundschau mehr Spaß? (nix für ungut, das war nur so’n Experiment)

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  4. Sow hat mir die letzten beiden Spiele eigentlich ganz gut gefallen. Seine Ausrichtung war der klar defensiv, bei Standarts oft letzter Mann. Zeigte ganz gutes stellungspiel, Schnelligkeit und gute Zweikampfführung.
    Offensiv hat er jedoch kaum Beiträge geleistet. Evtl betreut Hütter ihn ja erst einmal mit dem defensiven Part, um spielsicherheit zu gewinnen.
    In den beiden Partien nahm er in der Endphase oft den Hasebe Part ein. Zumindest in oben genannten Punkten konnte er glänzen.
    Was mich wiederum auf die Idee bringt, dass Sow gar nicht unsere Königslosung im Mittelfeld werden kann, sondern ein Hasebe Ersatz.
    Dieser hat ja zunächst in Wolfsburg auch erstmal recht glücklos auf der 8er Position gespielt, bevor er 6er wurde.
    Bei uns dann nochmal eins tiefer in die Zentrale Abwehr gezogen.
    Eigentlich bringt Sow alle Attribute mit, die einen Hasebe ausmachen : Tempo, mehr stellungsspiel als Zweikämpfer. Und die Technik und eigentlich auch Übersicht das Spiel von ganz hinten aufzubauen.
    Hinti in der Mitte finde ich verschenkt, zumal der nur lange Bälle kloppen kann.

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  5. @Grüssmann
    Akzeptiert!
    Trotzdem sehe ich nicht mehr das Potenzial welches ich auch gesehen habe, als er verpflichtet wurde. Bin gespannt, ob er heute spielt. Drücke ihm dann natürlich die Daumen.

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