Auch wenn er zunächst nur per Leihe nach Frankfurt wechselt, füllt Sasa Kalajdzic die wichtige Lücke im Sturm der SGE. Nach seiner von Verletzungen geprägten Zeit bei Wolverhampton, will er in der Bundesliga zur alten Stärke zurückfinden. Obwohl sein Abschied aus England sehr schnell verlief, ist er gut am Main angekommen. „Die ersten paar Tage sind immer turbulent, das kenne ich. Ich habe alles jetzt gut überstanden und alle Leute waren hier extrem nett und haben mich gut aufgenommen und haben mir ein gutes Gefühl gegeben.“
Rolle und Ziele bei der SGE
Da der 26-Jährige zuletzt nur wenig bis kaum Spielzeit bei Wolverhampton erhalten hat, hofft er in Frankfurt wieder mehr Chancen auf der Stürmerposition zu bekommen und blickt mit Vorfreude auf die Rückrunde. „Für mich ging es darum, dass ich in ein Umfeld komme, dass ich schon kenne. Ich habe viele Freunde die hier gespielt haben, die mir nur Gutes berichtet haben. Meine Ziele sind, dass ich auf höchstmöglichem Niveau spiele, ich glaube, dass die Chancen hier sehr gut stehen. Man möchte nächstes Jahr auf jeden Fall wieder international vertreten sein und ich werde auch von meiner Seite alles dafür tun, dass wir das wieder schaffen.“ Trotz seiner Rückschläge strahlt er eine Menge Selbstvertrauen aus. „Ich weiß, was ich kann und das will ich auf jeden Fall erreichen, dafür muss man immer hart arbeiten, wahrscheinlich noch härter, wenn man aus einer schweren Verletzung zurückkommt.“
In dem Leihdeal ist keine Kaufoption eingeplant, deswegen möchte er die Rückrunde auf sich zukommen lassen und im Sommer seinen nächsten Schritt planen. „Grundsätzlich gehe ich jetzt erstmal von Spiel zu Spiel, ich will die Mannschaft kennenlernen, ich will spielen, ich will erfolgreich spielen, ich will Spaß am Kicken haben und dann kann man ja im Sommer schauen. […] Es hängt alles von diesem halben Jahr ab, ich glaube, dass man sich dann wieder zusammensetzen kann und dann schaut, was das Beste ist.“
Als sich die Eintracht das erste Mal bei ihm meldete, fielen ihm positive Details im Gespräch mit Trainer Dino Toppmöller auf, die ihn überzeugten. „Die Gespräche waren sehr positiv, der Trainer fängt plötzlich an deine Qualitäten aufzuzählen, die er von früher kennt und dann denkst du; okay, das klingt richtig gut, die wissen, was sie wollen, die wissen, was Sie kriegen würden oder was Sie kriegen könnten, wenn alles gut läuft. Dann war ich relativ aufgeregt und das war dann auch der Moment wo ich gewusst habe, dass ich das mit Frankfurt machen will.“
Mentale Unterstützung vom Nationaltrainer
Da im kommenden Sommer die Europameisterschaft in Deutschland bevorsteht, ist der Austausch mit dem österreichischen Nationaltrainer Ralf Rangnick wichtig für Sasa gewesen. „Er hat gleich gesagt, dass er das geil findet, er glaubt, ich passe da richtig gut rein, dass Frankfurt auch einen Fußball spielt, der mir taugen würde. Auch weil es ein emotionaler Verein ist, mit vielen Fans und Leidenschaft und ich glaube, das passt.“ Nicht nur von Rangnick hat er diesen Zuspruch erhalten, auch Ex-Adler Martin Hinteregger hat ihm den Rücken in dieser Entscheidung gestärkt. Im Blick auf die EM spielt die Leihe eine enorme Rolle, denn ohne Spielzeit würde die Vorbereitung umso schwerer fallen. “Wenn du aus so einer langen Verletzung kommst, wirst du nicht so einfach Spielpraxis in der Premier League sammeln können. Am Ende war das auch der Hauptgrund, warum ich nach Frankfurt gekommen bin, weil ich in diesem Halbjahr, im Hinblick auf die Europameisterschaft, nicht viel Spielzeit erhalten hätte.”
Lob für die Eintracht aus England
Obwohl er bei Wolverhampton in einem etablierten Premier League Verein gespielt hat, war der Respekt gegenüber der Eintracht sehr groß, das zeigt in welche Richtung sich der Verein entwickelt hat. “Jeder weiß, was Frankfurt für ein Verein ist. Die Spieler bei Wolverhampton haben mich dann gefragt, wo ich hingehe. Als ich dann gesagt habe, dass ich nach Frankfurt gehe, haben alle gesagt, großer Verein, geiler Verein und das beschreibt es eigentlich gut. Es ist ein Riesenverein, einer der größten in Deutschland, fantechnisch auch mit einer der besten und größten, die Stadioninfrastruktur ist top, die Leute hier die arbeiten sind top. Die Bedingungen sind überragend, die Stadt ist wunderschön, das ist einfach eine tolle Adresse.”
Dass seine Entscheidung letztendlich auf Frankfurt fiel, hing neben dem sportlichen auch von der erhöhten Schwangerschaft seiner Frau ab, doch diesem Interesse wurde nachgekommen. “Ich wollte nicht, dass meine Frau alleine in England ist und ich bin hier, deswegen war mir von großer Bedeutung, dass ich sofort eine Lösung habe. Sie ist heute auf dem Weg nach Frankfurt, das heißt ein Krankenhaus und alles wurde schon organisiert. Das war auch eine meiner Bedingungen und das hat man auch gleich gemacht, da hatte ich mit den Ärzten engeren Austausch und alle waren wirklich sehr hilfreich.”
Seine Entwicklung auf der Insel und der Unterschied zur Bundesliga
Mit seinen Zeiten beim VfB Stuttgart und bei den Wolves hat er beide Kulturen und Qualitäten mehr als gut kennengelernt. In den letzten Jahren hat er sich körperlich weiterentwickelt, doch aufgrund der mangelnden Spielzeit, konnte er sich kaum beweisen. “Körperlich habe ich in dieser Zeit nochmal zugelegt und man kann immer was lernen, aber am wichtigsten ist, dass du spielst. Es bringt dir am Ende des Tages nichts, wenn du nicht spielst und das ist der Grund, warum ich jetzt hier bin und nicht mehr dort. Wenn man in England spielt, weiß man, dass ihre Spieler auf allerhöchstem Niveau sind. Finanziell ist es ein anderes Level als in der Bundesliga. Wenn ein Absteiger über 20 Millionen für Spieler ausgibt oder über 100 Millionen in den Kader investiert, dann ist das schon ein großer Unterschied. Ich dachte damals, dass dieser Schritt der richtige für mich ist, da ich einfach in diese Liga wollte.” International wird die Bundesliga oft schlecht dargestellt, gerade im Vergleich zur Premier League. “Ich würde die Bundesliga nicht schlecht reden, ich schaue die Bundesliga eigentlich noch lieber als die Premier League. Bundesliga wird für mich immer top sein, vielleicht ist das auch wie in Österreich und Deutschland, man redet schnell wieder alles schlecht, obwohl es uns eigentlich gut geht. Ich glaube, dass die Premier League einfach auf einem eigenen Niveau ist. Das ist wie im Basketball mit der NBA, jeder will dahin.”
Vorfreude auf den Start der Rückrunde
Als alleiniger Neuner lastet direkt ein gewisser Druck auf dem Österreicher. Mit den Ausfällen von Omar Marmoush und Fares Chaibi aufgrund des Afrika-Cups, wird er vom ersten Spiel an für das Toreschießen zuständig sein. Er geht mit diesen Erwartungen gelassen um und vertraut in seine Qualitäten. „Bei Stuttgart war der Anspruch auch nicht weniger, ich gehe es mit einer seriösen aber auch lockeren Art an und dann schauen wir was passiert. Ich bin jetzt nicht einer, der gerne über sich redet, über sich schwärmt oder negativ über sich redet, das überlasse ich anderen. Ich will einfach nur kicken und ich glaube, dass der Druck wird dann auf mehrere Leute verteilt wird. Die Mannschaft hat das bis jetzt gut gemacht und ich glaube, dass ich der Mannschaft noch helfen kann. Natürlich kommt ein Druck, der wird auch manchmal auch von außen geschaffen, aber das ist Teil des Geschäfts und ich kenne es, deswegen mache ich mir jetzt keine großen Gedanken.“
Am Samstag steht das Spiel gegen RB Leipzig an, ob er dort in der Startelf steht, bleibt fraglich. Eine Vorfreude brennt jedoch schon in ihm. “Ich glaube, gegen Leipzig hat man nie Spaß, es ist ein unangenehmer Gegner, aber ich freue mich trotzdem und werde auf jeden Fall Spaß haben. Ob ich spielen werden, wird sich noch zeigen. Mit dem Trainer werde ich auch noch ein paar Gespräche führen, ein paar Videoszenen anschauen um zu sehen wie wir spielen wollen, um einfach so schnell wie möglich diese Automatismen zu lernen und mich einzufügen. Ich brenne darauf und ich freue mich schon. Ich werde auf jeden Fall versuchen Spaß zu haben und nicht den Leipzigern die Lust geben, mir den Spaß zu nehmen.“
6 Kommentare
Cooler Typ, bleib gesund dann wird ws was mit uns!
Geiles Interview, geiler Typ...
Danke Hinti! Tipp an Sasa: bald mal AMFG14 kennenlernen. Tipp an AMFG14: bald mal Kalajdzic kennenlernen. Warum, werden beide sofort verstehen, wenn sie sich gegenüberstehen. Sozusagen auf Augenhöhe.
Sehr...sympathisch wie Sasa sich gibt.
Welcome to Mainhattan Sasa!!!
Ich empfehle sich die PK mal im Originalton anzuschauen. Im Gegensatz zu Anderen erzählt Kalajdzic wirklich etwas, wie er sich fühlt, was er für eine Persönlichkeit ist.
Bei vielen anderen Spielern ist es ja leider nur noch Phrasendreschen. Bestes Gegenbeispiel ist Donny van de Beek, wobei ich das verstehe, da viele seiner Aussagen ihm bei ManU bestimmt negativ ausgelegt wurden und er vorsichtig geworden ist.
Daher ist es umso schöner, wenn Spieler auch mal etwas mehr von sich erzählen.
Der Nachwuchs wird ein Frankfurter. Wünsche der Familie das alles gut läuft. Frankfurt ist medizinisch perfekt aufgestellt.da ist er nur im geilsten . Verein sondern perfekt aufgehoben für den neuen Erden Bürger. Jetzt no h 2 Tore gegen Leipzig die zum Sieg reichen, damit bist du sofort unser Wunschstürmer. Hoffe ihm das das Kind gesund ein Frankfurter wird, er die Bundesliga neu aufmischen wird.
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