Geht dahin wo es wehtut: Kristijan Jakic (Foto: Heiko Rhode)

Kristijan Jakic schwebt derzeit auf Wolke sieben. Seit seinem Wechsel von Dinamo Zagreb zur Frankfurter Eintracht ist der Kroate fester Bestandteil im SGE-Mittelfeld und zeigte hier schon das ein oder andere Mal starke Leistungen, die ihn für Oliver Glasner, den Coach der Hessen, schon jetzt fast unverzichtbar machen.

Der Lohn ist nicht nur schon jetzt große Beliebtheit bei den Fans der Hessen und teilweise gute Kritiken, sondern auch die Berufung in die kroatische Nationalmannschaft. Kein Wunder, dass der 24-Jährige derzeit auf Wolke sieben schwebt, wie er nach dem Training am Mittwoch auf der Homepage der Eintracht zugab: „Es läuft phänomenal. Meine Berufung in die kroatische Nationalmannschaft, mein Debüt und die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Und bei der Eintracht bin ich Stammspieler – ich bin super zufrieden.“ Während er sich bei der SGE auch oft mit nach vorne einschaltet, war er im Nationalteam als reiner Sechser tätig. Das ist aber nicht der einzige Unterschied zwischen der SGE und dem kroatischen Team: „Bei der Eintracht ist es eine andere Situation als in der Nationalmannschaft. Hier bin ich jeden Tag von meinen Mitspielern umgeben, ich bekomme jeden Tag mit, was der Trainer von uns Spielern verlangt. In der Nationalmannschaft ist das anders. Dort hat der Trainer andere Erwartungen und wir spielen auch immer in einer anderen Konstellation. Ich versuche aber, mich anzupassen und das Bestmögliche zu erreichen.“

Traumduo mit Kostic?

Nachdem er mit den Kroaten durch einen 1:0-Last-Minute-Sieg gegen Russland die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar erreicht hatte, war die Freude natürlich riesig, wie er sagte. Einer der ersten Gratulanten sei dabei sogar aus dem Kreise der SGE-Mannschaft gekommen, der mittlerweile ein Freund geworden sei: „Filip Kostic war der Erste, der mir zur Qualifikation gratuliert hat. Umgekehrt war ich der Erste, der ihm gratuliert hat. Natürlich unterstützen wir uns gegenseitig und freuen uns für den anderen.“ 

Vertrauen auf den Instinkt

Am kommenden Sonntag steht für die beiden Balkan-Boys der Eintracht das nächste wichtige Spiel in Freiburg an. Hier iege nun sein voller Fokus, so Jakic: „Ich fokussiere mich immer auf das nächste Spiel. Auch bei der Nationalmannschaft. Danach liegt natürlich der Fokus wieder auf Eintracht Frankfurt. Ich versuche, mich immer dort zu verbessern, wo es Lücken gibt. Unabhängig davon, ob ich in Frankfurt oder bei der Nationalmannschaft bin. Mein Ziel ist es, dass ich mich in allen Bereichen weiterentwickele.“ Einer dieser Bereiche sei zum Beispiel das eigene Spiel mit dem Ball: „Ich bin mir bewusst, dass ich manchmal zu viele Ballkontakte habe und weiß, dass ich noch nicht bei den maximalen 100 Prozent meiner Leistung angekommen bin. Aber ich werde immer besser. Diese Dinge sieht man manchmal zu spät. Ich versuche, das sowohl im Training als auch von Spiel zu Spiel zu verbessern. Im Endeffekt ist das aber ein Prozess der Anpassung.“ Trotzdem will Jakic sein Spiel nicht zu viel von Plänen abhängig machen, sondern auch in Zukunft auf seinen Instinkt vertrauen: „Ich kann mit einer speziellen Aktion der Mannschaft helfen. Ich möchte meine Position halten, während eines Spiels geschieht vieles instinktiv. Diese Denkweise hat in bestimmten Situationen bereits auch Vorteile mit sich gebracht.“

Jakic selbstbewusst und optimistisch

Ein Sieg in Freiburg würde nicht nur bei der Eintracht für weitere Erleichterung nach dem schwachen Saisonstart sorgen, sondern auch einen weiteren Schritt in Richtung der Ziele Jakics bedeuten, der bis Weihnachten noch möglichst viele Siege holen wolle. Hier sei er nach den letzten Spielen der SGE durchaus optimistisch: „Dadurch, dass wir in den vergangenen drei Spielen immer einen späten Treffer erzielen und punkten konnten, hoffen wir, dieses Quäntchen Glück auch mit in die nächsten Spiele zu nehmen. Dann klappt es mit weiteren Siegen.“

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4 Kommentare

  1. Kämpfer und Arbeiter haben es bei uns Fans immer leichter, als Techniker mit ihren, sagen wir körperlichen Zurückhaltungen, wenn es mal nicht so läuft. Eine erfolgreiche Grätsche ist schnell mal ausgepackt, ne gelbe Karte sagt uns, da kämpft einer, aber können wir das von Schöngeistern stets erwarten? Nein, bin auch Fan von ihm, auch seine Aussage, der Trainer hat gesagt ich bin zu oft auf der falschen Position unterwegs, sagt uns da reflektiert einer. Eindeutig ein Gewinn für uns. Trotzdem, ein Art Spieler wie Kamada wird uns in BESTFORM zu höheren Weihen führen, als ein Kämpfer welcher natürlich wichtig ist für die Mischung. Als nicht Krösche Fan sage ich gerne, ein vielleicht perfekter Nachfolger für Rode, ungern suggeriere ich damit, dass unser Capitano vielleicht nicht mehr so oft auf dem Platz steht. Hoffe sehr, dass es einen stetigen Wechsel zwischen den beiden gibt und manchmal beide gleichzeitig für unsere Eintracht kämpfen können.

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  2. Yes. Das ist aktuell das, was er unbedingt abstellen muss. Überall unterwegs und reisst damit die taktische Ordnung auseinander. Die Fans sehen das aber nicht taktisch, sondern emotional und feiern die Grätsche und die Rudelbildung.

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  3. Auch muss er noch das richtige Timing für den Pass finden.
    Sonst charakterlich sehr gut für die Mannschaft: So ne Art frankfurter Gattuso 🙂

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  4. Wobei gattuso mit dem Ball nicht allzuviel anzufangen wusste. Ich verweise nochmal auf die Videos von Jakic. Wenn das Team funktioniert, das System drin ist und die Laufwege stimmen, werden unsere schnellen außen von seinen bemerkenswert guten langen Bällen noch enorm profitieren.

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