Oliver Glasner sah einen richtig starken Auftritt seiner Mannschaft gegen Barcelona. (Bild: IMAGO / Schüler)

Es war ein seltsames Gefühl am späten Donnerstagabend nach Abpfiff. Eintracht Frankfurt bot dem großen FC Barcelona in der Europa League Paroli und erkämpfte sich ein 1:1-Unentschieden. Doch mit etwas mehr Glück hätten die Hessen das Viertelfinal-Hinspiel sogar gewinnen können. „Wir hatten sie am Rande einer Niederlage, aber bleiben demütig. Wir sind unheimlich zufrieden und überzeugt, dass wir in Barcelona gewinnen können“, erklärte Oliver Glasner nach der Partie selbstbewusst.

Mit geschlossener Mannschaftsleistung zum Remis

Nach der Viertelfinal-Auslosung sprachen alle von dem „Jahrhundertspiel“ für die SGE. Auf die Frage, ob er dieser Bezeichnung nach dem Hinspiel immer noch zustimmen würde, antwortete der Frankfurter Cheftrainer schmunzelnd: „Wenn wir im Camp Nou weiterkommen, ja!“ Einen einzelnen Spieler wollte der Österreicher nicht hervorheben und sprach von einer geschlossenen Mannschaftsleistung. „Riesen Kompliment an die Mannschaft. Sie hat alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und hat taktisch sehr diszipliniert agiert. Unser Motto lautete: mutig schnell nach vorne spielen.“ Wenn überhaupt ein Adlerträger herausstach, dann war es vielleicht Ansgar Knauff, der mit seinem Traumtor aus der 48. Minute die Eintracht in Führung schoss. „Das Tor war fantastisch. Wie er sich dem Ball annimmt und ihn trifft, war top“, lobte Glasner den offensiven Flügelspieler.

Allerspätestens nach dem 1:0 bebte das Waldstadion. Davon bekam der SGE-Coach allerdings nicht viel mit, weil er sich so sehr auf das Geschehen auf dem Spielfeld fokussiert hatte. „Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich von der Atmosphäre nur wenig mitbekommen habe, weil ich während dem Spiel so sehr im Tunnel bin“, versuchte der 47-Jährige sich zu erklären. Als das Team nach Abpfiff seine verdiente Ehrenrunde drehte, sog dann aber auch Glasner die Stimmung auf den Rängen auf.

„Wir wollen in Barcelona nach 90 Minuten weiterkommen“

Jetzt gilt es wieder, das Spagat zwischen magischer Europapokal-Nacht und Bundesliga-Alltag zu meistern. Der SC Freiburg gastiert am Sonntag um 17:30 Uhr im Deutsche-Bank-Park, bevor der Flieger unter der Woche mit den Adlerträgern in Richtung Spanien abheben wird. Kevin Trapp ist sich sicher, dass er und seine Kollegen für die Aufgabe im Camp Nou bereit sind: „Wir hatten schon vor dem Hinspiel genug Selbstvertrauen und das ist jetzt nicht weniger geworden. In der Vergangenheit haben wir schon oft gezeigt, dass wir mit großen Mannschaften mithalten und sie auch schlagen können – auch auswärts. Mit dieser Ausgangslage ist alles möglich.“ Wie schon 2019 gegen den FC Chelsea geht die Eintracht mit einem 1:1 in das Rückspiel. Der Ausgang von damals ist bekannt, aber Trapp denkt gar nicht daran, sich damit zu beschäftigen: „Wir werden uns nicht auf ein Elfmeterschießen vorbereiten. Wir wollen in Barcelona nach 90 Minuten weiterkommen.“

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12 Kommentare

  1. Ich sagte es vor dem Hinspiel und sage es vor dem Rückspiel:
    Wir haben keine Chance… und nutzen sie!

    Davor werden wir natürlich Eintracht like unser Heimspiel gegen Freiburg verlieren 🙂

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  2. Naja, es ist jetzt wichtig, das Spiel gegen Barca abzuschütteln, denn Freiburg toleriert keine Unkonzentriertheit. Als sicher erachte ich, dass es gegen Streich ein physisch härteres Spiel wird. Ich wüsste nicht, wo ich objektiv meinen Tip setzen sollte. Es gibt kaum Übergewicht auf einer der beiden Seiten. Möglicherweise sehen wir sogar ein weiteres Remis, mit dem keiner glücklich sein wird. Drei Punkte wären so wichtig. Eigentlich stört die Barca Nummer gerade gewaltig, dass ausgerechnet jetzt Freiburg dran ist. Das Spiel wird wahrscheinlich den letzten Trend dieser Saison setzen. Das ist völlig offen. Aber Mensch, es könnte ja aber auch ruhig mal klappen. Bleiben wir positiv. Was anderes wäre sinnfrei und auch unangebracht.

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  3. Wenn es einen Spruch gibt, der mich nervt, dann ist es „Wir werden uns nicht auf ein Elfmeterschießen vorbereiten“. Als wäre Vorbereitung was Schlechtes -.-

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  4. Glasner hat vor dem Rückspiel gegen Betis sinngemäß etwa so erklärt, wieso sie sich nicht auf ein Elfmeterschießen vorbereiten:
    Wenn wir uns auf ein Elfmeterschießen vorbereiten zeigen wir, dass wir nicht erwarten, es auch so zu schaffen.

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  5. Seit 1981 standen wir im DFB Pokal und Europäisch 12 mal im Elfmeterschiessen. 8 mal davon als Sieger hervorgegangen. 66% ist nicht die schlechteste Quote. Ein Unentschieden in hin und Rückspiel gab es europäisch übrigens erst 2 mal. Porto und Chelsea , Ausgang bekannt . Also alles auf Sieg.

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  6. egal wie dieses Spiel am Donnerstag ausgeht, ich weis schon jetzt, dass unsere Adler alles gegeben haben.

    Ein Spiel wie gegen Fürth kann passieren, aber wir haben den richtigen Spirit im Team, wir haben die richtigen Charaktere. Für mich ist es eine Genugtuung, dass die ganzen Nörgler nahezu verstummen, dass alle die OG und Krösche für unfähig hielten nicht Recht behalten haben…

    Natürlich werden wir die Stars nicht (alle) halten können, aber diesmal können wir viel Geld erzielen und damit die Coronaverluste auffangen und den Kader weiter gestalten.

    Aber seit Bruno Hübner und Fredi Bobic damals Niko Kovac geholt haben ist bei uns etwas passiert, was seit dem durch alle Ebenen geht: diese Adler-Gefühl. Die die erst in den letzten 5 Jahren dazugekommen sind, denen kann man es nicht vorwerfen, sie kennen es nicht anders. Ich kann dieses Abwertende was ich hier in der Bewertung von einzelnen Personen an Spielern und Verantwortlichen im Verein lese einfach nicht verstehen.

    Klar frage ich mich auch, warum z.B. Gonzo nicht mehr Möglichkeiten bekommt, aber immer ist mir das Große und Ganze wichtig. Klar habe ich mich auch gefragt, warum im Januar/Februar dieses Loch kam, aber es geht doch…

    Und dieses Grinsen werde ich nie mehr verlieren, speziell wenn mich jemand auf Fußball anspricht !

    Für solche Spiele sind wir SGE Fans und wir haben uns das verdient 🙂

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  7. Barca wird sich was überlegen für Donnerstag. Meiner Meinung nach ganz klar mehr über die Flügel gehen. Hätten sie zumindest auf der rechten Seite schon am Donnerstag machen können. Dieser Traore, was eine Maschine, Sorry Filip.
    An dem prallt jeder ab, schnell und dazu noch ein feines Füßchen. Der hat Kostic auch zu viel hinten gebunden. Ich würde überlegen mit Viererkette zu spielen. Da es wohl ein Spiel auf ein Tor wird, könnte Ilse eine bessere Alternative zu Hase sein. Aber Ilse ist wohl nicht für Euro League gemeldet, daher dann Lenz. Opfern würde ich Borre, denn mit Kostic, Lindström und Knauff (später noch Ache) haben wir genug Geschwindigkeit für den Konter und Borres Stärke, das Kampfschwein-Pressing, wird eher nicht benötigt. Meine Aufstellung:
    Trapp
    Toure Hinti Ndicka Lenz
    Knauff Jakic Sow Kostic
    Kamada Lindstörm

    Ja, ich weiß, es kommt erst Freiburg. BuLi ist für mich CL abgehakt, Europa League minimale Chance und ob Conference League oder lieber alles für Euro League Titel…meine Präferenz auf Titel. Wenn wir gegen Barca weiterkommen holen wir das Ding auch!

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  8. Gerade Unruheherd Borré würde ich nicht rausnehmen, damit bei Barca kein friedlicher Spielaufbau zustande kommt. Er hat, sofern ich mich recht erinnere, im Hinspiel einige sehr gute öffnende Pässe direkt nach Balleroberungen gespielt und Konterstärke brauchen wir.

    Ansonsten: Des Camp Nou muss brenne un des Camp Nou wird brenne un des net weil isch des sach.

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  9. Die Bundesliga würde ich auf keinen Fall abhaken. Freiburg, Hoffenheim und Union haben ein schweres Restprogramm. Wir spielen noch gegen diese Mannschaften und wenn wir gegen die was holen, dann ist ein EL-Platz drin.

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  10. Borre muss gerade im Rückspiel wieder ran! Mit ihm fing vorne schon unsere starke starke Defensive an. Nix mit Tikitaka durchs Mittelfeld. Borre hat Hickihacka da gemacht und Barca wusste nicht, was sie da machen sollen. Tore schießen wird er trotzdem eher nicht. Aber ich sage mal als arbeitender, flexibler defensiver Stürmer oder sowas war er am Donnerstag echt wichtig. Aber ja, das zu Lasten eines „echten- Strafraumstürmers (bei Borres aktueller Form und seinem Stil).

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