Sebastian Rode spielte nach seiner Kopfverletzung mit Turban weiter. (Bild: IMAGO / AFLOSPORT)

Für die Eintracht begann das Europa League-Endspiel mit einem Schreckmoment: Glasgows John Lundstram traf mit seinem hohen Bein Sebastian Rode am Kopf. Die Stollen verursachten eine Platzwunde. Der SGE-Kapitän musste minutenlang behandelt werden, kam nach kurzer Zeit wieder zurück aufs Feld und spielte bis zur 90. Minute durch. In der Halbzeit wurde die Wunde mit zwölf Stichen genäht.

Rode opfert sich für den Europacup-Titel

„Ich habe nicht das Bewusstsein verloren. Es hat wehgetan, doch ich wollte unbedingt weiterspielen. Wir haben hart für dieses Finale gearbeitet. Ich habe dann schnell an Schweini (Bastian Schweinsteiger, Anm. d. Red.) damals im WM-Finale 2014 gedacht. Nachdem die Mannschaftsärzte grünes Licht gegeben haben, gab es für mich keine andere Option, als weiterzuspielen. In solchen Situationen beißt man auf die Zähne und macht weiter“, verriet der Mittelfeldspieler im Interview mit der „Bild am Sonntag“. Nach dem Europacup-Erfolg twitterte Rode ein Foto von seiner bleibenden Narbe mit der Unterschrift: „Hauptsache das Ding geholt!!! Alles andere ist egal.“

Und damit hat er auch vollkommen recht, denn wie der 31-Jährige selbst sagt, ist es eine Narbe, „die es wert ist“. Von seiner Familie hat er außerdem den Spitznamen „Harry Potter“ bekommen.

„Du darfst nach Großem streben und davon träumen“

Details von der Party-Nacht in Sevilla verriet Rode leider nicht, allerdings soll es „nochmal verrückter und gigantischer“ gewesen sein als 2018, als die Eintracht den DFB-Pokal holte, meinten die Adlerträger, die damals auch dabei waren. Einen großen Anteil an dem größten internationalen Vereins-Erfolg seit 42 Jahren habe Oliver Glasner. „Er hat uns immer diesen Glauben vermittelt, dieses Selbstbewusstsein, dass wir eine Runde weiterkommen. Er zeigt die Stärken von uns und die Schwächen vom Gegner, dann siehst du schon, dass da was machbar ist. Deshalb glaubst du auch dran. Ich weiß nicht, ob das eine typisch österreichische Art ist, aber Adi Hütter hat das in gewisser Weise auch gemacht. Du darfst nach Großem streben und davon träumen. Dann erreichst du das eher, als wenn du sagst, du willst nicht absteigen“, so Rode.

Lieber Liverpool als Madrid

An ein Karriereende denkt Frankfurts Spielführer noch lange nicht. Denn jetzt darf er mit der SGE Champions League spielen! „Das will ich auf jeden Fall noch miterleben“, stellte Rode klar. Viele deutsche Teams scheiterten in ihrem ersten Jahr in der Königsklasse bereits in der Gruppenphase. Aber der Mittelfeldakteur will davon gar nichts wissen und sagt sich: „Wir sind schon mal in Lostopf eins, da gehst du einigen Hochkarätern aus dem Weg. Ansonsten spielst du um die gleiche Zeit wie in der Europa League, nur an einem anderen Tag.“

Außerdem steht am 10. August erst einmal der Super-Cup im finnischen Helsinki an. Dort treffen die Hessen auf den Champions League-Sieger – also entweder Real Madrid oder Liverpool. Weil er schon mit Bayern München gegen die Spanier gespielt hat, wünscht sich Rode für dieses Duell lieber den englischen Traditionsklub mit dem deutschen Trainer Jürgen Klopp. Doch erstmal heißt es, die Sommerpause zu genießen und die unvergessliche Reise durch Europa zu verarbeiten.

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1 Kommentar

  1. Aus diesem Holz sind Helden geschnitzt. Was Seppl in seiner Karriere gesundheitlich schon alles durchstehen musste, Wahnsinn. Und jetzt hat er sich als Hessebub und Kapitän der Europapokalsiegermannschaft für immer in den Geschichtsbüchern verewigt. Seppl, es sei dir vom Herzen gegönnt, wir sind stolz auf dich!
    Auf hoffentlich noch ein paar aktive Jahre und anschließend mit irgendeiner anderen Aufgabe bei unserer Eintracht.

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