Daumen hoch. Adi Hütter begrüßt sein Team zum offiziellen Trainingsauftakt.

19 Feldspieler und drei Torhüter versammelten sich am Mittwochvormittag auf dem Trainingsplatz hinter der Wintersporthalle und präsentierten sich bei bestem Wetter hunderten neugierigen Zuschauern und hatten auch das neue Auswärtsdress der Eintracht mit dabei. Der neue Coach Adi Hütter stellte sich danach der Frankfurter Journalie und versprühte Freude und Zuversicht.

Salcedo schaut vorbei – Umbruch kein Problem für Hütter

Ohne die WM-Fahrer und Kevin-Prince Boateng startete Adi Hütter mit seinem neuen Team. Die knapp zweistündige Einheit mit einigen Passübungen mündete in einem Abschlussspiel. Die beiden Teams im Zehn gegen Zehn aufgestellt und einem freien Spieler (zunächst Marc Stendera, in der zweiten Hälfte Jonathan de Guzman) agierten unter den Augen ihres neuen Coaches, mit Stoppuhr und Trillerpfeife bewaffnet, jeweils in schwarzem Heim- und weißen Auswärtsdress. Nach Toren von Haller und Abraham (Team schwarz) sowie Russ und Hrgota (weiß) setzte Marc Stendera den Schlusspunkt zum 3:2 und wurde von seinem weißen Team mit Jubelarien gefeiert. Zu diesem Zeitpunkt war auch Carlos Salcedo schon zugegen, der es sich nicht nehmen ließ nach seinem WM-Aus nochmal kurz vorbeizuschauen und dem neuen Trainer „Grüß Gott“ zu sagen. Liebend gerne würde der Mexikaner schon früher in die Vorbereitung einsteigen:„Carlos ist heute auch überraschenderweise heute aufgetaucht, wird aber in Urlaub gehen.“ Drei Wochen bekommen die Nationalspieler ab dem Ausscheiden ihrer Mannschaft. Dass Salcedo gerne schon früher eingestiegen wäre, lobt Hütter ausdrücklich: „Er hat eine Topeinstellung, ein Spieler, der die Mentatlität am richtigen Fleck hat.“

Das neue Auswärtsjersey der Eintracht: schlicht in weiß gehalten. (Foto: Eintracht Frankfurt)

Viel Mentalität hat Frankfurt aber auch verlassen. Gerade die Abgänge von Lukas Hradecky und Kevin-Prince Boateng dürften nachhaltig Auswirkungen auf das Mannschaftsgefüge und Teamhierarchie haben. Adi Hütter aber will das gar nicht groß thematisieren: „Ich beschäftige mich nicht mit Spielern, die nicht mehr da sind, sondern werde meine ganze Energie in die Spieler setzen die da sind und die wir verpflichten wollen.“ Insbesondere Boateng sei ein absoluter Führungsspieler gewesen und habe viel für den Verein getan, „aber das ist Vergangenheit. Ich beschäftige mich mit der Zukunft.“ „Dass gute Spieler gegangen sind, sei die einfach Sache, gleichzeitig „gibt das aber doch die Chance, neue Spieler zu holen, die passen. Deshalb habe ich volles Vertrauen in Hübner und Bobic, dass sie gemeinsam mit mir eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen.“ Eine Saison wie sie die Eintracht in der vergangenen Runde gespielt hat, wecke natürlich Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen. Und Umbruch kennen die Frankfurter schon aus den vergangenen Jahren ebenso wie Hütter aus seinen vorherigen Stationen: „Die Mannschaft, die heute auf dem Platz gestanden hat, wird sicher nicht die sein, die wir am 12. August auf dem Platz stehen sehen werden“, macht der Österreicher deutlich, dass es noch die eine oder andere Veränderung geben wird. Weshalb eine Zielsetzung für die neue Saison erst erfolgt, wenn der Kader entsprechend beisammen ist.

Zwei bis drei Neuzugänge noch in dieser Woche – Hütter schwärmt von Torró

Der könnte in den nächsten Tagen weiter Formen annehmen. Wie Fredi Bobic am Rande des Trainingsauftaktes gegenüber „HR-online“ preisgab, wolle man schon in dieser Woche zwei weitere Spieler präsentieren, möglicherweise sogar drei. Natürlich möchte auch Hütter den Kader frühstmöglich beisammen haben, mahnt aber auch zur Geduld: „Es ist ganz wichtig, dass man die richtigen Entscheidungen trifft und nicht in Panik verfällt. Es ist im Hintergrund schon richtig Betrieb. Wir schlafen ja nicht.“ Einer der Neuen wird sicherlich Lucas Torró sein, in dem Hütter viel Potenzial sieht: „Wir werden mit Sicherheit einen Spieler sehen, der zwei Positionen spielen kann, aber klarer Sechser ist. Er ist sehr stark am Ball ist, ein Stabilsator, fußballerisch gut, spanische Schule“, freut sich der 48-Jährige auf den spanischen Mittelfeldmann, der auch bei Standards eine Waffe werden soll. Ansonsten wird Hütter in den nächsten Wochen auch eine Bestandsaufnahme machen, sich den Kader genaustens anschauen und erst dann Entscheidungen treffen: „Ich muss mir jetzt tagtäglich ein Bild machen. Ich gehe nicht her und sage: dieser Spieler, weg dieser Spieler weg.“ Vor allem Marc Stendera könnte noch einmal seine Chance suchen. Der 22-Jährige wirkte beim Auftakt austrainierter und spritziger als zuletzt.

Adi Hütter im Gespräch mit Fredi Bobic und Bruno Hübner. Noch in dieser Wochen sollen zwei Neuzugänge folgen.

Gerade für Hütters Spielphilosophie dürfte eine gewisse Fitness und Spritzigkeit äußerst wichtig sein. Der ehemalige Salzburger ist eine Verfechter attraktiven Offensivfußballs mit Pressing und Gegenpressing. Das den Spieler einzuimpfen werde die Aufgabe des Trainerteams für die nächsten Wochen: „Was die Übungen im Training betrifft: Da muss man knallhart sein und das bedingungslos trainieren.“ Auch wenn er sich wie angekündigt variabler aufstellen möchte: „Nur einen Plan A zu haben, ist zu wenig. Man muss flexibel sein. Grundsätzlich wollen wir aber versuchen, nach vorne zu spielen.“ Dafür werde man nach Nicolai Müller auch noch einen weiteren Ersatz für Marius Wolf an Land ziehen und in speziell in der Offensive tätig werden. „Die Spieler, die weggegangen sind, müssen wir adäquat ersetzen“, gibt Hütter die Marschrichtung für die Transferplanung aus. Ob auch ein Spieler von seinem Ex-Klub den Weg nach Frankfurt findet? „Es gibt da sicherlich den ein oder anderen interessanten Spieler. Aber nicht nur in Bern“, teilt er mit einem Augenzwinkern mit. Wichtig sei vor allem, dass ein neuer Spieler in seine Spielidee und das System passt.

Mehr Eigenverantwortung für die Profis

Auch neben dem Platz gab es einige Veränderungen zum Saisonstart. Fitnesstrainer, Ernährungsberaterin und Videoanalyst sind bereits weg. Alles neu erfinden möchte Hütter aber dennoch nicht: „Ich krempel nicht alles um, was schon gut ist. Ich möchte meine Ideen mit einfließen lassen, aber ich kann hier sehr, sehr solide aufbauen“, stellt er fest. Gerade die durchgeplanten Tage mit gemeinsamen Frühstück und Mittagessen möchte der Vorarlberger gerne beibehalten: „Ich finde das super und freue mich auf die neuen Möglichkeiten.“ Auch den Bereich Videoanalyse schätze er sehr. Ob er wie sein Vorgänger weiterhin auch CK-Werte der Spieler kontrolliert, ließ er zwar offen, aber einen konkreten Ernährungsplan wird es für die Spieler nicht geben: „Ich bin jetzt kein Detektiv. Ich glaube, die Spieler müssen die Professionalität an den Tag legen. Wir sprechen hier von der deutschen Bundesliga, von Eintracht Frankfurt“, sieht er die Spieler in der Verantwortung. Der Trainer geht in jedem Fall voran. Herzlich Willkommen, Adi Hütter.

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18 Kommentare

  1. Der Bericht, liest sich doch für den Moment, ganz passabel.
    Wenn alle an einem Strang ziehen, wird das auch wieder was.
    Ich freu mich schon auf den Supercup und auf Ulm, wo ich mir live schon mal einen Vorgeschmack auf die BL und die EL abholen kann.
    ForzaSGE

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  2. *** Stendera wirkt jetzt austrainierter, spritziger*** 🙂

    Das gehört für mich in die Schublde der Evergreens wie
    – wir wollen ihm keine Steine in den Weg stellen
    – jeder bekommt hier eine faire Chance
    – er hat sich hier prima entwickelt und natürlich weckt es bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten, aber der Spieler weiß auch ganz genau, was er an Eintracht Frankfurt hat… oder auch
    – wir sind ein kleiner Verein und das werden wir sicherlich noch etwas bleiben

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  3. Habe mir heute die PK angeschaut. Der Mann ist sympathisch und wirkte ehrlich und hatte Ahnung wovon er sprach. Freu mich schon riesig auf seine Spielweise. Ich hoffe nur das es alles klappt. Den das ist mit viel Risiko verbunden was er selber sagte. Aber ich denke er wird es hinkriegen.
    Vielleicht wäre es wirklich notwendig den rebic zu halten, den genau ihm würde er brauchen ich glaube da würde sogar Haller Probleme bekommen mit dem System.
    Und noch was , wegen stendera,ich würde ihm echt gönnen vor allem weil Eigengewächs und kommt noch aus meiner Stadt;-)

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  4. Hi G-Block,hast du die überzogene Super Cup Preise bezahlt.
    Ich kenne viele Eintrachtler die nicht hingehen werden. Viel zu teuer. Ich mache es aber ungerne!
    Oder?

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  5. Im Trainingsspiel ist Stendera mir sehr positiv aufgelfallen. Beyreuther und Knothe, vorallem Beyreuther, sind mir ab und an auch mit schönen Aktionen aufgefallen und haben mich sehr neugirieg gemacht. Mal sehen ob Beyreuther wirklich die Rolle die er von den Medien zugeteilt bekommt übernehmen wird.

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  6. Laut HR will Bobic diese Woche noch min. 2 Neuzugänge vorstellen.

    Ich bin ja echt gespannt wer kommt, gerade weil man nichts hört oder liest.

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  7. Gibt es denn überhaupt schon Tickets für den Supercup? Auf der Webseite steht nach wie vor „Informationen zum Vorverkauf von Tickets werden zeitnah veröffentlicht“. Google wirft nur die üblichen Verbrecherportale aus. Auf der Bayern-Webseite, mein PC möge es mir verzeihen, kann man Tickets anfragen, dafür benötigt man Login und das scheidet völlig aus.

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  8. wer ist der Sprecher im heutigen Video vom Training bei ETV? Ist er neu? Weis jemand den Namen?

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  9. Hallo Paul, wie kommst Du den auf diese Supercup Thematik? Seitens der SGE wurde noch nichts bekannt gegeben und ich denke ja schon dass bei Heimspiel DK Besitzer und Mitglieder etc Vorkaufsrecht haben und die Stehplätze eh an uns gehen. Wenn Du im „freien“ Verkauf Karten wie zB fürs DFB Pokalfinale kaufen willst zahlst man natürlich Mondpreise.
    Zu Rebic, bin mal gespannt ob sich die Kovacs Bayern sich ihn nicht für kommende Saison sichern, ähnlich wie vielleicht Pavard, Arp oder mit Gnarby geschehen. Ribben und Robery sind ja noch da, nächstes Jahr passt das sicher besser. Halte ich für eine realistische Möglichkeit. Bin mir nicht sicher ob Rebic zu irgendeinem Verein geht der ihm möglichst viel zahlt, dafür hat er schon genug Lehrgeld gezahlt. Wir lieben ihn, bei Bayern gibt es NK dass sind sicher für ihn auch sehr wichtige Argumente.

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  10. @4 FPS Paul:
    Gude Paul,
    zu Deiner Anfrage: „Hi G-Block,hast du die überzogene Super Cup Preise bezahlt.“…..
    Ich kenne noch gar keine Preise und da es sich hierbei ja um ein Heimspiel handelt, sollte ja eigentlich die Ticketvergabe von Seiten Eintracht Frankurt’s aus gesteuert werden, oder habe ich hier einen Denkfehler?
    Offiziellerseits jedenfalls, gibt es bisher für „Normalsterbliche“, weder Preise – noch Tickets……
    Wenn Du da andere Informationen hast, könntest Du uns vielleicht an diesen teilhaben lassen?? Danke schon mal im Voraus. Gruß

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  11. Auf der Seite der FNP gibt es eine Bildergalerie vom Training. Stendera sieht in der Tat drahtiger aus als ich ihn in Erinnerung habe.

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  12. @12: Als ich in der Bild las das er Vereinslos ist musste ich auch daran denken. Aber… Ob wir in der lage sind mit so einem SPieler das Gehaltsgefüge zu halten… Ich fände es Geil, ohne Frage. Aber ROGON hat im Januar 5,5 Brutto von Schalke abgelehnt, ich kann mir nicht vorstellen das er für weniger zu uns kommt.

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  13. Da er ja ablösefrei ist kann man mit einem Handgeld samt einem 1 – 2 Jahresvertrag schon was vernünftiges wirtschaftlich darstellen. Würde mich auf jeden Fall freuen, denn würde der Mannschaft sicherlich sportlich gut tun.

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  14. An Max habe ich auch peripher mal vor Tagen gedacht. Mir ausgerechnet, dass er von uns 8 Mios (Handgeld = Ablösesumme) und ein vernünftiges Jahressalär bekommen könnte. Evtl. eine AK um 15-20 Mios. Betriebswirtschaftlich auch für uns völlig realistisch darstellbar. Aber, und daran scheiterte damals mein Gedankenspiel, warum soll er einen Championsleaguequalifikanten, auch noch seinen Heimatverein, gegen die Euroleague bei einem fremden Verein eintauschen?? Schien – und eigentlich scheint es mir immer noch – sehr unrealistisch… es sei denn, er hätte sich verzockt. Aber dann hätte er auch noch Wochen Zeit, auf andere Angebote zu warten…

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