Applaus für seine Mannschaft: Adi Hütter war nach dem Sieg über Hannover durchaus zufrieden und bremst dennoch die Erwartungshaltung ein wenig.

Nach einer berauschenden Europapokalnacht gegen Schaktar Donezk ließ die Frankfurter Eintracht einen souveränen 3:0-Erfolg in Hannover folgen. War die launische Diva in der Vergangenheit doch gerne mal als Aufbaugegner für schwächelnde Ligakonkurrenz gern gesehen, ist sie mittlerweile gereift und machte mit 96 zumindest in der zweiten Hälfte kurzen Prozess.

Gegen Hannover muss man gewinnen – Hütter sah „Klassenunterschied“

In der ersten Hälfte tat man sich gegen die Doll-Elf noch schwer, ließ fahrlässig Großchancen liegen. Gleichzeitig hielt man aber auch die Null und legte so den Grundstein für die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang. „In der zweiten Hälfte hat man klar gesehen, wer die bessere Mannschaft ist. Für mich war es eine Frage der Zeit, bis wir das Tor machen“, ließ Cheftrainer Adi Hütter verlauten. „Nach dem 0:1 hatte ich den Eindruck, dass auch Hannover nicht mehr dran glaubt.“ Die Adlerträgen ließen das zweite und dritte Tor folgen, auch wenn der Österreicher beklagte, dass es auch durchaus fünf hätten sein können, allein in Hälfte Zwei. Zu hoch hängt den Erfolg in Frankfurt aber niemand: „Ich muss ehrlich sagen, gegen Hannover, in der Verfassung, in der sie sind, musst du dieses Spiel auch gewinnen. Sie waren nicht gut. Ich wäre sehr enttäuscht gewesen, wenn wir das Spiel nicht gewonnen hätten“, resümierte Hütter, der nach dem Seitenwechsel gar einen „Klassenunterschied“ gesehen hat.

Europa League als Ausrede? Nicht bei Hütter

Den muss man so allerdings auch erstmal aufs Parkett legen. Keine Selbstverständlichkeit. „Donnerstag war ein Highlight und dann brichst du es herunter und kommst nach Hannover. Zu einem Abstiegskandidaten, ein ganz anderes Spiel.“ An der Leine sei man Favorit gewesen und „der Rolle musst du gerecht werden.“ Das wiederum sei die Aufgabe des Trainers: Den Fokus herzustellen. Wahrlich keine einfache Aufgabe. Doch die Mannschaft nimmt es aktuell sehr gut an. Hütter sieht in der Doppelbelastung, den europäischen Spielen sogar einen Vorteil. Gegen manche Teams sei man von der Qualität her eben besser. „Doch das musst du auch auf den Platz bringen“, weiß er um die Herausforderung. Spiele man unter der Woche gegen einen Gegner, der einem alles abverlangt, könne es am Wochenende gegen vermeintlich leichte Gegner auch mal einfacher fallen. „Dann tust du dich manchmal leichter drüber zu kommen.“ Die souveräne Leistung am Sonntagnachmittag zeigte es eindrucksvoll. Auch wenn der 49-Jährige von einer Reifeprüfung nichts wissen wollte: „Das ist ein Spiel, das die anderen Mannschaften vorne auch gewinnen“, lautete seine nüchterne Antwort.

Platz Vier? „Träumen darf man“ – Mehr aber auch nicht

Doch wohin kommt diese Mannschaft? Wo ist das Limit? Reicht es für den ganz großen Coup? Der Trainer selbst bremst die Erwartungen, zu Recht. „Träumen darf man immer. Aber es wird bis zum Schluss ein heißer Tanz um die Plätze. Hintenraus braucht man den Saft, um in der Tabelle zu punkten, zu punkten, zu punkten. Bis zum Schluss wird es spannend.“ Wolfsburg, Berlin, Leverkusen. Alles direkte Konkurrenten, die es den Hessen nicht unbedingt leichter machen. Die allesamt keine Doppelbelastung haben. Für Hütter gibt es daher nur eine Devise: „Ich kann die Floskel ‚von Spiel zu Spiel denken‘ zwar selbst nicht mehr hören, aber genau darum geht es: Es geht darum, sich immer auf das jeweilige Spiel zu konzentrieren. Und um Leistung.“ Bringe sein Team die, sei man in der Liga für jeden Gegner schwer zu schlagen. Aber was am Ende dann dabei rausspringt, „kann ich nicht sagen.“ Sicher wäre es schon ein absoluter Erfolg, wenn die Eintracht bis zum Schluss beim „heißen Tanz“ mittanzen darf. „Wir sind dabei.“, lautet der Status Quo. Die Mannschaft hat sich übrigens für die Leistung bei den Niedersachsen einen zweiten freien Tag verdient. Ganz lieb darum gebeten habe sein Team: „Da muss man als Trainer auch Ja sagen. Das war gar keine Frage. Es ist immer ein Geben und Nehmen. Jetzt schmeißen wir ihnen den Zucker mal wieder hin“, schmunzelte er. Physisch habe sein Team ohnehin keine Probleme weiter zu tanzen. Auch auf zwei Hochzeiten.

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3 Kommentare

  1. Wir haben noch 11 Spiele zwischen mindesten 4 bis 6 Siege ist alles drin. Selbst bei 4siegen 12+37 wären es 49. 6 Siege wären es 55 Punkte und damit ziemlich sicher Europa

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  2. @2 … Dann hoffe ich jetzt auf eine ähnlich starke Serie wie in der Hinrunde! Und am letzten Spieltag gibt’s dann einen Sieg bei den Bayern, weil die noch freudetrunken vom Gewinn der Meisterschaft sein werden, und zudem sich nur auf das danach noch folgende DFB- und CL-Finale und mögliche Triple fokussieren werden … da drück ich doch diesmal den Bayern gerne die Daumen.

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