Lukas Hradecky würde sich gerne mit Sportvorstand Fredi Bobic und Sportdirektor Bruno Hübner an einen Tisch setzen, um zu reden. Dabei soll es möglichst um seine Vertragsverlängerung gehen. „Ich hoffe schon, wir bekommen das mit meiner Vertragsverlängerung demnächst hin“, ließ Hradecky im Gespräch mit der “FNP” durchblicken. Nachdem am Donnerstag die Kovac-Brüder ihr Arbeitspapier bis 2019 verlängert haben, wäre eine Ausweitung des Vertrages mit dem Torwart ein weiterer wichtiger Schritt in die Zukunft des Vereins. Gleichzeitig würde Hradecky seinem Wunsch, eines Tages ein sehr glücklicher Mann in Frankfurt zu werden, einen Schritt näher kommen.
Doch der Reihe nach: In der letzten Saison war Hradecky einer der wenigen Spieler im Dress der Frankfurter Eintracht, der es geschafft hat, positiv aufzufallen. Damals hatte er genug Chancen sich auszuzeichnen, da ihn seine Mitspieler zu oft im Stich ließen. Doch der Schlussmann war stets auf dem Posten und hat somit in der letzten Saison einige Punkte festgehalten und einen großen Teil zum Klassenerhalt beigetragen. In diesem Jahr sieht das Ganze jedoch anders aus. Hradecky bekommt im Spiel mehr Verschnaufpausen, denn Trainer Niko Kovac hat es geschafft, der Mannschaft ein klares Defensivkonzept an die Hand zu geben, welches beherzigt wird und erstaunlich erfolgreich umgesetzt wird. Gut erkennen lässt sich das an der Anzahl der Gegentore: Nur ganze elf Mal musste Hradecky bislang hinter sich greifen, um den Ball aus dem Netz zu fischen. Darüber hinaus schaffte es der Torwart, seinen Kasten in fünf der dreizehn Partien sauber zu halten. Damit stellt die Eintracht momentan die drittbeste Abwehr der Liga.
Hradecky hat daran natürlich seinen Anteil. Es ist ja nicht so, dass der 27-Jährige derzeit gar nichts mehr zu tun hat und im Sechszehner die Füße hochlegen kann. Auch in dieser Saison hat er schon des Öfteren bewiesen, welch Klasse er besitzt und gezeigt, dass auf ihn in brenzligen Situationen Verlass ist. „Du musst ständig hellwach sein, gerade als Torhüter“, erklärt Hradecky einen in seinen Augen wichtigen Faktor des Torwartspiels. Aber selbstverständlich sei er auch auf seine Mitspieler angewiesen, denn die Mannschaft dürfe sich während eines Spiels „für die ganze Arbeit nicht zu schade sein.“ Damit hat der Keeper recht, denn diese Schufterei auf dem Platz, die von Kovac gefordert und vom Team umgesetzt wird, ist mit ausschlaggebend für den momentanen Erfolg der Eintracht. „Es läuft wirklich gut“, sagt Hradecky, „weil wir es auch wirklich gut machen. Und jedes gute Ergebnis hilft der Mannschaft noch selbstbewusster zu sein.“
Dieses Selbstbewusstsein sollte nach dem 1:1 in Augsburg nicht zu sehr gelitten haben. Am Freitagabend empfängt die Eintracht, Tabellenfünfter, die TSG Hoffenheim, einen Platz höher angesiedelt, zum Verfolgerduell im Stadtwald. Alles schön und gut, findet auch Hradecky, doch auf die Tabelle „darf man gar nicht so oft drauf schauen“, merkt er an. Er orientiert sich da an Trainer Kovac, der der Mannschaft mit auf dem Weg gebe, „dass das nächste Spiel immer das entscheidende für uns ist.“ Dennoch wünsche sich der Torwart natürlich, dass sich an der derzeitigen Lage nur wenig ändert.
Geändert hat sich dagegen das Gesicht der Mannschaft, nachdem Sportvorstand Bobic die Kovac-Truppe in der Sommertransferperiode gehörig umgestaltet hat. Dieser Schritt sei nach der letzten Saison notwendig gewesen, erklärt der Torwart. Bereits mit dem Amtsantritt von Kovac, habe man in den letzten acht Spielen der vergangenen Spielzeit „angefangen, hart zu arbeiten“. Das war in der Vorbereitung auf die aktuelle Saison auch neben dem Platz der Fall. Hradecky attestiert den Vereinsverantwortlichen dabei eine gute Arbeit, denn die Neuen „sind alles gute Typen.“ So sei es nicht schwer gewesen, als Mannschaft zusammenzuwachsen, auch wenn Hradecky zugibt, dass dabei „natürlich auch der Erfolg hilft.“
Doch wenn ein Spieler in seinem neuen Verein auf solche unkomplizierten Typen wie Hradecky trifft, fällt die Integration sicherlich leichter. Er selbst hatte nach seiner Ankunft in Frankfurt auch nicht lange benötigt, um anzukommen. Mittlerweile fühlt sich der Finne pudelwohl in der Mainstadt. Seine Wohnlage in Sachsenhausen am Flussufer vergleicht er dabei mit seiner Heimatstadt Turku. Das hilft, um sich heimisch zu fühlen. Auch das Waldstadion behagt Hradecky: „Wenn ich hier noch zehn Jahre vor diesen Fans spielen könnte, wäre ich ein sehr glücklicher Mann.“ Gleichzeitig hofft der Mann mit der Rückennummer eins, dass er sich eines Tages mit der Eintracht auch auf internationalem Parkett beweisen darf. „Es wäre schon schön, das mit der Eintracht zu erleben“, sagt Hradecky, ohne danach lachend und artig hinzuzufügen: „Aber davon darf ich eigentlich nicht sprechen.” Davon nicht – aber womöglich schon bald von einer geglückten Vertragsverlängerung.
4 Kommentare
Sofort den Vertrag ausweiten.
Lukas ist einer der absoluten Sympathieträger in der Mannschaft. Die Leistung stimmt, der Bursche ist intelligent und clever, spricht mittlerweile perfekt deutsch, nimmt sich immer Zeit für die Fans aber auch die Presse und ist dabei stets gut gelaunt.
Hätte nicht gedacht, dass ich diese Worte nach dem Abgang von Kevin sage, aber Lukas ist in meinen Augen als Gesamtpaket noch besser als Kevin (und damit meine ich jetzt nicht die reine Leistung).
Weiter sooooo.
Oh die Sge
mit der Vertragsverlängerung der Kovacs werden wir einen Grossteil der Leistungsträger halten/verlängern können und zudem noch frühzeitig gute Transfers abwickeln können. Was war das die letzten Jahre immer ein rumgehampel mit den Neuverpflichtungen, weil im März noch nicht mal ein neuer Traier feststand.
Nun gut - für die CL musste halt so aufgestellt sein....
Es gibt ein Lob, dass alles ausdrückt, was man über unseren aktuellen Torwart wissen muss: über den Top Torwart Trapp redet in Frankfurt kein Mensch mehr !!
Verlängern !!!
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.