Dino Toppmöller steht bei einigen Fans in der Kritik. (Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie)

Seit der 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln wird die Kritik an Eintracht-Cheftrainer Dino Toppmöller langsam lauter, daran änderte natürlich auch das 1:1-Unentschieden gegen den VfL Bochum nichts. Vor allem in den sozialen Medien gibt es immer mehr Fans der Eintracht, die ihren Unmut rund um die Eintracht äußern, vor allem die Spielweise der SGE stößt vielen sauer auf.

Bei „Welt TV“ äußerte sich Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann zu einigen Punkten rund um die Hessen. Neben dem geplanten Investoren-Einstieg und den Fan-Protesten nahm er auch zur Trainerposition in Frankfurt Stellung – und nahm den Kritiker den Wind aus den Segeln. Nachdem er sich bereits auf der Jahreshauptversammlung der SGE hinter Cheftrainer Toppmöller stellte, erneuerte er dies nun. „Wir sind in der Trainerfrage einen anderen Weg gegangen. Unsere Philosophie ist es, dass wir die Eintracht Schritt für Schritt entwickeln müssen“, erklärte der 52-Jährige und betonte bestimmt: „Die sportliche Leitung hat unser volles Vertrauen.“ Er betonte, dass er den Unmut nachvollziehen könnte, sagte aber auch, dass die Entwicklung noch nicht abgeschlossen sei: „Das bleibt ein Marathon, unseren Spiel-Stil in dieser Saison auf den Platz zu bringen.“

Dabei liegen die Gründe, warum Toppmöller in der Chefetage die volle Rückendeckung bekommt, für viele Fans, die Pro Toppmöller sind, auf der Hand. Denn bei seiner ersten Cheftrainer-Position in der Bundesliga hat der 43-Jährige einige Brocken in den Weg gelegt bekommen. Zum Einen gab es den großen Umbruch im Sommer, als sich das Gesicht der Mannschaft deutlich veränderte und mit Daichi Kamada, Jesper Lindström und Randal Kolo Muani gleich mehrere Leistungsträger und vor allem absolute Top-Scorer den Klub verließen. Aufgrund des späten Abgangs des Franzosen Kolo Muani konnte hier kein Ersatz verpflichtet werden und die Stürmer-Last lag voll und ganz auf Omar Marmoush und Jessic Ngankam – Marmoush ist wohlgemerkt ein Neuzugang, der zuvor die Rolle als alleiniger Stürmer nicht spielte. Zudem fehlten dem ehemaligen Münchener Co-Trainer und seinem Team zu Beginn der Rückrunde auch noch Marmoush, Ellyes Skhiri und Fares Chaibi, die allesamt Stammspieler waren und zum Afrika Cup fuhren – ruhiges Arbeiten hier wohl auch Fehlanzeige. In der Winterpause dann bekam die SGE zwar viele neue Spieler und besetzte so offene Stellen im Kader – hier muss allerdings klar gesagt werden, dass vor allem die hochgehandelten Donny van de Beek, Sasa Kalajdzic und Hugo Ekitike zuletzt kaum spielten und vor allem bei van de Beek und Ekitike die Luft noch lange nicht für 90 Minuten reicht – wohl Gründe, weshalb die SGE erst an solche Spieler kam und die Chance hatte, diese zu verpflichten. Auch hier muss Toppmöller also wieder Aufbauarbeit leisten. Dass diese Spieler bereits zwei oder drei Spiele nach ihrer Ankunft in Frankfurt voll ins Spielgeschehen eingebunden sind und die SGE mit Toren am Fließband zum Erfolg schießen, ist wohl Wunschdenken vieler gewesen.

Natürlich sehnt man sich in Frankfurt nach besserem, nach offensiv durchschlagskräftigerem Fußball und der Spielweise, die in den letzten Jahren für so viel Begeisterung sorgte. Aber das wird, wie Hellmann sagte, ein Marathon und noch seine Zeit dauern. Trotzdem ist sich Hellmann bewusst, was erwartet wird: „Wir alle hier denken darüber nach, wie wir unseren Fußball verbessern.“

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16 Kommentare

  1. Zu Hellmanns Aussage: Klingt als hätte man einen klaren Plan, wie man die Mannschaft entwickeln will, welchen Fußball man spielen lassen möchte, ….

    Das das nicht auf Knopfdruck geht, ist mir klar – irgendwann muss man das aber schon erkennen können. Zusätzlich ist es natürlich schwer, wenn man flexibel agiert und nicht nur ein System spielt. Das wurde bei manchen Trainern zuvor ja bemängelt. Die Entwicklung geht weiter und darauf freue ich mich.

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  2. Sehr gute und nachvollziehbare Gründe. Trotzdem möchte ich mehr Einsatz Wille und Kampf sehen, dann kommen die anderen Dinge mit der Zeit und die Fans werden geduldiger.

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  3. Guter Bericht von Florian, wo eigentlich alles wesentliche und alle Unwägbarkeiten aufgezählt sind.
    Ich denke wir haben mittlerweile einen sehr guten Kader beisammen, wenn alle dann endlich bei 100% sind, werden wir noch viel Freude haben. Gefragt ist nun mal Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Für die Zukunft würde ich mir mal weniger große Umbrüche wünschen.

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  4. Mit den Worten von Hellmann läßt sich vielerlei begründen. Man gibt ja auch ungern zu, wenn man einen Fehlgriff getan hat. Ich möchte Hellmanns Aüßerungen gerne vertrauen, allein mir fehlt der Glaube, daß es so einfach ist.

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  5. Es ist Mode geworden, sich hohe Ziele zu setzen. Meistens erreicht mit diese allerdings nicht. Daher sollte man sich realistische Ziele setzen. Die Fans haben es nach dem Muani Wechsel überwiegend getan. Krösche und Toppmöller sprechen von Europa, zum Teil sogar von CL. Ernennen, die Eintracht zu einem der Favoriten im Conference Cup. Die meisten von uns sind demütig in die Saison gestartet und einige haben sich durch diese Aussagen blenden lassen und sind nun enttäuscht aufgrund der Spielweise. Daher ärgert es mich maßlos, dass die Verantwortlichen nun die Fans so hinstellen, als wenn sie überzogene Vorstellungen hat. Man sollte vielleicht nicht so sehr auf Werte schaffen achten, sondern ab und zu mal Spielern trauen, die wissen wie es funktioniert (Hasebe) statt die Gesundheit der Jungen aufs Spiel zu setzen. Bin gespannt, wie lange Pacho noch ohne Zerrung wegkommt.

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  6. 5. Strolch
    13.02.2024 – 09:38 Uhr 100% Zustimmung
    Zudem was soll er nach außen auch anderes sagen.
    Außendarstellung und innere Wirklichkeit sind selten dasselbe.
    siehe Bayern. Der Kini vom Tegernsee obwohl ohne AMT lobt ja auch(noch)den Trainer.
    Das es keinen 100% Spielfluss nach den Zu -Abgängen geben kann ist verständlich.Aber nach den nächsten 4Spielen sollte man ein Spielsystem erkennen das die Mannschaft auch umsetzen kann.
    Ab 60 MIn bei den 98ern ist der Wurm drinne. Da braucht man nichts schönreden .

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  7. Also wenn ich mit meiner kurzen Zündschnur im Eintracht-Frankfurt-Tagesgeschäft unterwegs wäre, würden wir vermutlich demnächst gegen Ingolstadt oder die Sechzger spielen. 🙂

    Von daher ist es gut, dass es Leute wie Hellmann gibt, die einen wieder einnorden. Vor der Saison hatte ich geschrieben, dass ich mit Platz 8 bis 10 durchaus zufrieden wäre. Und nun erwische ich mich dabei, dass ich mit Verlassen von Platz 6 recht enttäuscht wäre. Liegt wohl daran, dass in dieser Saison (mal) wieder viel zu erreichen ist, wenn man sich nicht doof anstellt.

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  8. Ähhmmm… es heisst “ Volles Vertrauen IN Toppmöller“….
    -Klugscheißer-Modus: aus…:-)

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  9. @ Deutz, genau das selbe dachte ich auch als ich den Artikel gelesen habe, hoffentlich handelt es sich dabei nur um einen Versprecher oder einen Fehler in der Wiedergabe des gesagten……
    Wer diese Bewertungen nicht kennt, kann es selbst einordnen.

    „Stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“: Die Bestnote. In Schulnoten ausgedrückt bedeutet diese Bewertung „Sehr gut“.
    „Zu unserer vollsten Zufriedenheit“: Eine gute Bewertung. Die Formulierung entspricht der Note „Gut“.
    „Zu unserer vollen Zufriedenheit“: Durchschnitt. Eine solche Bewertung steht für die Note „Befriedigend“.
    „Zu unserer Zufriedenheit“: In Ordnung. Diese Formulierung entspricht der Note „Ausreichend“.
    „Im Großen und Ganzen zufriedenstellend“: Schlecht. Taucht diese Formulierung im Arbeitszeugnis auf, entspricht das der Note „Mangelhaft“.
    „Hat sich bemüht“: Sehr schlecht. Die schlechteste Bewertung entspricht der Note „Ungenügend“.

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  10. Das was viele Menschen als unangenehm empfinden ist das neue Zauberwort von Eintracht Frankfurt.
    GEDULD !!!
    Leider gilt das auch für unser eins.

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  11. Ich habe selten erlebt, dass eine Mannschaft ihre langfristige Konstanz innerhalb einer Saison entwickelt und ihren Spielstil erkennbar gefestigt hat.

    Eher kamen die Teams überraschend stark und konstant aus der Sommervorbereitung oder blieben die Saison über unkonstant.

    Daher gehe ich auch bei uns davon aus, dass wir mit unserem Spiel zwar punktemäßig sauber aus der Saison kommen werden. Aber mit konstant begeisterndem und überwiegend dominanten Fußball (wie offenbar der langfristige Plan) rechne ich nicht.

    Eher sind die nächsten 15-20 Spiele Teil der zu sammelnden Spielpraxis und Automatismus-Entwicklung, ohne die der Plan niemals aufgeht.

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  12. „Wir allen denken darüber nach, wie wir unseren Fußball verbessern können.“ Ich bin da schon weiter. Kürzlich las ich, dass die durchschnittliche Spieler-Verweildauer bei der SGE die kürzeste von allen Bundesligavereinen ist. Unter zwei Jahren, wenn ich es richtig verstanden habe. Da brauche ich nicht groß nachzudenken, wo es hapert. Auf zum nächsten großen Umbruch im Sommer!

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  13. Wir waren die letzten Jahre, für das was wir den Spielern bezahlen können einfach zu erfolgreich, daher ist es doch ganz logisch, dass unsere besten Spieler, wenn sie irgendwo das dreifache verdienen können, wechseln wollen.
    Und sollten wir diese Saison doch irgendwie erfolgreich beenden, wird es sicher wieder Spieler geben die uns verlassen und es wird wieder einen Umbruch geben, deshalb sollten wir uns einfach daran gewöhnen.

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  14. Boahr Hellmann, du machst mich zunehmend kirre.
    Schonmal drüber nachgedacht, dass dein scheiß Investor nicht nur kein bock auf SAP hat, sondern auch solch einen emotions-losen kak Fußball ablehnt, der mich nach Schema F zu Tode langweilt.

    Ich will Power, Herz, Identifikation und Leidenschaft und kein Teil von Projekt 007, mit Fließband Kickern, die den nächsten Schritt gehen.

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