Makoto Hasebe ist Leistungsträger bei der Eintracht und ließ als Libero nur selten etwas anbrennen.
Makoto Hasebe ist Leistungsträger bei der Eintracht und ließ als Libero nur selten etwas anbrennen.

In der Sommerpause gab es eine Phase, in der über den Stammplatz von Makoto Hasebe diskutiert wurde. Kann sich der Japaner gegen die Konkurrenten Omar Mascarell und Szabolcs Huszti durchsetzen? Das zunächst angedachte 4-2-3-1-System schien keinen Platz für alle drei Akteure gleichzeitig zu bieten. Trainer Niko Kovac ließ lange offen, wer tatsächlich aufläuft und siehe da: Am 1. Spieltag gegen den FC Schalke 04 (1:0) war das Trio zusammen unterwegs und sorgten für eine erste Überraschung in der neuen Spielzeit. Hasebe stand in bislang 744 Minuten auf dem Feld und zeigte sich in der Defensive als ein stabilisierender Faktor. Es gab nur vier Gegentreffer, wenn der Defensivspezialist auf dem Feld stand.

Kovac hat einen Weg gefunden, die Stärken von Hasebe gewinnbringend einzusetzen. Als Libero steht der Nationalspieler nicht unter dem Druck, wie im Mittelfeld. „Ich fühle mich auf der Position sehr wohl und kann der Mannschaft Stabilität verleihen“, erklärte er am Donnerstag nach dem Training. Im Mittelfeld, wo der Allrounder normalerweise tätig ist, greifen die Gegner von allen Seiten an. Als letzter Mann „habe ich Ruhe und die Übersicht über das ganze Feld.“ Mit seiner Technik und einer starken Passquote von 88 Prozent rechtfertigte er bislang seine Nominierung auf dieser Schlüsselposition vor Torhüter Lukas Hradecky.

Hasebe gab allerdings zu, dass seine sowieso schon dezenten Offensivqualitäten so noch weniger zur Geltung kämen. Er verlangte daher von sich und dem ganzen Team, „in Zukunft noch offensiver zu denken. Ich muss noch häufiger nach vorne gehen.“ Gegen Borussia Dortmund könnte er wieder eine Position nach vorne rücken. Die Sperre von Omar Mascarell zwingt Kovac zur Rotation. Michael Hector könnte die Rolle von Hasebe übernehmen. Hasebe hofft unabhängig von den taktischen Überlegungen, dass die Mannschaft an diesem Wochenende offensiver auftritt, als es noch im Mai der Fall war.

Am 33. Spieltag der Vorsaison gewann die Eintracht mit 1:0 durch Ex-Außenbahnspieler Stefan Aigner und legte so einen Baustein für den späteren Klassenerhalt. Allerdings waren es qualvolle 93 Minuten, wie die Statistik von nur 16 Prozent Ballbesitz aufzeigte. Die Frankfurter hatten im Abnutzungskampf gegen den Vizemeister die Nase jedoch knapp vorne, das Spiel an sich war von einem gepflegten Fußball weit entfernt. „Letztes Jahr haben wir uns sehr wenig zugetraut“, erinnert sich Hasebe, der das Siegtor vorbereitete, an die Partie zurück und verlangte: „Wir müssen diesmal mutiger sein und mehr machen.“ Allerdings, so fügte er lachend an, „kenne ich die Trainermeinung dazu nicht.“

Hasebe hat großen Respekt vor dem BVB, der am Dienstag in der Champions League gegen Legia Warschau einen 8:4-Heimsieg und somit ein Rekordergebnis erreichte. Mittelfeldspieler Shinji Kagawa, Freund und Nationalmannschaftskollege von Hasebe, erzielte zwei Tore. Ob der Edelreservist gegen die Eintracht erneut aufläuft, ist fraglich. „Dortmund hat viel rotiert“, so der Frankfurter Mittelfeldmann, der sich fast schon ehrfürchtig über den Gegner äußert: „Sie haben viel Qualität im Kader, egal wer spielt.“

Hasebe sieht die Hessen allerdings nicht chancenlos in diesem scheinbar so ungleichen Duell: „Wir sind auch gut drauf, deswegen müssen wir uns einfach gut vorbereiten.“ Und die durchaus vorhandenen Schwächen des punktgleichen Kontrahenten ausnutzen: „Hinten sind sie unsicher. Die vier Gegentore waren allesamt Kontertore. Wir müssen also schauen, wie wir sie auskontern können.“ Sollte es tatsächlich einen Sieg geben, könnte sich die Eintracht ganz oben einnisten. Hasebe traut dem Team zu, noch sieben Punkte bis zur Winterpause zu sammeln: „Dann hätten wir 28 Punkte – das wäre sehr gut!“

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12 Kommentare

  1. auf Hessenschau.de

    “ Eintracht-Profi Makoto Hasebe hat sich die Partie von Borussia Dortmund gegen Legia Warschau (8:4) ganz genau zu Gemüte geführt und dabei durchaus Ansätze gefunden, den BVB zu bezwingen. „Ich habe auch auf die Schwächen geschaut: Die vier Gegentore gegen Warschau waren allesamt Kontertore. Wir müssen schauen, wie wir sie auskontern können.“

    Das nenne ich mal proffesionelle Einstellung, die Beobachtung des gegners nicht nur dem Trainer zu überlassen. Ich mag die EInstellung von Hasebe.

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  2. Vorbildliche Einstellung von Hasebe.

    Ich fürchte nur es wird ihm nichts bringen. Der BVB wird am Samstag mit einer ganz anderen Mannschaft auflaufen.

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  3. Dachte immer Japaner sind Bodenständig?
    Jetzt denkt er wir können weitere 7 Punkte bis zur winterpause holen.
    Das wären 13 Punkte im vergleich zu Kovacs geforderten 10 Punkte.
    Hut ab. Die Mannschaft traut sich was und ist hungrig!

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  4. @3: Die schicken heimlich die Bayern?? 😉
    Spass beiseite…..zu offensiv sollten wir anfangs auch nicht agieren. Wenn die Passsicherheit an diesem Tag stimmt und sich Lücken bieten, dann ja bitte…Attacke, andernfalls ist es gegen den BvB selbst im eigenen Stadion vielleicht vernünftiger mit 5er-Kette zu spielen und auf geeignete Kontermöglichkeiten zu warten.
    Haben wir im Mittelfeld zu viele Ballverluste, werden wir vom BvB dafür hart bestraft.

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  5. @g-block
    Kontrollierte Offensive, ja das ist es @g-block. Bin auch deiner Meinung, dass wir nicht ins offene Messer laufen dürfen, zumal jetzt auch Mascarell fehlt. Wir dürfen aber auch keinen Angsthasenfussball spielen, denn die Abwehr vom BVB ist alles andere als sattelfest. Der BV´B wird auch wieder mit der 1.Garde spielen; mit Aubameyang und Co. spielen. Bin gespannt. Ich tippe auf Unentschieden ein 2:2 oder so.
    Sollte es zu einer Niederlage kommen wäre das nicht so schlimm. Wichtig das wir den Sieg gegen Bremen eingetütet haben. Deshalb kann unsere Mannschaft frei aufspielen. Aber der Spieltag ist sehr interessant mit vielen wegweisenden Begegnungen zb: Freiburg-RaBa Leipzig, FCB-Leverkusen, Hertha-Mainz, BMG-Hoffes und natürlich auch unsere gegen den BVB.

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  6. Est ist mir Worscht wer am Samstag für Doofmund(eh..sorry Dortmund) aufläuft. Fußball ist 11 gegen 11 und am ende, wer mehr Tore als den Gegner schießt ist der Sieger, nicht unbedingt wer besser spielt. Am Samstag werden unsere Jungs hoffentlich mehr Tore als unser Gegner schießen.
    Forza SGE!!!!
    I got nothing but love for the Eintracht!

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  7. @7: „Worscht“ wird diese Frage Nico Kovac zumindest nicht sein, denn danach richtet sich auch die taktische Ausrichtung um überhaupt zu den von Dir geforderten Toren zu kommen.
    Übrigens: 5,-€ ins Phrasenschwein 😉 für die glasklare Philosophie

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  8. @8 G-Block
    ….zum Glück bin ich nicht Niko, aber Niko weiß sicher was er tut. Davon bin ich überzeugt.
    Niko knows best.

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  9. Wie schon an anderer Stelle gesagt, habe ich ein gutes Gefühl für Samstag und denke wir werden zumindest einen Punkt holen. Hoffentlich dann so ein Gänsehaut-Spiel wie am 25.09.2012. Endstand 3:3 und der Rest ist Geschichte.
    Aber ein Sieg nehme ich natürlich auch gerne. 🙂

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  10. Glaube nicht das wir groß zum Kontern kommen werden. Denke wir müssen eher die Chancen nutzen die wir durch Standards etc bekommen. Somit ist Alex für mich wieder die 1. Wahl im Sturm. Auch auf die Gefahr hin, dass er in 90 min nicht mehr als 5 Ballkontakte haben wird. Dafür hat er aber das entscheidene 1:0 in der 83. Minute geköpft 😉

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  11. Bitte nicht nHasebe nach vorne schieben und dafür Hector bringen. Wie schon geschrieben, Hector in der Schlussphase bringen, wenn es darum geht Ergebnis zu halten, oder als Stürmer einsetzen, wenn man im Rückstand liegt.

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