Eintracht Frankfurt gegen Olympique Marseille. Für die einen geht es noch darum, den ersten Tabellenplatz in der Gruppe zu festigen, für die anderen geht es eigentlich nur noch ums Image. Dennoch erwarten Trainer Adi Hütter und Stürmer Sebastién Haller im Duell mit den Franzosen eine hungrige und siegeswillige Eintracht.
Kader stellt sich quasi von selbst – Spielt Rönnow für Trapp?
36 Spieler umfasst der Kader der Hessen auf dem Papier. Am Donnerstagabend muss Adi Hütter zusehen, dass er seine 18 Männer irgendwie zusammenbekommt. Von den spielberechtigten Spielern fallen Marc Stendera (gesperrt), Chico Geraldes (grippekrank) und Lucas Torró (OP) ebenso aus wie Chico Geraldes (grippekrank) und David Abraham (Muskelverletzung), bei dem die leise Hoffnung besteht, dass er in diesem Jahr noch einmal zum Einsatz kommen kann. Jonathan de Guzman steht noch auf der Kippe. Zieht man den dritten Torhüter Jan Zimmermann ab, bleiben noch exakt 18 Mann bei einem Ausfall des Niederländers. Die Youngster Noel Knothe und Deji Beyreuther werden in diesem Fall beide im Aufgebot stehen. Dennoch werden ein paar Stammspieler eine Verschnaufpause erhalten. „Ich werde im Hinblick auf das Spiel am Sonntag sicher rotieren“, so Adi Hütter im Vorfeld der Partie. Möglicherweise erhält auch Frederik Rönnow den Vorzug vor Kevin Trapp. Eines der letzten beiden Spiele in der Gruppenphase werde der Däne in jedem Fall machen dürfen, versprach Hütter. „Er zeigt tagtäglich gute Leistungen im Training.“ Vom deutschen Nationalspieler erwarte er hingegen Verständnis.
Hütter fordert das “wahre Gesicht” der Eintracht
Ungleich wer am Ende in der Startelf steht, die Zielrichtung ist klar: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Das ist wichtig für unser Selbstvertrauen und das ganze Umfeld“, mutmaßt Sebastién Haller. Ein erster Platz sei wichtig. Das Ziel hatte man als Mannschaft schon nach dem Weiterkommen formuliert. „Wenn wir auf den Platz gehen, wollen wir gewinnen. Deswegen erwarte ich, dass die Mannschaft morgen von der ersten Minute an ihr wahres Gesicht, das Eintracht die letzten Wochen gezeigt hat, zeigt“, fordert Hütter sein Team. Die große Unbekannte ist die Mannschaft aus Marseille, die bereits ausgeschieden ist und am Wochenende ein wichtiges Spiel in der Ligue 1 gegen Reims vor der Brust. Aber unabhängig davon mit welchem Team der Gegner auflaufe, wolle man den Fans im heimischen Stadion den fünften Sieg im fünften Spiel präsentieren.
Auf dem Weg zur Spitzenmannschaft?
Wettbewerbsübergreifend sind die Frankfurter bereits seit zehn Spielen ungeschlagen. Die Adler auf dem Weg zur Spitzenmannschaft? „Ich habe keine Bedenken, dass wir einbrechen können, aber wir werden sicher nicht noch zehn, fünfzehn Spiele in Folge gewinnen. Das glaube ich auch nicht“, versucht der Eintracht-Trainer realistisch zu bleiben. Das neue Selbstverständnis kommt aber auch zum Ausdruck: „Wir werden auch mal wieder ein Spiel verlieren. Aber dann muss der Gegner sehr gut sein.“ Haller schlägt ähnliche Töne an, wenn er sagt: „Niemand ist unbesiegbar.“ Das gilt derzeit aber vor allem für die Gegner der SGE. „Ich weiß aber auch, wie schnell es wieder gehen kann“, weiß Hütter. Schließlich sei man vor drei Monaten noch „Abstiegskandidat Nummer Eins, Zwei oder Drei gewesen.“ Wo der Weg am Ende hingeht? „Ich bin kein Prophet“, aber den vielerorts befürchteten Einbruch in der Rückrunde erwartet der 48-Jährige nicht. Im Gegenteil: „Was die Geschichte hier in Frankfurt mit der Rückrunde angeht, die interessiert mich überhaupt nicht. Meine Mannschaften waren grundsätzlich im Frühjahr immer besser.“ Man werde in der Winterpause schon an den nötigen Stellschrauben drehen, ließ der Vorarlberger wissen.
Dass viele aber an einen Einbruch glauben, sorge gleichzeitig dafür, dass die Wahrnehmung der Eintracht als wahre Spitzenmannschaft noch kaum gegeben sei: „Dafür nimmt man uns noch nicht zu ernst. Ich wünsche mir, dass meine Mannschaft weiter hungrig bleibt, dass sich viele gegen uns schwer tun und nicht gegen uns spielen möchten.” Bis zum Ende der Hinserie wolle man „versuchen, ganz oben und weiter unter den Topmannschaften zu sein.“ Gegen Schalke und in Augsburg habe die Favoritenrolle in jedem Fall keine Probleme bereitet und die Erwartungshaltung ist entsprechend gestiegen: „Vor dem Schalke-Spiel haben wir gesagt, wenn wir eine Spitzenmannschaft sein wollen, müssen wir sie schlagen. Wir haben sie geschlagen. In Augsburg mussten wir gewinnen, um uns oben festzusetzen. Wir haben gewonnen.“
Haller sieht hohe Qualität im Team – Hütter freut sich über Berichterstattung
Auch Haller sieht die Eintracht stark aufgestellt, in allen Bereichen wohlgemerkt: „Der ganze Hype momentan tut allen etwas gut, trägt zum Selbstvertrauen bei. Man muss aber auch festhalten, dass wir auf diesem Platz stehen, weil wir große Qualität haben. Sowohl individuell als auch mental. Wir arbeiten sehr hart dafür.“ Er selbst fühlt sich im Dreiergespann mit den Kollegen Jovic und Rebic außerordentlich wohl. Die Offensivstärke liege aber vor allem auch an seinem Coach, „der uns das Vertrauen gibt und uns perfekt einstellt. Ich hoffe, das geht so weiter.“ Auch Hütter genießt die aktuelle Situation sehr: „Ich genieße es im Stillen und lese immer wieder die Medien. Die Berichterstattung ist sehr positiv und realistisch. Das macht Spaß zu lesen.“ Aber ausruhen werde er sich darauf selbstverständlich nicht: „Immer hellwach sein, ich freue mich nach innen. Der Weg ist noch weit.“
6 Kommentare
Ich finde das gut, Rönnow spielen zu lassen. Nicht weil ich denke, dass Trapp eine Pause bruacht, sondern weil ich denke, dass Rönnow so wichtige Einsatzminuten erhält und dadurch besser werden kann - für den Fall der Fälle. Er ist bestimmt gut genug. Wichtig ist dann nur, dass auch Hasebe spielt, der dann Rönnow wiederum während des Spiels erklären kann, wie er (der Hase) läuft.
Knothe und/oder Beyreuther bitte irgendwie, wenn der Spielstand es hergibt, mal für 15 Minuten einwechseln!
Ich hoffe nur, daß der Vadder in gut 3 Wochen gegen die Bauern wieder an Bord ist. Bitte.
Noch 7 Spiele bis zur Winterpause. Hoffentlich keine zusätzlichen Verletzten und umgekehrt möglichst viele Wiedergenesene zurück im Kader. Um weiterhin auf diesem sensationellen Niveau erfolgreich sein zu können, sollte im Transferfenster nachgebessert werden. Defensives Mittelfeld und hintere Reihe, da wären Zugänge hilfreich. Denke, die Bosse werden handeln. Der Name Rode wurde mir zugeflüstert, ist da etwas dran? Ich hoffe, nicht.
Ich bin morgen im Stadion und freue mich auf eine geile Stimmung und ein hoffentlich genauso geiles Spiel.
@babenhaeuser
Wer hat Dir was von Seppl geflüstert?
Und was würde gegen ihn sprechen, wenn er fit ist und bereit wäre sich gehaltsmäßig einzugliedern? Da er dann immer noch zu den Top-Verdienern bei uns gehören würde, müsste er sich ohnehin von General Leuthard auf Herz und Nieren, Muskeln, Sehnen und Knorpel prüfen lassen. Wenn er die Musterung besteht, hätten wir einen prädestinierten Hütterismo-Spieler, der unter Adis Fittichen bestens aufgehoben ist, um wieder voll in die Spur zu kommen und sich weiterzuentwickeln.
@3
Rückholaktionen sind seit Kevin Trapp wieder dav ist, wohl nicht komplett bei Fredi ausgeschlossen ... who knows
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.