Jens Grahl ist der neue Ersatz für Kevin Trapp. (Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie)

Seit dem 19. Juli diesen Jahres ist Jens Grahl ein Adlerträger. An diesem Tag wechselte der 32-Jährige vom VfB Stuttgart zur SGE, wo er hinter Kevin Trapp der Nachfolger von Frederik Rönnow als Ersatzkeeper bei der SGE ist. Am Mittwoch stellte sich der Keeper vor und lobte hier sofort sein neues Team, welches ihn „super aufgenommen“ habe. „Es war direkt, als würde ich nach Hause kommen“, zeigte er sich begeistert und verriet, dass er – auch mit Hilfe seiner Frau – sogar schon heimisch wurde: „Am Montag bin ich in mein neues Haus eingezogen, ich fühle mich pudelwohl. Den ersten Kontakt zur Eintracht hat es erst vor knapp drei Wochen gegeben, danach ging alles sehr schnell. Meine Frau kennt sich zum Glück gut mit Immobilien aus, deshalb sind wir schnell fündig geworden.“

Dabei ist sein neues Trikot nicht sein erster Berührungspunkt mit einem Adler, denn er habe bereits einen Adler als Tattoo auf dem Rücken und auch im Allgemeinen ein Faible für den „König der Lüfte“: „Für mich ist der Adler das schönste Tier der Welt, so elegant, grazil und frei. Das imponiert mir, deshalb habe ich mir das Tattoo stechen lassen.“ Attila, das Maskottchen der SGE, kenne er zwar schon durch ein Gastspiel mit seinem damaligen Verein TSG Hoffenheim, in Frankfurt sei er ihm aber „noch nicht über den Weg gelaufen.“ 

Vorfreude auf besondere Erlebnisse

Doch Grahl betonte, dass er sich nicht nur auf Attila, sondern auch auf das neue Stadion und vor allem die Fans der SGE freue. Seine bisherigen Auftritt in Frankfurt seien immer etwas Besonderes gewesen: „Zwei meiner zwölf Bundesligaspiele habe ich gegen die Eintracht gemacht, zudem habe ich mein Erstligadebüt in Frankfurt gegeben. Damals habe ich mit Hoffenheim 2:1 gewonnen. Doch unabhängig davon, ob auf dem Platz oder auf der Bank, die Erlebnisse in Frankfurt waren immer besonders. Die Fans sind der absolute Wahnsinn. Ich freue mich sehr auf die Rückkehr der Zuschauer.“

Nachdem er zuletzt fünf Jahre in Stuttgart war, begibt sich der 32-Jährige jetzt noch einmal auf ein neues Abenteuer. Er habe beim VfB „eine tolle Zeit gehabt“ und fühle sich dem Verein sehr verbunden, der Schritt zur SGE sei ihm trotzdem nicht schwer gefallen: „Weil mich Torwarttrainer Jan Zimmermann absolut von diesem Weg überzeugt hat. Für mich war es die Chance, mit 32 noch einmal etwas Neues zu machen. Es hat sich richtig angefühlt.“ Dabei gibt es sogar die Option, dass der 32-Jährige länger als die drei Jahre Vertragsdauer bei den Hessen bleibt, wie er verriet: „Danach gibt es die Option, hier Torwarttrainer zu werden. Das hat mich am Ende zusätzlich motiviert, zur Eintracht zu kommen.“ So weit denke er aber noch nicht und diese Option bedeute auch nicht direkt sein Karriereende: „Ich mache das abhängig davon, wie ich mich fühle. Sollte ich die Fußballschuhe an den Nagel hängen, würde ich als Torwarttrainer vermutlich im Jugendbereich anfangen. Konkret haben wir das noch nicht geklärt.“

Lob für den Kontrahenten

Während dies alles noch Zukunftsmusik ist, ist die Vorbereitung auf die Saison 2021/2022 und das tägliche Training die Gegenwart. Hier sei er jeden Tag gefordert und muss sich behaupten: „Ich muss jeden Tag im Training Gas geben. Wir haben drei super Torhüter und einen tollen Torwarttrainer. Wie die Situation in den kommenden Wochen und Monaten aussieht, entscheidet der Cheftrainer. Ich bereite mich auf den Tag X vor, an dem ich gebraucht werde. Diant Ramaj ist ein super Talent, er spielt tolle Bälle und ist reaktionsschnell. Wir haben eine gute Mischung und sind auf der Position stark besetzt.“ Auch für die Nummer 1 der Hessen, Kevin Trapp, hat Grahl nur Lob übrig: „Zu Kevin Trapp muss ich nicht viel sagen. Er ist ein Weltklassetorhüter, von dem ich auch noch einiges lernen kann.“

Dass er sich sehr wahrscheinlich hinter Kevin Trapp auf die Bank wird setzen müssen, sei ihm klar, trotzdem wollte er noch einmal eine Veränderung, eine neue Herausforderung und „aus der Komfortzone“ herauskommen. Er selbst habe in Frankfurt an sich selbst aber trotzdem einige Erwartungen: „Als einer der ältesten Spieler muss man vorangehen. Ich muss aber gestehen, dass ich mich im Kopf wie 20 fühle (lacht). Nichtsdestotrotz bin ich in den vergangenen Jahren sehr gereift, aber immer für jeden Spaß zu haben.“ Hier lobte er auch noch einmal das Team und ordnete sich selbst ein: „Wir haben eine sehr gute Mischung im Team, alles ist sehr harmonisch. In Stuttgart war ich der Papa der Mannschaft und hatte immer ein offenes Ohr für meine Mitspieler. Ich bin ein Teamspieler und spreche jedem Mut zu, bei dem es vielleicht mal nicht so gut läuft. Junge Spieler machen sich häufiger einen Kopf, dann bin ich da, um sie in den Arm zu nehmen und sie aufzubauen. Auf dem Platz kann ich auch mal lauter werden, dadurch bekomme ich aber eine gewisse Ruhe und kann die Jungs coachen.“

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4 Kommentare

  1. Habe die PK gesehen.

    Scheint ein echter guter Chatakter Typ Mensch zu sein, der insbesondere den Jungen gut tut, auch neben dem Platz

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  2. Sehr sympathisch.
    Der VFB ist sein Verein, da stand er auch früher im Fanblock.
    Er konnte nicht klar die besseren Perspektiven im Vergleich zum VFB benennen, der ihm anscheinend auch ein Angebot nach der Spielerkarriere gemacht haben sollen.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass unsere Situation mit einer klaren Nr.1 + einem komplett ligaunerfahrenem Talent dahinter, eine Gelegenheit für Grahl darstellt, im Ernstfall (zumindest in dieser Saison) zum Einsatz zu kommen. Ich vermute, dass beim VFB die Torwartrangliste eindeutiger war.
    Gestern deutete er auch an, dass er nach seiner Laufbahn, (zuerst) als Trainer im Jugendbereich zum Einsatz kommen könnte.

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  3. Er kam, weil ihm ein langfristigerer Vertrag angeboten wurde. Das hat er gesagt. Endlich mal eine ehrliche Haut.

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