Besitzt ein feines Füßchen. Schlussmann Lukas Hradecky.
Besitzt ein feines Füßchen. Schlussmann Lukas Hradecky.
Die Bundesligasaison ist zwar erst 11 Spieltage alt – doch einer kann schon nach dieser kurzen Zeit als Topeinkauf bezeichnet werden. Lukas Hradecky, finnischer Schlussmann mit slowakischen Wurzeln, kam vor der Saison für vergleichsweise günstige 2,5 Millionen Euro von Bröndby IF zur Eintracht nach Frankfurt. Nachdem Kevin Trapp im Juli überraschend die Hessen in Richtung Paris Saint-Germain verließ, wurde mit viel Geduld ein Nachfolger gesucht. Der bereits verpflichtete Heinz Lindner war von Beginn an als Nummer 2 vorgesehen, was auch jederzeit – sowohl intern, als auch extern – klar kommuniziert wurde. Bei Hradecky war sich Armin Veh nach Ansicht der Bilder demgegenüber ganz schnell sicher, dass er genau das verkörpere, was die Hessen bräuchten. „Ich habe dann schnell entschieden, dass ich ihn will.“

Die erste Partie beim VfL Wolfsburg war erst wenige Minuten alt, da ging ein lautes Raunen durch das Stadion in der Autostadt. Der neue Schlussmann nahm in der Anfangsphase einen Rückpass perfekt an und schlug unter Bedrängnis einen Diagonalball über 60 Meter zu Bastian Oczipka genau in den Fuß. Der Nationaltorhüter zeigt Woche für Woche, dass er neben hervorragenden Reflexen auch ein feines Füßchen besitzt. Seine Spieleröffnung und sein Timing beim Rauskommen – die Partie beim FC Ingolstadt einmal ausgeklammert (0:2) – sind seine ganz großen Stärken. Kein Wunder also, dass Bröndby die Eintracht etwas zappeln ließ und die Qualifikation zur Europa League abwarten wollte, bevor sie ihren Schlussmann abgeben würden. Allerdings „war es gut, dass wir gewartet haben„, sagt Veh im Rückblick.

Eine echte Perle wurde da verpflichtet von den Frankfurtern. Angeboten wurde Hradecky von der Berateragentur mit dem ungewöhnlichen Namen „Boutique Transfers and Management APS“. „Manchmal gibt es auch gute Berater„, lobt Veh, „er hat uns jedenfalls Hradecky angeboten.“ Die Gefahr, dass sein Schlussmann bei den vielen Lobeshymnen, die auf ihn gesungen werden, abheben könnte, sieht der Trainer indessen nicht. „Lukas„, der unbedingt in die Bundesliga wollte, „ist erwachsen genug, um damit umzugehen.“ Es deutet wahrlich nichts drauf hin, dass Hradecky die Bodenhaftung verlieren könnte. Konzentriert und voller Elan geht er seiner Arbeit nach: Man spürt bei jeder Einheit, wie anerkannt der Finne ist, der mit gezielten Kommandos seine Vorderleute lenkt und dann, wenn der Ball gefährlich aufs Tor kommt, blitzschnell abtaucht. Hier und da gibt es dann auch von den Kiebitzen Applaus, wenn er wieder einen Schuss aus dem bedrohten Eck kratzt und dann auch den darauffolgenden Nachschuss hervorragend abwehrt. „Ich bin einfach nur stolz, für Eintracht Frankfurt zu spielen„, sagte der 25jährige nach der Partie gegen den FC Bayern München. Es fällt wahrlich nicht schwer, ihm das zu glauben!

 

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12 Kommentare

  1. Ich hatte den Namen vorher nie gehört. Kompliment an das Scouting. Den hatten nur die wenigsten auf dem Zettel. Passt fussballerisch und auch wie er sich gibt. Im Tor sind wir gut besetzt.

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  2. Gehört auch zu meinem Aberglauben, wenn jemand lobend erwähnt wird, greift er im nächsten Spiel daneben. 😉

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  3. @grantler
    Du ewiger Pessimist…..
    Sicher wird er irgendwann mal danebengreifen, so wie Trapp in der CL, aber warum gerade in Hoffe.
    Und wenn, dann müssen wir halt mal ein Tor mehr schiessen.
    Das er ein richtig Guter ist hat er uns schon zur Genüge gezeigt.

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  4. Glücksgriff? Scheint in der Tat so. Wenn der sich weiterhin keine/wenig Patzer leistet, wird er einen gehörigen Anteil am vermutlichen Klassenerhalt haben.

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  5. Richtig das wird er, genau so wie der Rest der Mannschaft und Trainerteam auch dann den entsprechenden Anteil haben werden.

    Die gewinnen zusammen und die verlieren zusammen – und am Ende wird es eine Platzierung im sicheren Mittelfeld (ergo sicherer Klassenerhalt) geben; da gehören wir auch nach wie vor hin.

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  6. @nicknackman
    könnte meinen Aberglauben noch ausbauen und nach den Artikeln über Stendera und seinen Aussagen meinen – diesmal fliegt er vom Platz als Meckerbacke! 😉

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  7. Trapp für die Nationalmannschaft nominiert. Dafür, dass das klappt, muss man wohl tatsächlich weg von Eintracht Frankfurt.

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  8. Wir sollten uns auch nicht wichtiger machen als wir als Eintracht Frankfurt sind.

    Trapp ist ein sehr guter TW, das war er bei uns und in Paris wird er sicher nicht schwächer bei all den Superstars mit denen er tagtäglich trainiert.

    Aber es gab und gibt sooo viele andere sehr gute TW in der Liga in Deutschland; da hat es auch u.a. ein Horn verdammt schwer, in die Nationalmannschaft zu gelangen; genau so war es bei Kevin bei uns.

    Daher haben bzw. hatten Trapp und auch Horn, usw. das Problem dass es eben soooo viele gute TW gibt….w ären beide so starke LV oder RV, dann wären beide schon lange sicherer Nationalspieler.

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