Oliver Glasner steht mit Eintracht Frankfurt im Viertelfinale des DFB-Pokals. (Bild: Heiko Rhode)

4:2 für Eintracht Frankfurt stand es am Ende im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den Lokalrivalen aus Darmstadt. Die Erleichterung über den für seine Mannschaft positiven Ausgang des Spiels war Oliver Glasner bei der Pressekonferenz nach dem Spiel unverblümt anzumerken: „Ich bin sehr froh über den Sieg heute“, so seine ersten Worte zu dem äußerst prestigeträchtigen Duell.

Voll des Lobes war Glasner aber zunächst über den Gegner. „Dann“, wenn sich seine Mannschaft wie beim ersten Tor zu lange in der Zone aufhalte und mit Fehlern, wo sie hätte drei oder viermal nach vorne spielen können, „hat man einfach die Qualität von Darmstadt gesehen im Umschaltspiel. Jeder Ballverlust von uns war gefährlich“, so der Trainer. „Diese Qualität haben sie, sonst wären sie auch nicht 20 Spiele ungeschlagen.“ Überrascht vom Auftreten der Südhessen sei seine Mannschaft dennoch nicht gewesen: „Man hat gesehen, dass es alle sehr ernst genommen haben. Es ist eine sehr gute Mannschaft. Du kannst nicht 20 Spiele ungeschlagen sein, wenn du nicht richtig gut bist.“

Kolo Muani eröffnet – Honsak egalisiert binnen zwei Minuten

Trotz der Lobeshymnen für den Gegner, vergisst der Österreicher nicht, seine eigene Mannschaft in die Pflicht zu nehmen. Denn, obwohl die SGE richtig gut reinkam ins Hessenderby, sah sie sich nach Randal Kolo Muanis Kopfballtor in der 6. Spielminute aufgrund eines Darmstädter Doppelschlags in Spielminute 29. und 31. durch Mathias Honsak noch vor der Halbzeitpause mit einem Rückstand konfrontiert. „Beim 1:1 war es die Mischung aus Fehlern (…). Klar komm ich nur noch mit der Fußspitze zum Pass. Wir hätten es vorher schon besser auflösen können“, befand der mit Startelfgarantie versehene Sebastian Rode nach dem Spiel selbstkritisch.

Zu diesem Zeitpunkt war die Führung der Lilien durchaus überraschend. Die Eintracht dominierte die erste halbe Stunde und ließ bei zwei großen Möglichkeiten durch Rafael Borré und Mario Götze die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen. Umso ärgerlicher war deshalb der Spielverlauf für den Trainer: „Ich denke, dass wir das Spiel gut im Griff hatten und dann halt wie das ein oder andere Mal zu einfache Fehler machen, wo wir den Gegner auch einladen, Tore zu schießen.“

Götze wieder entscheidender Faktor

Obwohl die Frankfurter nach der Führung der Südhessen sichtlich beeindruckt waren, schafften sie noch vor der Halbzeitpause den 2:2-Ausgleichstreffer. Neuzugang Philipp Max war auf der Hut, als er mit gutem Angriffspressing Gegenspieler Frank Ronstadt auf der rechten Abwehrseite zum Ballverlust zwingt. Seine Flanke konnte zunächst geklärt werden, bevor der Ball über Rode bei Götze landete und dieser mit einem genialen Kontakt auf den freistehenden Borré weiterleiten konnte. Der Kolumbianer ließ sich seine zweite Chance nicht nehmen und schob gekonnt ein. Der Ausgleich vor der Halbzeit sei ganz wichtig gewesen, so Glasner.

Die zweite Halbzeit startete die Eintracht griffiger und schaffte es, weitere Gelegenheiten zu kreieren. In der 62. Spielminute war es dann Daichi Kamada, der, nach tollem Ballwechsel von Borré auf Kolo Muani, den Ball vom Franzosen abgelegt bekam und vom Strafraumrand trocken per Vollspann vollstreckte.

Besonders hervorzuheben von den Verantwortlichen war aber einmal mehr ein Anderer. „Gerade ein Mario (Götze) ist in überragender Verfassung“, sagte Glasner. Die zentrale Rolle, die Götze auf dem Spielfeld einnimmt, imponiert auch Sportvorstand Markus Krösche: „Er hat die außergewöhnliche Fähigkeit, so ein Spiel zu lenken und im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen zu treffen. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler.“

So ist es wieder der 30-Jährige, der in der 72. Spielminute einen Traumpass auf den durchstartenden Aurelio Buta spielt und damit die bis auf das Tor größte Chance der Adlerträger im zweiten Durchgang einleitet. Götze ist es dann auch, der am Ende des Spiels einen entscheidenden Ball erobert, diesen kontrolliert und mit einem öffnenden Ball Kolo Muani anspielt, der zum 4:2 Endstand einschiebt.

„Man muss beinahe alle drei Tage über die beiden positiv reden (Götze/Kolo Muani), weil sie es auch hervorragend machen. Sie spielen nicht nur sehr gut, sie arbeiten auch unfassbar viel für die Mannschaft. Wie sie dann natürlich die Tore vorbereiten, Mario könnte auch selbst einschieben, und Kolo wie er dann immer vollstreckt: hervorragend“, huldigt Rode seine beiden Teamkollegen.

Im Großen und Ganzen war Oliver Glasner sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Ich bin erleichtert, froh und glücklich. Viertelfinale war das Ziel. Wenn das Viertelfinale ausgelost wurde, wollen wir ins Halbfinale und dann geht’s weiter.“ Jeder habe gesehen, dass beide Mannschaften alles rausgefeuert haben. Offenbar ist mit dem Viertelfinale auch für Krösche erst ein Etappenziel erreicht: „Ich habe gesagt, wir möchten ins Finale. Jetzt sind wir dem schon näher gekommen, das war das Ziel, mit einer überzeugenden Leistung.“

Die Auslosung  für das DFB-Pokal-Viertelfinale findet am 19.02.2023 statt. Mögliche Gegner für Eintracht Frankfurt sind dann der VfB Stuttgart, Union Berlin, RB Leipzig, der FC Bayern München, der SC Freiburg, der 1. FC Nürnberg und Borussia Dortmund.

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9 Kommentare

  1. Top 6 sind im DFB-Pokal weiter, sieht zumindest danach aus bzw. die Wahrscheinlichkeit ist hoch, das die ersten 4 in der CL, Platz 5-6 in der EL und Platz 7 in der ECL spielen.
    Das bedeutet, das wir relativ sicher unter den ersten 6 kommen und damit sehr sicher international spielen werden. Ich lege mich noch nicht fest, welcher Wettbewerb es sein wird – weil noch viel passieren kann – aber ich finde, das wir grundsätzlich das Ziel internationale Teilnahme sehr, sehr nahe sind.

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  2. Eigentlich gewinnen wir 5:2 oder 6:2, da wird auch der Qualitätsunterschied dargestellt. Noch 2 Siege und dann sind wir in Berlin…….

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  3. Ist ja kein Wunschkonzert. Und dieses Jahr hat sich übermäßig die BL Spitze durchgesetzt.
    Aber Bayern und Dortmund müssten es zu diesem Zeitpunkt nicht sein.Sonst ist es egal wer kommt.Für unser Publikum wäre natürlich Heimspiel super. Die Mannschaft kann auch gerade Auswärts die nächste Runde erreichen

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  4. Ist das der offizielle Anwalt von Peter Fischer? Ich meine, er würde durch Herrn Bernhard-Eckel vertreten. Hierbei handelt es sich um die rechtliche Einschätzung eines nicht mit der Sache beauftragen Anwalts, der das Ganze einordnet.
    Wie die Bild arbeitet ist hinlänglich bekannt, hatten die eigentlich auch in dieser Ausführlichkeit über den Drogenkonsum und die Verfehlungen ihres ehemaligen Chefs Julian Reichelt berichtet? Inzwischen sind wohl Drogentest im Springerkonzern Pflicht, wenn man leitende Positionen anstrebt… 😉

    Gruß SCOPE

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  5. @5 SchoppeindeKopp, das ist nicht die Stellungnahme von Peter Fischers Anwalt aber eine interessante Stellungnahme zur Art des „Journalismus“ in der Bild.
    Wobei, am Ende kenn ich jetzt nicht die Stellungnahme zur Erstbereichterstattung seitens der Staatsanwaltschaft. Ich meine selbst dort wurde bereits über den 13-jährigen geschrieben…

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  6. @6 @8
    Ja, ihr habt recht.
    Mein Fehler.
    Ich war tatsächlich der Annahme es sei Fischers Anwalt. Dennoch finde ich die Stellungnahme hoch interessant.

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