Eintracht-Trainer Oliver Glasner war bei der Niederlage gegen Hoffenheim mit dem Defensivauftritt seiner Elf nicht zufrieden. (Bild: IMAGO / Sven Simon)

Diesmal hat die Nachspielzeit für Eintracht Frankfurt nicht ausgereicht. Auf das Tor nach Ablauf der regulären 90 Minuten war nicht Verlass. „Wir haben gesehen, dass es nicht immer so einfach geht und wir in der 95. Minute sowieso da sind“, sagte Trainer Oliver Glasner nach der 2:3 (1:2)-Auswärtsniederlage seiner Mannschaft bei der TSG Hoffenheim am Samstag und bemängelte besonders den Defensivauftritt seiner Elf in der Sinsheimer Arena. „Da hat heute die letzte Galligkeit gefehlt, es hat die letzte Konsequenz gefehlt, Räume zuzulaufen und die Zweikämpfe anzugehen“, war Glasner unzufrieden.

Dabei erwischte die Eintracht zunächst einen guten Start und kam verheißungsvoll in die Partie. Bereits in der 15. Minute köpfte Rafael Borré wuchtig nach Flanke von Jesper Lindström zum 1:0 ein. „Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen. Wir hätten auch 2:0 oder 3:0 führen können“, war Glasner überzeugt. Doch vielleicht sei es zu Beginn mit der frühen Führung im Rücken zu einfach gewesen. Irgendwann habe es seine Mannschaft versäumt, nach vorne zu Spielen. Auch wenn die Adlerträger sich im Laufe des zweiten Durchgangs gefangen und wieder einmal Moral bewiesen hätten, war der technisch anspruchsvolle 2:3-Anschlusstreffer durch Gonçalo Paciencia (72.) nach Hereingabe von Filip Kostic am Ende des Tages zu wenig, um Punkte aus dem Kraichgau zu entführen. „Heute haben wir es nicht geschafft, das Spiel in der Nachspielzeit zu drehen. Aber wenn du nicht in jeder Phase des Spiels alles für den Sieg gibst, dann hat man ihn auch nicht verdient“, machte der Trainer deutlich. 

„Das Defensiverhalten fuchst mich sehr. Wenn wir zwei Tore schießen, sollten wir zumindest einen Punkt mitnehmen“, ärgerte sich Glasner und war besonders wegen der zu einfach kassierten Gegentreffer durch Dennis Geiger (24.), Georgionio Rutter (30.) und Diadie Samassekou (59.) enttäuscht. Allesamt seien in seinen Augen vermeidbar gewesen. Doch wiederholt bemängelte er das inkonsequente Vorgehen seiner Truppe: „Wir haben nicht die Konsequenz an den Tag gelegt, die es braucht, um Tore zu verhindern“, monierte Glasner. Er verwies aber auch auf die positive Torschussstatistik. Mit Blick darauf, wollte er dann auch nicht alles schlecht reden: „Es spricht viel dafür, dass wir vieles gut gemacht haben.“ Insbesondere nach vorne sei es über weite Strecken ein ordentliches Spiel gewesen. Dort sieht der Trainer seine Jungs auf einem guten Weg. 

Die richtigen Schlüsse ziehen

Aus den Fehlern im Defensivverhalten gegen die Hoffenheimer gelte es nun zu lernen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. In den letzten Spielen habe eine defensive Stabilität die Eintracht ausgezeichnet. „Das können wir besser“, war sich Glasner deswegen nach der Partie sicher. Er hofft nun nach dem ersten punktlosen Auftritt seit sechs Pflichtspielen auf einen positiven Effekt und eine „heilvolle Niederlage“. Der Trainer habe bereits klar im Kopf, was er ansprechen möchte. „Wenn wir daraus lernen, wird es auch wieder den nächsten Schritt nach vorne gehen“, fügte er an.

„Die Niederlage wirft uns nicht um!“, machte Glasner klar. Nun gelte es, sich wieder gut vorzubereiten. Am Donnerstag wartet das Auswärtsspiel gegen Fenerbahce Istanbul. Danach folgen die Partien gegen Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und den FSV Mainz 05. Kein einfaches Restprogramm bis zu den Feiertagen, in die Glasner möglichst erfolgreich reingehen möchte: „Wir wollen noch viele Punkte in der Bundesliga holen und den ersten Platz in der Europa-League-Gruppenphase fixieren. Dann freue ich mich auf Weihachten.“ 

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3 Kommentare

  1. Wichtige und prima Worte vom Coach!
    (… die ich in meinem Kommentar unter dem vorletzten Artikel z.T. vorweggenommen habe 😉 )
    Nun gilt es diese entsprechend umzusetzen.

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  2. Die aktuelle Tabellensituation – wir stehen nach 14 Spieltagen im Mittelfeld mit nur 4 Punkten zur Pforte zu den Abstiegsplätzen und zugleich nur 3 Punkte zum Eingang des International Terminals. Auch die Spielergebnisse der Mannschaften zwischen Platz 5 und 15 zeigen auf, wie dicht die Möglichkeiten zwischen Sieg, Unentschieden oder Niederlage sind. Auch unsere vielen (last Minute) Unentschieden und Siege, bzw. knappen Niederlagen, deuten daraufhin, wie instabil und inkonstant, bzw. dicht aneinander die Vereine sind.
    Trifft der Sow aus 18m den Ball optimal, sieht’s für uns optimal aus, aber trifft der Gift-Geiger aus ähnlicher Entfernung denn Ball sehr gut, so leitet das unsere Niederlage ein und all unsere Schwächen werden scheinbar dadurch aufgedeckt.
    Das Gute ist, Dank Fürth gibt es dieses Mal nur einen direkten Abstiegsplatz im Wettbewerb (vielleicht kann man ja zum Ende der Hinrunde, Fürth eine Mercy Option oder ein TKO anbieten und sie steigen aus dem Spielbetrieb aus.) 🙂
    Ich glaube, diese Saison ist so offen, wie schon lange nicht mehr. Einigen Teams über uns wird die Luft noch sicherlich ausgehen und andere, wie z.B. RB05, Wolfsburg oder Gladbach (nach Trainerwechsel ab dem 17. Spieltag) werden nach ihren vorgenommenen Reifenwechsel noch ein paar Plätze aufholen. Ein wichtiger Faktor wird noch sein, wen wir zum Winter-Boxenstopp noch holen werden können.

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  3. Ich hoffe, dass wir im Winter im Vorgriff auf den Sommer einen Stürmer holen und dieser den Namen Kolo Muani trägt.

    Denke die Ablöse vom Sommer 2021 ist noch ein Stück weiter runtergegangen und da er im Sommer 2022 eh ablösefrei wäre (zumindest mein Kenntnisstand), hätten beide Vereine was davon. Unabhängig davon isses eh ganz schön ruhig um ihn geworden…. 🙂

    Sollte er nämlich nicht gleich einschlagen (wie die anderen Transfers vor ihm), hätten wir wenigstens ab kommenden Sommer einen Stürmer der liefert.

    Auch ein Rechtsaußen müsste on Top natürlich noch her, dass wird aber sicher ein Stück weit schwerer, hier jemanden gleichwertigen zu links zu finden.

    Auf geht´s Markus/Ben i´ts up to you 😉

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