Mijat Gacinovic möchte auch in Zukunft noch für die Eintracht am Ball sein.

Zuletzt kamen Gerüchte auf, dass Mittelfeldspieler Mijat Gacinovic von Lazio Rom umworben sein soll. Dem Vernehmen nach soll Eintracht Frankfurt ein Angebot von rund 15 Millionen Euro auf dem Tisch für den Serben haben. Die Pläne des 24-Jährigen sehen allerdings anders aus – auch wenn er weiß, dass im Fußball alles ganz schnell gehen kann. Dennoch: Dem Konkurrenzkampf im dichten Gedränge des Eintracht-Mittelfelds würde er sich gerne stellen. 

Geht es nach Gacinovic, so würde er gerne ein Adler bleiben – ein Frankfurter natürlich, kein Römischer. Dies hat vor allem auch persönliche Gründe, denn es steht Nachwuchs an im Hause des Serben, wie er in einem Interview mit dem „Wiesbadener Kurier“ verrät. „Meine Frau ist schwanger und der Plan ist, dass sie in Frankfurt unser Kind bekommt.“ Abgesehen davon fühlt er sich auch in seinem Verein und der Stadt wohl. „Ich bin schon lange hier und wirklich zufrieden, ich fühle mich zuhause“, zeigt sich der Kreativspieler zufrieden mit seiner derzeitigen Lebenssituation. 

Wenn es nur so einfach wäre: Hinzu kommen im Fußball immer sportliche Aspekte und natürlich das Finanzielle. Es gehören immer zwei Seiten dazu. Der Spieler kann sein Gehalt aufstocken und der Verein eine Ablöse generieren. Da kann alles ganz schnell gehen und schon ist der Spieler weg. Das ist auch Gacinovic bewusst: „Wenn der Verein sagt, dass ich wechseln soll, und es ein gutes Angebot gibt, müssen wir uns zusammensetzen.“ Den Fans möchte der mit einem Vertrag bis 2022 ausgestatte Spieler deswegen keine leeren Versprechungen machen: „Es ist im Fußball immer alles offen – nicht nur bei mir. Wenn es heißt, ich soll morgen gehen, dann gehe ich vielleicht morgen. Es kann aber auch sein, dass ich noch fünf Jahre bleibe.“ 

Fernweh scheint Gacinovic aber nicht zu haben. „Ich gehe nicht weg, nur um wegzugehen“, sagt er und führt weiter aus: „Ich muss schauen, wo und wie ich meine persönlichen Ziele am besten umsetzen und zufrieden sein kann.“ Fraglich ist auch, ob es sich die Eintracht leisten kann, einen weiteren gestandenen Offensivspieler nach Sebastien Haller, Luka Jovic und möglicherweise auch Ante Rebic ziehen zu lassen – auch wenn der Rechtsfuß mehr oder weniger einer Wundertüte gleicht. Auf seinen ganz großen Durchbruch bei der Eintracht wartet der seit 2015 am Main spielende Gacinovic noch. In seiner Zeit bei den Hessen kommt er in 123 Spielen auf neun Tore und 16 Vorlagen.

Held mit Stärken und Schwächen

Gute Leistungen sind mit unauffälligen Auftritten stetig im Wechsel. Mal streut er herausragende Ideen in sein Spiel ein, im anderen Moment bringt er vermeintlich einfache Pässe nicht an den Mann und verursacht leichtfertige Ballverluste. Dennoch ist er bei den Hessen eigentlich nicht wegzudenken. Bei den Fans ist er ein beliebter Spieler. In gewisser Weise besitzt er eine Art Heldenstatus, nicht zuletzt wegen seines Treffers zum 3:1 beim Pokaltriumph über den FC Bayern München 2018. Auch in den beiden Relegationspielen gegen den 1. FC Nürnberg 2016 war er mit einem Tor und einer Vorlage ein spielentscheidender Akteur bei den Adlern. 

Gacinovic scheint jedoch zu wissen, was er kann. Er bezeichnet sich als flexibel einsetzbaren Spieler, der mit der Physis keine Probleme hat. Was ihm fehle, sei „die Ruhe im Angriff“ und „auch der Torabschluss könnte besser sein.“ Das habe vor allem etwas mit dem Kopf zu tun: „Und das ist auf dem Platz nicht gut. Ich muss lernen, weniger nachzudenken und mich auf die nächste Spielsituation zu konzentrieren“, erklärt er. 

In der Vorbereitung hat der Mittelfeldspieler bisher nicht den stärksten Eindruck hinterlassen. Aber auch das kann Gacinovic ebenso wie seine Stärken und Schwächen realistisch einschätzen: „Ich war manchmal auch schon der Gewinner der Vorbereitung in den Medien und das hat mir auch nichts gebracht.“ In den Härtetests gegen YB Bern und dem FC Luzern im Rahmen des Trainingslagers in der Schweiz sowie den Europapokalspielen gegen Flora Tallinn agierte Gacinovic eher unauffällig. Beim Rückspiel brachte ihn Trainer Adi Hütter nur von der Bank ins Spiel. Daichi Kamada hatte den Vorzug erhalten. 

Großer Konkurrenzkampf im Mittelfeld

Für den 14-fachen Nationalspieler Serbiens ist es im Gegensatz zur letzten Saison sicherlich nicht einfacher geworden. Der Konkurrenzkampf im Mittelfeld ist ob der Neuzugänge Dominik Kohr, dem momentan verletzten Rekordeinkauf Djibril Sow und nicht zuletzt wegen Rückkehrer Kamada auf seiner Position gestiegen. Ein Problem damit hat Gacinovic nicht. Er gibt sich im Gegenteil eher kampfeslustig und sieht darin das Positive: „Das motiviert mich noch mehr, besser zu werden und besser zu sein. Wenn Du keinen Konkurrenzkampf hast, wirst du zu locker, weil du weißt, dass du immer spielst. Jetzt muss jeder Gas geben.“ 

Das gilt in naher Zukunft vor allem in den Euro-League-Qualifikationspielen gegen den FC Vaduz und am Sonntag (15.30 Uhr) im DFB-Pokal gegen den SV Waldhof Mannheim. Beide Aufgaben stuft Gacinovic als schwer ein. Trotzdem schätzt er seine Mannschaft bei den beiden kommenden Aufgaben natürlich als Favoriten ein. Nach dem Rückspiel gegen die Liechtensteiner wartet der Saisonauftakt im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim auf die Eintracht. 

Den Kader für die kommende Saison sieht er bereits als gut gerüstet an. Die Mannschaft sei breiter aufgestellt als in der vergangenen Spielzeit. Mittelfeld und Abwehr seien „sehr gut besetzt“, findet Gacinovic. Im Sturm würden jedoch Lücken bestehen. Nach den Abgängen seines Freundes Jovic und Haller habe die Mannschaft an vorderster Front an Qualität verloren. 

Er vertraut da aber voll und ganz auf die Verhandlungsgeschicke des Sportvorstandes und sei sich sicher, dass Fredi Bobic „wieder neue gute Spieler findet und holt“, was in seinen Augen in diesem Sommer auch schon passiert ist. Wo die Mannschaft am Ende der Spielzeit mit dem aktuellen Kader landen könnte, kann Gacinovic noch nicht sagen. Er gibt jedoch eine klare Richtung vor: „Ich möchte, dass wir die geile letzte Saison noch toppen.“

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25 Kommentare

  1. also mehr als 15mio wird kein anderer zahlen für ihn.. Auch wenn wir davon nur die Hälfte kriegen, ist schon fast die Ablöse für Sow

    Würde ihn gehen lassen !

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  2. Er will ja nicht gehen. Außerdem hat er zwarStärken und Schwächen , hilft uns aber oft genug durch seine Einsatzbereitschaft

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  3. Er wird auf seine Spielzeiten kommen, aber er muss damit rechnen, dass das grummeln im Stadion schneller und lauter losgehen wird, wenn er sich unkonzentrierte Abspiele leistet, dass macht die Sache für seinen Kopf nicht leichter. Hoffen wir auf mehr Sternstunden in der neuen Saison.

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  4. Ich meine auch, er hatte hier seine Chancen. Ich würde ihn bestimmt nicht von Hof jagen. Aber wenn ein attraktives Angebot kommt und auch Gacinovic das als Chance sieht, dann ist vielleicht eine Trennung für beide Seiten das beste.

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  5. Sehe es wie @4.

    Off Topic:
    Wurde Trapp für die 3. Quali Runde noch nachgemeldet, sodass er im Rückspiel im Tor stehen könnte?
    Meines Wissens konnten bis gestern 24 Uhr maximal 2 Spieler nachgemeldet werden. Danach nicht mehr. Damit der Kader für beide Spiele der gleiche ist. Klar für heute ist er noch keine Option, würde ihn aber gerne im Rückspiel sehen.
    Danke schon mal für die Infos.

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  6. Der Pass auf Seferovic zum 0:1 in der Relegation.
    Der Pass auf Jovic im Halbfinale gegen Chelsea zum 1:1.

    DAS Tor zum 3:1 gegen die Bayern.

    Um ein paar seiner Highlights zu nennen. Das nicht alles Licht bei ihm ist braucht man nicht erwähnen. Vielleicht sollte er sich mal einen Mentalcoach nehmen, denn mehr seiner Lichtmomente wären ein richtig Starker gewinn.

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  7. Das ist er. Das ist mein Gaci. Kampf, Loyalität, Herz. Niemals würde ich einen echten Adler in die Wüste schicken.

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  8. @7 da bin ich voll bei dir, er sollte seine Chance haben und falls es nicht funktionieren sollte muss man vielleicht in der Halbzeit Abschied nehmen.
    So ein junger Kerl kann das noch schaffen.

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  9. Sane mit Kreuzbandriss. Ob die Bayern jetzt dem Wunsch von Kovac nachkommen und Rebic haben wollen?

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  10. @7, vielen Dank für diesen Kommentar, du sprichst mir aus der Seele. Alle schreien immer nach Identifikation, sehnen sich nach Beständigkeit und Spielern die den Adler im Herzen tragen. Jetzt haben wir mal wieder so jemanden und es gibt tatsächlich Leute die ihm vom Hof jagen würden, nur weil er nicht immer die Sterne vom Himmel spielt. Ganz ehrlich, ich rege mich auch auf wenn er mal wieder zwei Gedanken gleichzeitig hat, aber der Junge lebt und liebt die Eintracht, deswegen würde ich ihn nie gehen lassen, egal wie scheiße er spielt.

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  11. Wenn ich es einem wirklich von Herzen gönne, dass der Knoten mal platzt, dann ist es Gaci!

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  12. @11
    So ein Käse. Er hat erst vor sehr kurzem selber gesagt, dass es sein kann das er noch geht. Kann es gerne rauskramen. Scheinbar hat es aber sich Rom wohl anders überlegt.Die Highlights da oben waren es aber bald schon, in der Bundesliga-Saison hat er trotz zahlreicher Einsätze kein einziges Tor gemacht . Wenn Adi so überzeugt von ihm gewesen wäre, hätte er bestimmt nicht den gelernten Linksverteidiger Willems im Mittelfeld ausprobiert. Ich habe nichts gegen Gaci er kann gerne bleiben, aber für mich ist er eher Backup als Stammspieler. Das Mittelfeld wurde nicht umsonst die vergangene Saison als der Mannschaftsteil gesehen bei dem was passieren musste und mit Kohr und Sow auch schon was passiert ist.

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  13. grade gestern auf fr.de gelesen: *ZITAT* „Mijat Gacinovic spielt seit vier Jahren bei der Eintracht, seine Zukunft könnte aber woanders liegen. „Im Fußball kann man nie wissen, was kommt. Deshalb kann ich den Fans nicht versprechen, dass ich bleibe. Wenn es heißt, ich soll morgen gehen, dann gehe ich vielleicht morgen,“ sagte der Serbe dem Wiesbadener Kurier.“ *ZITAT ENDE*
    Widerspricht sich etwas.

    Um weiterzukommen, würde ihm ein Wechsel oder eine Leihe sicher gut tun, wo er spielt, Praxis sammelt und ggf. zurückkommt. Er hat seine guten Spiele, aber ist einfach zu hektisch.

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  14. Wenn man es komplett liedt will er bleiben . Wennder Verein( !) ein Angebot bekommt und will das er geht, dann ist er gesprächsbereit. Er fühlt sich wohl hier

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  15. Ja in de rBErichterstattung wird das Interview komisch gestückelt. Nach Querlesen der Medien interpretiere ich es wie die sge4ever-Redaktion. Er will bleiben, kann aber ncihts versprechen, weil er weiß wie es läuft. Ich wette, dass wenn zumindest immer auf der Bank ist, er auch bleibt. Aber wenn er zwischen Bank und Tribüne pendelt, dann kommt sein Zusatz zum tragen, dass man im es im Fußball nie weiß wie es kommt. Ich sehe das wie andere hier: Der ist ein Frankfurter Junge mittlerweile und soll bleiben solange es geht!

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  16. Lasst den Jungen hier, seine Bedeutung für das Team wird mitunter unterschätzt.
    Auch Indianer sind wichtig, was wären die Häuptlinge ohne sie. Seine Stärken überwiegen.

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  17. Hallo Ihr Lieben!
    Alle Gaci-Befürworter haben Recht. ………. ich gehöre dazu ;=)
    In diesem Sinne auf einen erfolgreichen, spannenden Abend! Bald geht’s los, der Äppler steht schon kalt, die Vorfreude ist groß.

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  18. Finde die Diskrepanz zwischen seinem effektiven Pressingspiel und seinem unsauberen Passspiel riesig.
    Sehe deshalb nur als Ersatzmann oder Einwechselspieler. Hoffe, dass Kamada seine spielerisch guten Ansätze bestätigt. Falls nicht, sind wir auf der Position wieder suboptimal besetzt.

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  19. klar hat der Kerl stärken und schwächen. aaaaaaaaber er ist einer, den man immer bringen kann und auf den immer in gewisser weise verlass ist und sogar auch noch ein spiel entscheiden kann. gerade wenn man einen breiten Kader braucht würde ich ihn nicht unnötig vom Hof jagen.
    außerdem, Hand aufs herz: könnte der auch noch seine gedanken sortieren (ich glaube bei ihm ist es mehr eine Kopfsache manchmal) dann wäre er schon ganz lange ganz woanders und nicht bei uns……

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  20. Ich mag den jungen einfach zu sehr um ihn gehen zu lassen. Vor allem war die Konstellation doch sogar so das wir nicht mal 50 Prozent von dem Geld bekommen oder?

    Der junge hat den Adler auf jeden Fall im Herzen!

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  21. @13, du hast anscheinend nicht verstanden worum es mir geht. Es ist mir völlig egal, wie gut Gacinivic spielt. Er hat den Adler im Herzen, deshalb will ich ihn behalten. Jeder Fan möchte doch Spieler in der Mannschaft, die sich zu 100% mit dem Verein identifizieren. Mich ärgert es, wenn es Fans gibt die bei einem Haller oder Jovic rumheulen und sagen, dass es Söldner sind, auf der anderen Seite aber bereit wären einen Spieler zu verkaufen, dessen Herz offentsichtlich an der Eintracht hängt.

    By the way…wenn dir dein Arbeitgeber sagen würde, dass er in Zukunft nicht mehr mit dir plant, würdest du dir wahrscheinlich auch überlegen ob du gehst, egal wie gut du ihn findest.

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  22. So sehr ich ihn mag, Eintracht sollte ihn versuchen, zu verkaufen. Er hatte genug Chancen und sich als zu unbeständig erwiesen.
    Gestern, gegen einen sehr schwachen Gegner Vaduz, spielte er wieder einmal in weiten Strecken in mehrer Hinsicht katastrophal.
    Für 15 Mio. würden wir meiner Meinung anch erstens einen besseren offensiven Mittelfeldspieler bekommen und 2. benötigen wir diesen nicht einmal und könnten uns das Geld für den Sturm oder die Reserven für den Winter aufheben…

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