Fredi Bobic hat in seinem ersten halben Jahr bei der Eintracht schon viel bewegt.
Fredi Bobic hat in seinem ersten halben Jahr bei der Eintracht schon viel bewegt.

Die Adventszeit ist auch immer die Zeit zum Zurückblicken. Hinter Eintracht Frankfurt liegt ein bewegtes Jahr mit einer packenden Relegation gegen Nürnberg, einem großen personellen Umbruch im Sommer und einem neuen starken Mann an der Spitze. Fredi Bobic leitet seit dem Sommer die Geschicke der SGE als Nachfolger Heribert Bruchhagens und war am Montag zu einem ersten Zwischenfazit Interviewgast im „hr-heimspiel!“. Wir haben für Euch die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Das sagt Sportvorstand Fredi Bobic … über das Spiel beim VfL Wolfsburg: „Wir müssen lernen, auch mal gieriger zu sein. Die Punkte dort waren nicht unmöglich, denn es war nicht so, dass der Gegner besser war. Es war so, dass wir unsere Leistung nicht gebracht haben. Es hat einfach nicht gepasst.“

… über die strittigen Elfmeterszenen in Wolfsburg: „Dr. Brych hätte den ersten Elfmeter nicht pfeifen müssen, wenn er gedacht hat, dass es keiner war. Dann wäre das Spiel weitergelaufen und Rebic hätte den Ball reingemacht. Bei dem Foul an Rebic steht er fünf Meter daneben und schätzt es völlig falsch ein. In diesen zwei Situationen hat er alles falsch gemacht. Man muss aber klar herausstellen, dass der Schiedsrichter nicht Schuld ist. Wir haben unsere Leistung nicht gebracht und das nicht abgerufen, was wir draufhaben.“

… über die Diskussionen um die Schiedsrichter: „Der Schiedsrichter ist auch ein Mensch und macht Fehler, aber es sind zu viele im Moment von der gesamten Gilde. Lasst uns einfach Fußball spielen und pfeift nicht so viel ab. Fußball wird immer ein Spiel mit Körperkontakt bleiben.“

… über die Entwicklung in der Hinrunde: „Die Jungs haben eine sehr ordentliche Hinserie gespielt. Der Start hat uns da sehr gut geholfen. Die Jungs haben eine große Brust bekommen und mehr Glauben in das gewonnen, was sie getan haben. Wir haben uns bis jetzt nichts erschlichen, sondern alles hart erarbeitet.“

… über das Team Marktwert: „Es war wichtig, dass man mal zusammengekommen ist um gewisse Dinge anzustoßen. Dass man auch mal sagt: ‚Hey, vergesst nicht, dass es auch nicht unwichtig ist, wieviel Fans wir auswärts mitbringen und das wir auch eine Marke sind in der Bundesliga.'“

… über seinen Wechsel zur Eintracht: „Ich habe genug Zeit gehabt, mich mit Vereinen zu treffen. Es hat am Anfang noch links und rechts etwas geknirscht, aber insgesamt war ich mit den Verantwortlichen und Dr. Steubing sehr schnell klar.“

… über Heribert Bruchhagens Engagement beim HSV: „Wahrscheinlich juckt es ihn noch. Ich freue mich für ihn, wenn er einen Verein wie den Hamburger SV wieder auf Kurs bringen kann.“

… über die zahlreichen auslaufenden Verträge bei der Eintracht: „Da ist einiges schon auf einem guten Weg. Den einen oder anderen Haken können wir schnell machen. Wir haben aber auch einen Plan und wenn uns ein Spieler verlässt, haben wir gleich zwei oder drei Alternativen im Kopf. Wir machen da unsere Hausaufgaben ganz unaufgeregt.“

Der Verbleib von Jesus Vallejo ist weiterhin in der Schwebe.
Der Verbleib von Jesus Vallejo ist weiterhin in der Schwebe.

… über Jesus Vallejo: „Er ist ein Rohdiamant und von seinem ganzen Auftreten her eine Ausnahmeerscheinung. Er bringt uns die Qualität, die wir brauchen und wir hoffen, dass wir ihn noch ein Jährchen behalten. Das wird aber Real Madrid entscheiden.“

… über die gestiegenen TV-Einnahmen: „Der Kuchen ist natürlich größer geworden. Es ist aber wichtig, nicht nur in Spieler zu investieren, sondern in Infrastruktur und in den Nachwuchs.“

… über die 50+1-Regel: „Ich bin Realist und irgendwann wird diese Regel fallen. Wir werden dann auf diese Situation vorbereitet sein. Eines ist aber klar: Wir haben ein Mitspracherecht, wer bei uns investiert und wer nicht. Der Investor muss sich dann unterordnen, was die Tradition und das Vereinsleben betrifft.“

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6 Kommentare

  1. Ich finde Bobic hat es bisher wirklich gut bis sehr gut gemacht. Je nachdem wo uns die Rückrunde in der Tabelle spült, hat FB dann in der Sommerpause und transferoffenen Zeit noch mal ganz andere Möglichkeiten von seinem Beziehungsschatz gebrauch zu machen.

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  2. Finde folgende Aussge von Bobic absolut zutreffend: „Lasst uns einfach Fußball spielen und pfeift nicht so viel ab. Fußball wird immer ein Spiel mit Körperkontakt bleiben.“ Schmächtige kleine Dribbler, wie Robben oder einige Hoffenheimer nutzen das doch aus und lassen sich schon bei der kleinsten Berührung fallen, bzw.gehen extra in einen solchen ‚Körperkontakt‘, um dann spektakulär zu fallen. Das würden die nicht machen, wenn dies nicht ständig gepfiffen würde. Da sollten unsere Schiedsrichter mal nach England schauen und sich ein Beispiel nehmen.

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  3. @2. Da kannst Du auch unseren Marco Fabian mit dazu nehmen (siehe die Szene, als er in WOB die Hand an die Brust bekommt und er sich ins Gesicht greift) und auch große kräftige Spieler, die auch bei der kleinsten Berührung hinfallen. Ich finde, der Fussball hat im allgemeinen viel an Attraktivität verloren, weil immer mehr geschauspielert und diskutiert wird und weniger gekickt wird.

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  4. Die Regeln wurden ja für die Künstler angepasst, da man Spieler wie Maradonna die Spiele alleine entscheiden konnten ja irgendwie vor Spielern wie Briegel schützen mussten. Alle die den Fußball lieben und nicht nur auf die Tabelle und Siege schauen, wollen ja Dribbling, Trick und Kabinettstückchen sehen. Aber wie immer, wenn man etwas im guten Sinne verändern will, schlägt es schnell in die ander Richtung aus. Leider kann man selten das Rad der Zeit zurückdrehen. Also hoffen wir, dass Schauspieler irgendwann genauso nach dem Spiel bestraft werden können bzw. dies öfter gemacht wird (Möller in Dortmund) wie bei Tätlichkeiten, obwohl ich eigentlich nicht für Fortsetzung des Spiels am Richtertisch bin.

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  5. GrabbiGrabbi
    Bei Bruchhagen war zum Schluß Stillstand. Jetzt ist ausgelüftet worden. Die Eintracht wird moderner. Es wird in Infrastruktur und Nachwuchs investiert. Die Trainingsmethoden sind deutlich fortschrittlicher. Ein eigenes Stadion wäre zu schön. Aber das bleibt wohl ein unerfüllter Traum.

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