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Nach dem 1:1 beim FSV Mainz 05 hat die SGE gegen St. Pauli die Möglichkeit, sich direkt für die Champions League zu qualifizieren. Foto: IMAGO / Sven Simon

Fantalk: „Platz drei wäre atemberaubend!“

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Nach dem Auswärtserfolg des SC Freiburg in Kiel (2:1) ist die SGE rechnerisch noch nicht für die Champions League qualifiziert und muss ihre Hausaufgaben im heimischen Waldstadion gegen die Hanseaten selbst erledigen, um die Top-Vier-Platzierung zu sichern – zumindest dann, wenn auch der BVB im Nachmittagsspiel bei Bayer Leverkusen nichts anbrennen lässt. Dabei wäre die direkte Qualifikation für die Königsklasse über die Liga ein Novum für die Hessen. Grund genug, gegen St. Pauli bereits alles klar zu machen und ein mögliches Endspiel gegen die Freiburger am letzen Bundesliga-Spieltag zu verhindern, oder? In der vergangenen Spielzeit noch oft kritisch beäugt, in dieser Saison mit maßgeblichem Anteil am Erfolg seiner Mannschaft: Chefcoach Dino Toppmöller. Ist eine vorzeitige Vertragsverlängerung daher nur eine Frage der Zeit und der gebürtige Saarländer auch längerfristig der richtige Mann an der Seitenlinie der Adlerträger?

Darüber diskutierten die Teilnehmer im letzten SGE4EVER.de-Fantalk dieser Saison!

Der Fantalk ab sofort auch auf YouTube

Der Fantalk erscheint während der Saison an jedem Bundesliga-Wochenende, an dem Eintracht Frankfurt ein Heimspiel bestreitet, sonntags zwischen 11:30 Uhr und 12:30 Uhr auf SGE4EVER.de und im Laufe des Tages auch auf YouTube. Ihr wollt auch einmal mit uns diskutieren? Dann bewerbt euch über das Fantalk-Bewerbungsformular und seid bei einem der nächsten Fantalks, die per Online-Videokonferenz geführt werden, dabei.

An der heutigen Debatte nehmen SGE4EVER.de-Redakteur Nicolas Richter und die beiden Eintracht-Fans Jens Gram und Clemens Thamm teil. Die Moderation übernimmt SGE4EVER.de-Chefredakteur André Eichhorn.

These 1: „Die Mannschaft muss gegen St. Pauli mit aller Kraft verhindern, in ein Endspiel gegen Freiburg zu kommen.“

Nico: „Die Eintracht ist eine ganz andere Hausnummer als St. Pauli. Bei allem Respekt vor dem Gegner: Wenn du in die Champions League willst, musst du St. Pauli schlagen. Außerdem ist es nicht einfach in Freiburg zu spielen, sie haben gestern auch wieder gewonnen. Die sind wirklich gut dabei und kämpfen auch um die Champions League. Das wird dort ein Hexenkessel. Unabhängig davon, sollte man auf das Spiel heute schauen. Du musst sie zuhause mit dieser Chance einfach schlagen, da ist es egal was bei Dortmund gegen Leverkusen passiert.“

Jens: „Da brauchen wir nicht diskutieren. Wir haben ein Heimspiel heute und da wir gegen die unteren Teams die meisten Spiele auch gewonnen haben, mache ich mir nicht so viele Gedanken, dass wir das Spiel verlieren, auch wenn es für St. Pauli noch um etwas geht. Zuhause vor den eigenen Fans wird das eine klare Sache.“

Clemens: „Auch wenn St.Pauli den Klassenerhalt nach den gestrigen Ergebnissen noch nicht sicher hat, sehe ich kein Problem für uns. Wir werden das Spiel gewinnen, ob wir es dann tabellarisch noch müssen oder nicht. Dennoch rechne ich mit einer zähen Angelegenheit. Ich hoffe, es macht die Mannschaft nicht nervös, sollte Dortmund gewinnen. Die Mannschaft ist so gefestigt. Rückstände waren in Heimspielen zu großen Teilen ein Fremdwort. Wir haben souveräne Siege eingefahren und auch mal ein 1:0 oder ein 2:0 über die Zeit geschaukelt. Wenn man die Heimspiele so wie die vergangenen gewinnt und auch mal schöne Auswärtsspiele macht, habe ich wenige Sorgen, dass wir uns gegen St. Pauli selbst einen Strich durch die Rechnung machen. Auf ein Endspiel in Freiburg kann ich liebend gerne verzichten. Ich denke auch nicht, dass es dazu kommt. Die Mannschaft hat es sich verdient, dieses Jahr den Schritt zu gehen. Diesen werden wir heute Nachmittag um 19:30 Uhr geschafft haben. Meine Prognose ist, dass wir das knapp aber verdient gewinnen.“

Nico: „Auch wenn die Mannschaft es heute klarmacht, denke ich nicht, dass Toppmöller ihnen viel zugesteht. Die Ruhe, die er reinbringt und die Gelassenheit, jedes Spiel neu anzugehen, ist genau die Linie, die wir beispielsweise unter Adi Hütter noch ein bisschen vermisst haben. Ich denke, dass er genau mit diesem Mindset reingeht, dass die Saison eben noch nicht vorbei ist. Es steht danach noch ein Spiel gegen Freiburg an, da wird es auch mit Blick auf eine mögliche Wettbewerbsverzerrung keinen Urlaub und keine drei Tage Malle. Sie werden den Abend genießen dürfen und das Lob anhören. Sie haben dann Legendäres, Großartiges, ja Sensationelles geschafft. Platz drei wäre atemberaubend. Das muss man einfach so sagen. Das ist alles wegen der Ruhe, die Toppmöller reinbringt. Auch in einer Phase, in der es mal nicht so lief, hat er ja mal gesagt, dass es eine junge Mannschaft ist. Mit dieser Ruhe wird er sie in die Champions League führen. Danach wird er sagen, dass wir noch nicht am Ende sind und noch ein Saisonspiel ansteht, aber danach werden die Dämme brechen. Ich glaube, er möchte, dass die Seriosität, dieser Druck und die Spannung bis zum allerletzten Spieltag oben bleiben.“

Jens: „Ich denke, dass wir in der ersten Viertelstunde in Führung gehen werden, es ist dann auch entscheidend, was St. Pauli noch machen muss. Drei ihrer Leistungsträger können nicht spielen, daher spielen sie auch mit einem anderen Team. Es sollte in keinem Kopf der Spieler sein, dass noch etwas anbrennen könnte. Wir sind die ganze Saison da oben, warum sollten wir das jetzt beim letzten Heimspiel der Saison noch abgeben?“

Clemens: „Die Jungs werden nachher im Waldstadion brennen! Toppmöller wird dafür sorgen, dass wir den Gegner hoch anlaufen, früh pressen und gut zustellen, sodass wir mit unseren schnellen Spielern schnell nach vorne kommen. Inzwischen ist ein klarer Matchplan erkennbar, dass wir auch tieferstehende Gegner aus den Angeln heben können. Gerade gegen Heidenheim haben wir das gesehen. Gegen solche Mannschaften haben wir im Moment das Konzept, sind gut eingestellt und haben alle Jungs an Bord. Es wird kein Selbstläufer, ich denke nicht, dass wir das Spiel klar gewinnen. St. Pauli will den nötigen Punkt natürlich bei uns holen. Unsere Marschroute wird sein, in Führung zu gehen und dann souverän durchzuspielen. Ein, zwei Tore zur Nervenberuhigung wären natürlich schon schön.“

Nico: „Ich glaube tatsächlich nicht, dass das so einfach wird. St. Pauli hat mit die zweitwenigsten Gegentore bekommen. Sie sind immerhin Bundesligist. Sie werden alles daran setzen, den Klassenerhalt klar zu machen. Ich denke nicht, dass wir so einfach in Führung gehen und auch nicht, dass sie sich mit elf Mann hinten rein stellen werden. Das wird ein klassisches Spiel der Chancenverwertung. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Eintracht drei Chancen liegen lässt und plötzlich das 1:0 für St. Pauli nach einer Ecke fällt. Danach kommt es eben auf diese Ruhe an. Ich habe keine Bedenken, dass die Eintracht das Ding klarmacht, aber ich bin mir sicher, dass es nicht so deutlich wird, wie viele erwarten. Das Spiel muss erst einmal gespielt werden.“

Jens: „Mir geht es gar nicht um das Ergebnis, was die Deutlichkeit angeht. Wenn man aber mal schaut, was den Ballbesitz-Fußball angeht, ist St. Pauli keine Mannschaft, die grandios nach vorne spielt. Die schauen, dass sie erst einmal hinten sicher stehen. Sie haben meist nur knapp gewonnen. Heute geht es um alles, um den dritten Platz in der Liga festzumachen. Es ist wie ein Pokalendspiel, das werden wir gewinnen. Es muss gar nicht hoch ausgehen, wir müssen es nur bestimmen und gewinnen.“

These 2: „Der direkte Einzug in die Champions League über die Liga wäre ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Dadurch werden aber auch die Ansprüche und Erwartungen an die Eintracht immer größer.“

Jens: „Das ist ja das, was wir wollen: Wir möchten uns mal da vorne festsetzen. Dass es bei den Teams, die sonst oben stehen, mal nicht so geklappt hat, sind eher Ausnahmen. Das Ziel sollte sein, dass wir mit dabei sind, wenn man über die Champions League oder die Europa League spricht und nicht immer nur die Schwarz-Gelben oder die aus den neuen Bundesländern. Wenn das mit der Champions League klappt, werden natürlich auch aus finanzieller Sicht Begehrlichkeiten geweckt. Wir haben eine ähnliche Range was den Verdienst der Spieler angeht. Wenn wir es schaffen sollten, uns in den nächsten Jahren da oben festzusetzen, wird sich natürlich auch Gehaltsmäßig etwas ändern. Wir werden dann nicht immer nur junge Spieler kaufen können. Um dabei zu bleiben, musst du fertige Spieler kaufen. Ein Beispiel ist der Ersatz für Marmoush: Wir geben 25 Millionen Euro für einen Spieler aus, der uns gar nicht gleich weiterhilft. Das ist ein bisschen erschreckend. Wir können uns aber keine Spieler für 40, 50 oder 60 Millionen Euro kaufen. Die kämen sowieso nur zur Eintracht, wenn sie entsprechend verdienen. Es wird in Zukunft die Crux für Krösche sein, wie er es hinbekommt, dass wir gute Spieler bekommen, die auch mal in den zweistelligen Millionenbetrag reinkommen was das Gehalt angeht.“

Clemens: „Aus meiner Sicht sind die Erwartungen viel zu schnell gestiegen. Es wird schnell gemeckert, wenn es mal nicht so läuft. Das ist nicht in Ordnung. Ich bin seit 40 Jahren dabei, wir sind durch die Niederungen der zweiten Liga gegangen, da weiß man wo wir herkommen. Bei uns ging es aber doch seit 2016 eigentlich ständig bergauf. Natürlich wachsen jetzt die Ansprüche, aber dass wir mal dazu kommen, sagen zu können, dass wir zu den großen fünf der Bundesliga gehören, ist für mich eine Wunschvorstellung. Man muss das von Jahr zu Jahr bestätigen. Ein einzelner Manager hat uns 250 Millionen Euro auf die hohe Kante geschaufelt. Diese Millionen haben wir gebraucht, um Schulden zu begleichen, Eigenkapital aufzubauen, an den Fleischtöpfen der Großen mit zu futtern und mal einen Spieler dieser Größenordnung zu holen. Es ist übrigens bereits das zweite Mal, dass uns ein Spieler nicht so weitergeholfen hat. Wir haben damals einen Spieler für 100 Millionen Euro verkauft und hatten keinen Nachfolger. Die aktuelle Rückrunde ist für mich weiterhin ein Wunder. Dass wir das so halten konnten und nicht eingebrochen sind, war gut. Jetzt kommen natürlich die gesteigerten Erwartungen. Wir müssen gar nichts, wir müssen uns nur weiterentwickeln und die Mannschaft fortbilden. Die, die kommen, müssen uns weiterhelfen. Wir werden im September wieder vor dem gleichen Problem stehen wie vor zwei Jahren. Wenn wir aber in der Champions League dabei sind, haben wir um die 60 Millionen Euro sicher. Das hätte uns doch am Anfang der Saison keiner zugetraut. Jeder, der im Forum bei SGE4EVER.de geschrieben hat, dass wir unter die ersten Fünf kommen, wurde für verrückt erklärt. Da wurde dann eher vom Azubi-Trainer geredet.“

Nico: „Ich muss da etwas widersprechen. Die steigenden Erwartungen sind relativ. Wir haben mit Dortmund und Leipzig zwei Mannschaften, die etatmäßig vor der Eintracht stehen, die diese Saison aber unter ihren Erwartungen geblieben sind. Die Eintracht hat die Chance genutzt und ist in diese Lücke gestoßen. Wir haben im Sommer wieder einen größeren Umbruch auf einigen Positionen vor uns. Da musst du neue Leute holen, die dir helfen. Ich denke nicht, dass das Gehaltsgefüge so unfassbar steigen wird, weil du dann Gefahr läufst, wie Schalke in Schulden zu landen, weil du zu große Verträge vergibst. Ich gehe davon aus, dass es eher auf leistungsbezogene Boni hinauslaufen wird mit einem gleichbleibenden Grundgehalt. Dennoch ist Europa die Messlatte, an der sich die SGE messen lassen muss. Es gab auch Teams wie Stuttgart, die plötzlich in der Champions League gespielt haben, immerhin noch 44 Punkte geholt haben und gerade beim Spiel in Stuttgart hätte es für die Eintracht auch ganz anders ausgehen können. Wenn Stuttgart nicht so viele solcher Spiele gehabt hätte, würden die auch noch oben mitspielen. Diese Erwartungshaltung muss daher relativiert werden. Die Kritik kommt eher daher, dass die Konkurrenz so patzt und diese Lücke in diesem Jahr so riesig ist, dass jedwede Fehler einfach komplett unnötig sind. Wenn du deine Aufgaben erledigst, wirst du in die Champions League kommen. So ist die Marschroute, die uns eigentlich von Beginn der Saison auf Platz drei geführt hat. Die Erwartungen steigen auch nur dahingehend, dass du langsam ein Gebilde hast, das unter Toppmöller so gut funktioniert. Man kann da natürlich einen Ekitiké hervorheben, den haben wir aber im vorletzten Winter gekauft und richtig weitergeholfen hat er auch erst im Sommer. Bei Wahi bin ich auch der Meinung, dass er noch nichts zeigen konnte. Warten wir aber doch mal die Vorbereitung ab, wie die taktische Marschroute für nächstes Jahr ist, wie unser Kader aussieht und mit welchen Waffen wir auf dem Feld arbeiten können. Das gilt es jedes Jahr zu eruieren und dann kann man neue Ziele setzen. Das Ziel Champions League ist dieses Jahr auf jeden Fall sicher.“

Jens: „Ich bin auch seit den 80er-Jahren fast bei jedem Heimspiel und seit meiner Kindheit Eintracht-Fan. Ich verstehe diejenigen, die sagen, dass wir schauen müssen, wo wir herkommen. Wir sind aber gerade dabei, etwas Großes aufzubauen. Alles ringsherum passt derzeit. Nach 1992 habe ich gesagt, dass ich es nie erleben werde, dass wir Deutscher Meister werden. Ich glaube, wenn wir so weitermachen wie jetzt – mit kleinen Schritten – besteht vielleicht doch die Chance, dass wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren Deutscher Meister werden. Auch weil wir mal die Möglichkeit haben, die Mannschaft punktuell mit nur ein, zwei Spielern zu verstärken und nicht mit fünf oder sechs Spielern, weil alle weggekauft werden. Dass gemeckert wird, wenn es mal nicht so gut läuft, das hat doch jede Bundesligamannschaft. Ich glaube, wir können in den nächsten paar Jahren damit rechnen, dass wir uns da oben festsetzen.“

Clemens: „Klar, wir sind auf einer Euphoriewelle. Die soll auch niemals abebben. Ich habe auch keine Angst davor, dass aus unserem Ansgar ein Brinkmann wird und wir wieder nach Gütersloh fahren müssen (lacht). Es ist nur wichtig, dass wir das langsam aufbauen. Das haben wir bisher auch immer gut gemacht. Das Geld wurde auf die Seite gepackt und es wurde geschaut, wie wir die Mannschaft punktuell verstärken können. Es ist immer weiter gegangen. So ein Fünf-Jahres-Plan ist gar nicht schlecht. Wenn ich die Deutsche Meisterschaft noch erlebe, dann liege ich ein paar Wochen im Koma vom Äppelwoi-Konsum. Wir können davon träumen, dass wir das mal schaffen. Wir machen heute aber erst einmal den nächsten Schritt, der auch aus finanzieller Sicht wirklich wichtig für diesen Verein und die gewachsene Fanstruktur ist. Es ist wichtig, dass wir nicht nur unser ganzes Geld für Strafen ausgeben.“

Nico: „Wir sind nicht mehr im Aufbau, wir sind Mittendrin. Was wir aufgebaut haben, ist, weil wir diese Transferpolitik mit jungen Spielern fahren, die wir zu gestandenen Profis machen und an größere Vereine weiterverkaufen. Das ging mit Kolo Muani und Marmoush so und es wird vermutlich mit Ekitiké und Larsson genau so sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die noch in fünf Jahren bei uns kicken. Da die Eintracht so langfristig arbeitet, mit dem Geld gut umgeht und viel zur Seite legt, werden wir in den nächsten Jahren immer die finanziellen Mittel haben, einen theoretischen Ausfall des europäischen Geschäfts zu kompensieren. Dennoch ist es die Erwartungshaltung, um Europa mitzuspielen – mit mal stärkeren und mal schwächeren Jahren. Die Saison lief auch mit Blick auf Verletzungen gut für uns. Eigentlich sind nur Götze und Kaua Santos verletzt. Hinten raus brechen dir immer wichtige Spieler weg. Das europäische Geschäft ist die Erwartungshaltung, aber selbst wenn du mal Achter oder Neunter wirst, kannst du das vor allem auch finanziell kompensieren.“

Jens: „Das ist aber nicht der Sinn und Zweck: In den Köpfen ist schon drin, in den nächsten Jahren höher zu kommen.“

These 3: „Dino Toppmöller hat es seinen Kritikern bewiesen und in dieser Saison gezeigt, dass er genau der richtige Mann für die SGE ist.“

Clemens: „Das meine ich nämlich auch. Ich möchte gerne mal die vergangenen beiden Jahren beleuchten, eine Lanze für ihn brechen und etwas voranstellen: Diejenigen, die Toppmöller in der letzten Saison verunglimpft haben, sollten sich schämen. „Azubi-Trainer“ war noch die netteste Beschreibung. „Sofort entlassen!“ war täglich zu lesen, trotz des Erreichens der Europa League. Heute zeigt er, für welchen Fußball er steht. Er hat letztes Jahr schon angedeutet, welchen Fußball er spielen will, in diesem Jahr hat er es geschafft. Dieser dritte Platz, den wir erreichen können, der wird manchmal im Forum ohne Not kaputt geredet. Dass wir nur mit Glück da stehen, ist nicht wahr. Toppmöller hat diese Mannschaft und jeden einzelnen Spieler besser gemacht. Mit Kalajdzic und Ekitiké hatten wir keinen Nachfolger für Kolo Muani. Marmoush hat sich so gut entwickelt, wie es keiner vermutet hat. Er hat wie von einem anderen Stern gespielt. Er war oft der Alleinunterhalter. Obwohl wir ihn abgegeben haben, gab es keinen Bruch in der Mannschaft. Das ist der Hauptverdienst von Toppmöller. Er hat die Spieler geerdet, er hat Leute auf ein Niveau gehoben, das denen nicht zwingend zuzutrauen war. Natürlich gibt es immer welche, die da nicht Schritt halten können. Diese Mannschaft hat er besser gemacht. Er hat einen Matchplan, den er durchzieht. Klar haben wir Glück mit den wenigen Verletzten, aber das ist auch den Athletiktrainern und der Belastungssteuerung geschuldet.“

Nico: „Ich stelle da gerne die Gegenfrage: Welcher Trainer wäre denn besser bzw. würde derzeit besser zur Eintracht passen? Das sind nämlich die entscheidenden Faktoren bei Toppmöller. Er identifiziert sich voll mit dem Verein und ist mit aller Emotion bei den Spielen dabei, trotzdem ordnet er hohe Siege und Niederlagen immer ganz nüchtern ein. Und ja, er macht die Spieler besser. Marmoush ist nicht aus Zufall so gut geworden. Toppmöller hat mit ihm an seinem Abschluss gearbeitet, das hatte er zuvor noch nicht perfektioniert. Toppmöller führt die Eintracht auf Platz drei, das ist ein Statement! Deshalb ist eine mögliche Verlängerung einfach nur gerechtfertigt. Er hat eine Entwicklung hingelegt und hat Krösche einen Plan vorgelegt, den er mehr als nur erfüllt hat. Wir waren sehr kurz davor, im Europa-League-Halbfinale zu stehen. Dazu kam die Thematik, dass du die Stürmer nicht ersetzt bekommen hast. Ich denke, dass Toppmöller im Moment der perfekte Fit für den Verein ist. Wir sind gut beraten, ihn hier zu behalten. Er identifiziert sich so mit dem Verein, dass du eigentlich keinen passenderen Trainer findest.“

Jens: „Ich war auch einer derjenigen, der den Fußball nicht sehr attraktiv fand. Natürlich hatten wir das Problem mit dem Stürmer, der uns sehr kurzfristig verlassen hat. Zur neuen Saison, Toppmöller die beiden Co-Trainer an die Seite zustellen, war ein sehr kluger Schachzug. Das hat ihm auch noch einmal geholfen. Auch sein Auftreten in den Pressekonferenzen ist besser geworden. Ich finde es auch gut, sich die Zeit zu nehmen und die Vertragsverlängerung mit dem Ende der Saison anzugehen. Ich denke, das ist ohnehin schon alles abgesprochen. Dass er Spieler besser macht, dafür gibt es viele Beispiele. Ich bin gespannt, wer an Spielern dazu kommt. Ob Toppmöller mitentscheidet, wer kommt, werden wir nicht erfahren. Ich bin dafür, dass der Verein vorgibt, wie wir Fußballspielen, der Trainer muss es dann umsetzen. Im Moment passt alles.“

Nico: „Durch die Co-Trainer konnte Toppmöller natürlich auch mehr seiner Aufgaben outsourcen und sich auf seine Kernaufgabe konzentrieren. Das war ein wichtiger Faktor. Zembrod beispielsweise war eine super Ergänzung fürs Trainerteam. Auch wenn ich den Fußball in der vergangenen Saison teilweise unglücklich fand, war ich einer, der Toppmöller relativ lange verteidigt hat. Ich finde auch, der Fußball von jetzt ist gar nicht mal so weit weg von dem der letzten Saison. In der letzten Saison hat es nur noch nicht so funktioniert, auch weil die Spieler dafür gefehlt haben. Daher war Theate für mich der Königstransfer im letzten Sommer. Mit ihm hast du einen kompletten Linksverteidiger und einen kompletten Innenverteidiger bekommen. Auch die Entwicklung von Brown hat man überhaupt nicht so kommen sehen. Das sind Spieler, die im Sommer dazukamen und perfekt zu dem Spielstil gepasst haben, den Toppmöller schon in der Saison davor versucht hat zu fahren. Ich würde nicht sagen, dass es schlecht war, es war halt nicht so gut wie jetzt. Jetzt Greifen die Räder.“

Clemens: „Dass es keinen Bruch gab als Marmoush ging, ist Toppmöllers Verdienst und auch auf die starke Abwehr zurückzuführen. Was ein Kristensen da abreisst, ist für mich unfassbar. Insgesamt ist es so eine tolle Mannschaft, die werden wir zusammenhalten. Auch wenn einer geht, geht Toppmöller seinen Weg weiter. Wir stehen vor einer guten Zukunft, unseren Plan können wir mit unserem Trainer die nächsten zwei Jahre weiter verfolgen. Er kann noch viele Spieler besser machen. Das hat er beweisen. Nachher holen wir uns die Krönung im Waldstadion.

Tipps gegen St. Pauli:

Clemens: „4:1. Jetzt ist die Euphorie da. Es kribbelt!“

Nico: „3:1. Die Eintracht wird ein blödes Gegentor kassieren, aber die Champions League ist sicher.“

Jens: „Ich sage 3:1. Wahi wird in der 80. Minute eingewechselt und macht in der 89. das 3:1.“

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5 Kommentare

Avatar Der User hat SGE4EVER.de finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 1. eagle family 11. Mai 25, 10:24 Uhr

Heute müssen wir es einfach klar machen. Egal wie. Und ganz ehrlich. Falls wir es heute nicht eintüten. Was wollen wir in der CL, wenn wir nicht mal Pauli zu Hause schlagen? Insofern.... heute wird ein Feiertag. Die Diva hat frei.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 50 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 2. keineahnungvieldavon 11. Mai 25, 10:27 Uhr

Es ist alles angerichtet, alle erwarten den Sieg gegen Pauli und den Einzug in die CL, auch ich.
Aber irgendwie schrillen bei mir altem SGE-Fan die Alarmglocken aus den Erfahrungen über Jahrzehnte ( kann ich einfach nicht abstellen).
Mir wäre es sehr recht wenn Leverkusen nochmal eine Glanzleistung für ihren scheidenden Trainer gegen die Dortmunder abliefert und diese aus dem Stadion ballert, damit bei uns der Druck vom Kessel genommen wird.
Ich würde gerne im Waldstadion völlig tiefenentspannt die Mannschaft von Anfang bis Ende feiern, träumen darf man ja.
Um die Zukunft der Mannschaft mache ich mir eher wenig Sorgen , unsere Führung hat jetzt schon oft bewiesen, dass sie bei Abgang unserer besten Spieler immer Lösungen gefunden haben, diese adäquat zu ersetzen.
Wir müssen nicht unbedingt in höheren Regalen suchen, die so genannten gestandenden Spieler geben dir auch keine Garantie das sie der Mannschaft weiterhelfen.
Gefragt ist diese Phantasie und Kreativität bei der Spielersuche die unsere Führung bislang an den Tag gelegt hat.
Natürlich kann da mal jemand dabei sein , der mal nicht zündet.

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Fallback Avatar 3. stadtwaldadler528 11. Mai 25, 10:48 Uhr

Ich hoffe es wird heute alles klar gemacht.
Auf Leverkusen will ich mich nicht verlassen, wenn der BVB heute noch gewinnt ist das schon ne beeindruckende Serie in den letzten Wochen die sie hingelegt haben…

Seit Tagen beschäftigt mich das Horrorszenario, dass wir es noch versauen könnten…Der BVB gewinnt in Leverkusen und wir spielen in einem zähen Spiel nur Unentschieden gegen St. Pauli, weil die Beton anrühren und wir keine Mittel dagegen finden und dann verlieren wir am letzten Spieltag in Freiburg wo wir uns traditionell schwer tun und gleichzeitig schießt der BVB die Kieler vor eigenem Publikum aus dem Stadion und am Ende zieht der BVB aufgrund der um 1-2 Tore besseren Tordifferenz an uns vorbei und wir werden nur 5….

Keine Ahnung ob das realistisch ist, aber solche Saisonfinales gab es ja schon öfters, im positiven wie im negativen Sinne.

Der Klassenerhalt und das legendäre Übersteigertor von Fjörthoft, das 6:3 gegen Reutlingen und der damit verbundene Aufstieg aufgrund der um ein Tor besseren Tordifferenz als die Mainzer am letzten Spieltag 2003…

Tippen ist eigentlich unmöglich, ich hoffe heute auf ein frühes Tor und das man das Spiel dann auch killt und nicht so wie in Mainz das Fußballspielen einstellt und den Gegner darüber zurück ins Spiel bringt, hoffentlich sind die Jungs klar im Kopf, auf einmal hast du was zu verlieren….😬

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 25 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 4. Boris 11. Mai 25, 14:48 Uhr

Ich bin ganz froh, dass Pauli im letzten Spiel noch gegen Bochum spielt und nicht etwa gegen Dortmund, Mainz, Leipzig oder auch Freiburg, die dann vielleicht das internationale Geschäft noch nicht sicher haben. Sonst hätten sie gegen die Eintracht gekämpft bis zum Umfallen und auf Teufel komm raus gegrätscht, getreten, gehebelt, geboxt, gekratzt und gebissen. Bochum ist natürlich durchaus schwächer und kann nichts mehr gewinnen. Es ist schon wahrscheinlicher, dass Pauli auf ein Unentschieden aus ist, um dann im letzten Spiel gegen Bochum alles klar zu machen, zumal Heidenheim gegen Bremen ran muss, die noch Chancen auf das internationale Geschäft haben. Den Brenern wäre es natürlich deutlich eher zu gönnen als dem Brausenclub aus Leipzig.

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Fallback Avatar 5. Sammy94 11. Mai 25, 23:35 Uhr

danke für meinen 4. oder 5. Fantalk und ganz ehrlich, dann müssen wir es wohl in der Nordschweiz wuppen...

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