Simon Falette ist mehr als begeistert von seinem neuen Verein.

Er sei ihnen vor zwei Wochen vor die Füße gefallen, sagte Sportdirektor Bruno Hübner mit einem ironischen Lachen. Nein, Simon Falette ist einer, der schon lange auf dem Zettel der Eintracht stand und als absoluter Wunschkandidat der Verantwortlichen nach Frankfurt gekommen ist. Und der machte gleich bei seiner Vorstellung klar, wozu er an den Main gewechselt ist: „Ich bin gekommen, um zu spielen!“

Zähe Verhandlungen mit dem FC Metz

Es war ein langes Gerangel zwischen dem FC Metz, dessen Präsidenten insbesondere, mit Fredi Bobic und seinen Kollegen, bis der Deal endlich in trockenen Tüchern war. Die Verhandlungen zogen sich, weil die Funktionäre in Frankreich nicht daran dachten, den 25-Jährigen abzugeben: „Sie hätten mich gerne noch ein zweites Jahr behalten,“ berichtete Falette, der sich die Chance bei der Eintracht aber auf keinen Fall entgehen lassen wollte: „Ich wollte die Möglichkeit unbedingt ergreifen. Wie sagt man so schön: Wenn der Zug kommt, sollte man ihn nicht verpassen.“ Auch Bruno Hübner betonte, wie schwer es war den Innenverteidiger bei seinem ehemaligen Verein loszueisen: „Der Präsident hat gesagt, er gibt den Spieler nicht ab, er ist so wichtig für sie.“ Nur dank vieler intensiver, hartnäckiger Gespräche sei der Transfer zustande gekommen.

Der Spieler stand schon im vergangenen Sommer auf der Liste der Hessen. Schon da hatte die SGE versucht ihn zu verpflichten, was nicht möglich war. Im Anschluss bestand aber nun die Möglichkeit ihn eine ganze Saison intensiv zu beobachten und das Fazit war: „Er hat sich in der Ligue 1 durchgesetzt und war mit einer der besten Innenverteidiger der Liga,“ deutete Hübner den Stellenwert Falettes an. Die Verantwortlichen seien das Jahr über ständig im Austausch gewesen und habe nun die Chance genutzt: „Es war ein langes Tauziehen um ihn. Ich bin sehr froh, dass er da ist,“ gab sich Niko Kovac ebenfalls erleichtert, dass der Poker nun endlich sein Ende gefunden hat.

Falette schwärmt von Eintracht – Kovac von Falette

Der Linksfuß hingegen hatte gute Gründe einen Wechsel zu forcieren: „Eintracht Frankfurt ist aus meiner Sicht ein großartiger Verein. Der Diskurs, die Ansprache des Trainers und das gesamte sportliche Projekt hier hat mich vollends überzeugt. Da war für mich klar, ich möchte schnellstmöglich nach Frankfurt wechseln.“ Er selbst habe die SGE auch vergangene Saison beobachtet und gibt sich begeistert: „Ich definiere mich sehr über Motivation. Ich glaube, da bin ich hier an der richtigen Adresse, weil Frankfurt ein sehr gutes, ein sehr heißes Publikum mitbringt. Ich habe mich davon überzeugen können. Nicht zuletzt natürlich im Finale,“ das der robuste Verteidiger zwar nicht live gesehen hat, aber immerhin im Nachgang.

Der Innenverteidiger konnte am Donnerstag bereits sein Können auf dem Platz unter Beweis stellen.

Die Stärken Falettes sind mit 90 Kilogramm Kampfgewicht bei einer Körpergröße von 1,84m unverkennbar: „Ich bin ein Verteidiger, der gerne in die Zweikämpfe, in die Duelle geht, der kräftig und robust ist, trotzdem schnell unterwegs ist und den Kontakt nicht scheut.“ Auch sein Trainer gerät ins Schwärmen ob der Qualitäten des Neuzugangs, der mit der Nummer „3“ auflaufen wird: „Er ist physisch stark, zweikampfstark und sehr aggressiv. Außerdem verfügt er über einen guten linken Fuß und ein gutes Kopfballspiel.“ Schon beim Training am Donnerstagvormittag mischte Falette schon munter mit, zeigte in Zweikämpfen seine Wucht und Körperstärke und könnte direkt eine Option für den Kader am Sonntag sein, was er selbst ähnlich sieht: „Klar, will ich Sonntag schon auflaufen.“

Multikulturelle Mannschaft als Faustpfand für Familienmensch Falette

Beim Saisonauftakt in Freiburg werden sicher wieder verschiedene Nationen gemeinsam auf dem Platz stehen. Falette gefällt es, dass in der Mannschaft so viele verschiedene Nationalitäten aufeinander treffen: „Das war einer der Gründe, warum ich hierher wechseln wollte.“ Um erfolgreich sein zu können, zählt es, „dass man eben schnell die Sprache lernen und sich integrieren muss. Das ist für mich das allerwichtigste wenn man in ein neues Land kommt,“ machte er keinen Hehl aus seiner Integrationsbereitschaft. Schon am gestrigen Donnerstagnachmittag stand der erste Deutschkurs an: „Deutsch verstehe ich momentan gar nicht, deshalb muss ich da schnell Abhilfe leisten. Mein Englisch ist auch ausbaufähig.“

Verständigungsprobleme gibt es hingegen keine mit Gelson Fernandes und Sebastien Haller, die Falette bereits aus Begegnungen in Frankreich kannte und deren Vornamen er sich wohl gut merken konnte, bei den anderen hapert es noch: „Ich kenne noch nicht alle Vornamen, aber das wird,“ gibt er lachend zu. Die Drei sind Teil einer Vielzahl von Neuzugängen. Ein Umstand, den der Defensivspieler allerdings gar nicht schlecht findet: „Viele neue Spieler: Das heißt, dass jeder seine Chance hat. Ich glaube, das mündet dann in einen gesunden Konkurrenzkampf und das fördert die Leistungsfähigkeit der Mannschaft.“ Alles Dinge, die nötig sind um in der Bundesliga bestehen zu können, einer Liga, vor der Falette Achtung hat: „Sie ist ein Wettbewerb, der mir sehr am Herzen liegt, den ich mag und den ich auch verfolgt habe. Natürlich ist es eine schwierige Liga. Hier wird mit hoher Itensität gespielt. Aber ich möchte hier Fuß fassen. Ich bin bereit für diese Herausforderung.“

Die Chance in Frankfurt ist für Falette mehr als nur das. Der zweifache Familienvater, dessen Frau noch in diesem Jahr zum dritten Mal Nachwuchs erwartet, kann es kaum erwarten in der höchsten deutschen Spielklasse aufzulaufen: „Viele Spieler träumen davon in der Bundesliga lange zu spielen alleine wegen der Atmosphäre und der Spieler.“ Zur Integration beitragen soll dann auch seine Frau, die am Donnerstag bereits aus Frankreich nachgekommen ist und mit der er sich nun auf Wohnungssuche begibt und beim Papierkram hilft, „damit wir uns schnell einleben.“ Familie sei für den Franzosen „das wichtigste und schönste. Mir war es immer wichtig, eine große Familie zu gründen.“ Und das im frühen Alter, damit er später auch viel davon habe. Bruno Hübner beschreibt ihn nicht umsonst als geerdet: „Er sieht die Eintracht als große Chance.“ Falette scheint alles mitzubringen, um der Mannschaft die von Kovac geforderte Stabilität geben zu können. Nicht nur auf dem Platz.

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7 Kommentare

  1. @1 Geht mir auch so.
    @2 Wechsel in die Bundesliga, ein höheres Gehalt bestimmt auch und Nachwuchs im Anmarsch. Alles tutti bei ihm 🙂

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  2. @1&3

    Der erste Verein der Welt zu sein, der Spieler aus allen UN-Mitgliedsstaaten unter Vertrag hatte 😉

    Das Projekt Eintracht ist doch schon voll im Gange. Die Krusten sind aufgeweicht, die SGE hat vorraussichtlich dieses Jahr die höchste Auslastung jemals, Der Sponsorenpool schwappt über, das finanzielle Invest in Beine brach heuer alle Klubrekorde… die Ära Bruchhagen – die ich sehr positiv bewerte und damals als einzig gangbaren Weg betrachte – ist endgültig passe und eine neue Epoche (eben „Projekt“) wird unter Bobic/Hellmann eingeleitet.

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  3. Hehehe 🙂
    Danke @4 und das klingt auch überzeugend und du wirst den Nagel schon auf den Kopf getroffen haben, aber wäre für mich nicht genug um mich *vollends* zu überzeugen 🙂
    Na ja, vielleicht die Kohle…. 😉

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  4. Welches Projekt gemeint ist:
    Ganz klar, der POKALSIEG und die MEISTERSCHAFT natürlich:-)
    Bei bwin gibts für den Meisterschaftstipp im übrigen eine Quote von 501:1 – ich werde mal nen Zwanni investieren…

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  5. dafür dass er einer der besten IV der liga gewesen sein soll und soooo wichtig für den verein war ist die ablöse aber sehr gering für heutige verhältnisse. gut für uns! warten wir mal ab ob die vorschussloorberen berechtigt sind.

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